DRK Jugendwettbewerb: Stefan Raab oder Rainer Kienzle?

 

Welches Jugendrotkreuzteam ist am sportlichsten, fittesten, kreativsten, cleversten und geschicktesten? Beim Jugendrotkreuz-Kreiswettbewerb traten sieben Mannschaften an, um das herauszufinden. Am Ende wurde es knapp. Spaß gemacht hat es aber allen Teilnehmern.

Jugendwettbewerb Gewinner„Hat’s euch Spaß gemacht?“, fragt Jugendrotkreuzleiter Rainer Kienzle nach der Siegerehrung 8Foto links) die 40 Jungs und Mädchen, die zu diesem Zeitpunkt fünf lustige, spannende und abwechslungsreiche Stunden im DRK-Haus in Geislingen hinter sich haben. „Jaaaaa“, brüllen die Kids, denen keinerlei Erschöpfung anzumerken ist.

Aber was ein richtiger DRKler ist, der steckt Müdigkeit weg – siehe Rainer Kienzle, der den Kreiswettbewerb direkt im Anschluss an seinen Nachtdienst durchzieht. Zum Glück unterstützen ihn 16 Mitarbeiter aus verschiedenen Ortsgruppen als Schiedsrichter und in anderen Aufgaben (etwa Pizza für alle holen fürs Mittagessen).

Die acht- bis 15-jährigen Teilnehmer stammen aus Göppingen (zwei Mannschaften), Hattenhofen (zwei Mannschaften), Böhmenkirch, Süßen und Heiningen. An acht Stationen konnten sie ihre Geschicklichkeit, ihr theoretisches und praktisches RK-Wissen, ihre Kreativität oder ihre Sportlichkeit unter Beweis stellen. Für alles gab’s Punkte – am Ende sind die Böhmenkircher bei der Altersklasse „bis zwölf“ klare Sieger, bei den Älteren setzen sich die Süßener hauchdünn mit 807 Punkten gegen das Göppinger Team (800 Punkte) durch. Die jeweiligen Sieger haben sich damit für den Landeswettbewerb qualifiziert.

Das Thema, das sich durch sämtliche Aufgaben hindurch zieht, ist extrem aktuell. Flüchtlinge. Wo kommen sie eigentlich her? Warum kommen sie? Welche Probleme, Hürden, Barrieren mussten beziehungsweise müssen sie überwinden, um schließlich bei uns anzukommen? Und welchen weiteren Problemen, Hürden, Barrieren begegnen sie dann bei uns? Diesen Fragestellungen sahen sich die jungen Helfer im Quiz-Bereich „Soziales“ gegenüber. Ganz anders mussten sie sich zu helfen wissen, als sie einem verunglückten Menschen begegneten, dem sie helfen wollten, der aber nicht ihre Sprache sprach. Komische Situationen ergaben sich, als es die Jugendrotkreuzler erst mit Englisch, dann mit Fantasie-Kauderwelsch und schließlich mit Hilfe von Händen, Füßen, Zeichensprache probierten, bis sie die Diagnose „Gehirnerschütterung“ stellen konnten.

Wieder eine andere Perspektive ergab sich im Bereich „Kreatives“. „Ihr müsst ein Flüchtlingslager für 20 Flüchtlinge bauen. Was ist unbedingt notwendig?“, hieß es da – und die Kinder legten los mit malen und überlegen, planen und entwerfen logistischer Notwendigkeiten.

Jugendwettbewerb Verletzte aZu den Höhepunkten des Wettbewerbs gehört die Erste-Hilfe-Station. Ein Skateboarder hat versucht, über Treppen zu skaten und ist gestürzt. Er hat sich einen Zahn ausgeschlagen und Schürfwunden zugezogen. Tamara, Tom und Ben hat dieser Part am meisten Spaß gemacht. „Ich hab die Schürfwunden geschminkt und dass dem Opfer Blut aus dem Mund gelaufen ist. Das hat richtig echt ausgesehen“, erzählt Tamara, während es Ben gefallen hat, den schmerzgeplagten Verletzten zu spielen. Tom sieht das pragmatisch: „Erste Hilfe ist am besten, da kann man sich gleich auf die Sani-Dienste vorbereiten.“

Der achtjährige Ramon dagegen schwärmt vom sportlichen Teil des Vormittags: Fußball-Eigentore schießen war cool. Ich hab drei Tore hintereinander geschossen und dann nochmals zwei draufgesetzt“, freut er sich über seinen Punkte-Erfolg für seine Mannschaft.

Lustiges gab’s auch bei den Theorie-Fragen über das allgemeine RK-Wissen. „Da mussten die Teilnehmer Gesichter von Menschen erkennen, die das Rote Kreuz geprägt haben“, erzählt eine der Mitarbeiterinnen und grinst: „Als wir ein Bild von Stefan Raab zeigten, war ein Junge fest davon überzeugt, Rainer Kienzle vor sich zu haben…“

Margit Haas

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