Porsche Carrera Cup Deutschland, Nürburgring – Im Blindflug in der Eifel.

Bereits eine Woche nach dem letzten Supercup Rennen ging es für MRS GT-Racing nun auch im Porsche Carrera Cup weiter. Am vergangenen Wochenende startete der nationale Markenpokal auf der 3,6 Kilometer langen Sprintstrecke des Nürburgrings in das letzte Meisterschaftsdrittel der laufenden Saison. Neben den drei fest eingeschriebenen Piloten startete dort auch zum wiederholten Mal Zaid Ashkanani (KWT) auf einem der MRS-Cup-Elfer. Beflügelt von seiner Podiumsplatzierung beim Supercup-Rennen in Monza und nachdem er bereits an den beiden Läufen in Spielberg teilgenommen hatte, entschied er sich spontan für einen weiteren Gaststart im Cup.

Von Beginn der Veranstaltung an wurde die Eifel ihrem Ruf gerecht und wartete mit extrem wechselhaften Wetterbedingungen auf. Während das freie Training im Nassen stattfand, fanden die Piloten beim Qualifying am Samstag zunächst trockene Bedingungen vor. Ein kurzer Schauer unterbrach jedoch die Zeitenjagd, erst in den letzten 5 Minuten des Qualifyings sollte die Pole Position entschieden werden. MRS-Pilot Christopher Zöchling war es schließlich, der das Beste aus den schwierigen Bedingungen herausholte und sich gleich für beide Rennen die Pole Position sicherte. Ausgerechnet der Kuwaiti Zaid Ashkanani unterstrich bei seinem ersten Qualifying im Regen überhaupt, sein fahrerisches Talent und stellte den weiß-blauen MRS Elfer für beide Rennen auf die fünfte Startposition. Auch der Norweger Marius Nakken sorgte für viel Freude im Team, Startplatz sechs für das Sonntagsrennen war aller Ehren wert. B-Fahrer Philipp Sager (AUT) haderte ein wenig

Regen und eine Außentemperatur von gerade einmal elf Grad sorgten beim Start zu Rennen eins für einen nassen und zudem sehr rutschigen Asphalt. Polesetter Christopher Zöchling geriet nach einem guten Start zunehmend unter Druck von Nick Yelloly (#93/ Team Deutsche Post by Project1) und musste ihn im siebten Umlauf schließlich passieren lassen. Bereits in der zweiten Rennrunde quittierte der Scheibenwischer an Zöchlings Elfer seinen Dienst, was dem Österreicher fortan enorme Schwierigkeiten bereiten sollte. „Ich habe weder meine Bremspunkte noch den Scheitelpunkt der Kurve sehen können, ein Wunder, dass ich es überhaupt bis zum Ende geschafft habe“, gab der sichtlich abgekämpfte MRS-Pilot zu Protokoll. Am Ende reichte es immerhin noch zu einem 6ten Rang. Direkt hinter Zöchling überquerte der junge Zaid Ashkanani den Zielstrich und fuhr so auf einen bemerkenswerten siebten Rang bei seinem allerersten Regenrennen überhaupt. Wenig Rennfortune hatte indes einmal mehr Marius Nakken. In der siebten Runde kollidierte er unverschuldet mit Thomas Preining (#2/ Konrad Motorsport) und hatte anschließend fortwährend mit den Folgen zu kämpfen. Am Ende kam er immerhin noch als 14. der Gesamtwertung ins Ziel. Gentleman-Fahrer Phillip Sager glückte es, sich über die Renndistanz zwei Plätze weiter nach vorne zu kämpfen, somit beendete er den neunten Meisterschaftslauf als 19.

Nach der Regenschlacht am Samstag empfing der Nürburgring die Carrera-Cup-Fahrer am Sonntag dann mit deutlich freundlicherem Wetter. Bei leichtem Wind und Sonnenschein startete das Feld auf trockener Strecke in den Zehnten Lauf. Schon auf den ersten Metern gelang es Nick Yelloly allerdings, durch einen Raketenstart auf der Start-Ziel-Geraden, sich vor den führenden Christopher Zöchling zu setzen. Daraufhin entfachte über mehrere Runden hinweg zwischen Yelloly, Zöchling und Dennis Olsen (#1/ Konrad Motorsport) ein spannender Kampf um die Führung. In der sechsten Runde gelang es Christopher Zöchling seine beiden Kontrahenten mit einem strategisch cleveren Manöver hinter sich zu lassen und die Führung erneut zu übernehmen. Nur wenig später verbremste sich der MRS-Pilot jedoch und fiel zurück auf den dritten Rang. „Das war wie eine Achterbahnfahrt. Leider habe ich den neuen Reifensatz nicht so schnell auf Temperatur bringen können, sodass ich gerade zu Beginn nicht schnell genug war. Trotzdem freue ich mich über Platz drei“, sagte Zöchling. Hinter ihm kam Marius Nakken (NOR) als Zehnter ins Ziel. Nach einem gelungenen Start konnte der junge Norweger sich zunächst gut gegen Michael Ammermüller (#87/ raceunion Huber Racing) behaupten, dabei geriet er allerdings zunehmend unter Druck von Larry Ten Voorde (#10/ Team Deutsche Post by Project1). Dieser nutzte schließlich einen kleinen Fehler von Nakken aus und zog an ihm vorbei. Großes Pech hatten zudem die beiden anderen MRS-Piloten, denn nach lediglich einer gefahrenen Runde musste Zaid Ashkanani das Rennen an der Box aufgeben, nachdem er sich beim Kontakt mit Michael Ammermüller den Kühler beschädigte. Nach der dritten Runde kam dann auch noch Philipp Sager an die Box, der wegen eines Reifenschadens das Rennen nicht wieder aufnehmen konnte. In der Team- und Fahrerwertung liegt MRS nach wie vor auf Rang drei, bei noch vier Meisterschaftsläufen sind die Chancen nach wie vor intakt.
Karsten Molitor (Teamchef): „So kann es gehen. Nach einer Doppel-Pole und den sehr guten Ergebnissen des ganzen Teams im Qualifying, war die Ausbeute in den Rennen eher mager. Dass uns ein defekter Scheibenwischermotor ein Sieg kosten könnte, hätten wir nicht gedacht. Mehr Pech kann man eigentlich gar nicht haben. Das zweite Rennen war spannend, schade dass Christopher sich nach dem tollen Überholmanöver verbremst hat, das hat uns sicher den Sieg im zweiten Rennen gekostet. Sehr bemerkenswert finden wir die Leistung unseres jungen Zaid Ashkanani, der in seinem ersten Regenrennen überzeugte. Mit seinem Teamkollegen Marius Nakken zusammen sind das sicher zwei Kandidaten, die man für die Zukunft auf dem Zettel haben sollte!“

Die nächsten beiden Läufe des Porsche Carrera Cup Deutschland finden im Rahmen des ADAC GT Masters statt, wo MRS GT-Racing auch wieder mit dem NISSAN GTR Nismo GT3 an den Start gehen wird. Die Rennen werden vom 15. bis 17. September auf dem Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal ausgetragen.

PM

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