SPD-AfA: Ohne Masterplan geht es nicht

Europa braucht einen Masterplan um die Jugendarbeitslosigkeit wirksam zu bekämpfen. Darin waren sich auf einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der SPD, der Europa-Abgeordnete Peter Simon, Mannheim,  und der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Göppingen-Geislingen, Martin Purschke, einig.

AfA Vortrag mai 15Es darf keine verlorene Generation in Europa geben“, so die zentrale Forderung der beiden Referenten bei einer AfA-Veranstaltung in Süßen. „Diese Jugendlichen brauchen wieder eine Perspektive und der Kampf gegen die horrende Jugendarbeitslosigkeit ist eine gesamt-europäische und keine nationale Herausforderung und Aufgabe“, betonte Peter Simon, stellvertretender Vorsitzender des Wirtschafts- und Währungsausschusses im Europäischen Parlament. „Auf der einen Seite muss deshalb die auf den Weg gebrachte Europäische Jugendgarantie mit mehr Mitteln ausgestattet werden. Auf der anderen Seite müssen wir aber insbesondere auch die Wirtschaft in den von der Krise am meisten betroffen Ländern wieder ankurbeln, denn nur so entstehen dort auch entsprechende Jobs. Ein wichtiger Baustein hierbei ist hierbei der EU-Investitionsplan, den EU-Kommissionpräsident Juncker auf Druck von uns Sozialdemokraten ins Leben gerufen hat“, erklärte Simon.

Der IG-Metall Funktionär Martin Purschke wandte sich gegen den Vorwurf, das vermeintlich hohe Lohnniveau in Deutschland vermindere die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Industrie. Das wirkliche Problem, dass Jugendliche in europäischen Nachbarländern entweder keinen Ausbildungsplatz bekämen oder danach nur befristet eingestellt würden, werde von der europäischen Politik leider nicht wirksam angegangen. Die Situation führe bedauerlicherweise zu immer mehr Rechts-Wählern in mehreren europäischen Staaten. „Nur mit einer europaweit koordinierten Beschäftigungspolitik kann man dem Problem wirksam begegnen“, sagte Purschke.

Der AfA-Kreisvorsitzende Klaus-Peter Grüner wies darauf hin, dass in der EU jeder fünfte junge Mensch unter 25 Jahren arbeitslos ist. „Wenn den jungen Leuten keine Perspektive gegeben werden kann, können wir nicht erwarten, dass sie sich dem politischen Projekt der Europäischen Union verbunden fühlen“, monierte Grüner. „Mehr arbeitslosejunge Menschen bedeuten weniger Steuereinnahmen für den Staat und weniger Konsum. Wer als junger Mensch am Existenzminimum lebt, gründet keine Familie, kauft kein Auto und auch kein Haus“, beurteilte Grüner die Konsequenzen.

PM

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