Stummer Frühling – Verlust von Vogelarten – Schwierige Zeiten für die einheimische Vogelwelt

Matthias Gastel: Der Rückgang der Vogelpopulation beschleunigt sich. Hauptverantwortlich ist die intensive Landwirtschaft.

Mit einer Kleinen Anfrage haben wir Grünen im Bundestag die Bundesregierung nach Erkenntnissen über die Entwicklung der Vogelpopulation gefragt. Die Ergebnisse sind erschreckend. Im zwölfjährigen Betrachtungszeitraum zeigt ein Drittel aller Brutvogelarten, das sind 84 Arten, signifikante Bestandsabnahmen. Arten des Offenlandes (z.B. Kiebitz, Feldlerche) und des Siedlungsbereiches zeigen die stärksten Rückgänge. Arten der Agrarlandschaft mussten die stärksten Bestandseinbußen hinnehmen. Die massivsten Rückgänge sind zwischen 1990 und 2013 bzw. 2015 beim Rebhuhn (-84%, das Foto zeigt ein Rebhuhn), Kiebitz (-80%), Braunkehlchen (-63%) und bei der Uferschnepfe (-61%) zu verzeichnen.

Auch ein Blick in die Rote Liste zeigt, wie alarmierend die Situation sich darstellt: In die Kategorie 0 (ausgestorben oder verschollen) werden 13 Arten eingestuft, in der Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) finden sich 29 Arten, die Kategorie 2 (stark gefährdet) umfasst 19 Arten und in der Kategorie 3 (gefährdet) listet 27 Arten auf.

Als ursächlich werden Lebensraumveränderungen und Verringerungen des Nahrungsangebotes, insbesondere der Rückgang der Insektenbiomasse von bis zu 90 Prozent durch den großflächigen Einsatz von Insektiziden.

Wir haben die Bundesregierung gefragt, welche Schlussfolgerungen sie aus den Daten zieht. Hier eine Zusammenfassung über die Antworten:

  • Förderung naturverträglicher Bewirtschaftungsformen (Hinweis: Die Agrarpolitik der großen Koalition macht aber das genaue Gegenteil!)
  • Erstellung einer detaillierten Analyse der Gefährdungsursachen „in den kommenden Jahren“

Wir Grüne nehmen den Vogelschutz ernst. Der negative Trend muss umgekehrt werden. Dazu braucht es eine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur, die mit dem flächendeckenden Gifteinsatz Schluss macht. Eine nachhaltige Landwirtschaft ist gut für die Vögel – und für die Erzeugung gesunder Lebensmittel für uns Menschen.

PM

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