Der BUND Baden-Württemberg kritisiert den Autogipfel des Landes am Freitag und bewertet das Treffen als einseitigen Schmusekurs mit der Automobilindustrie. „Politik und Autoindustrie bleiben bei dem Treffen weitgehend unter sich. Gespräche über eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität müssen aber mit einem breiten Spektrum der Zivilgesellschaft geführt werden“, so Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND, die als einzige Vertreterin der Umwelt- und Naturschutzverbände am Gipfeltreffen teilnehmen wird.
Der Umweltschutzverband kritisiert, dass es bei dem Treffen nur um die Zukunft des Autos gehen wird und nicht um die Zukunft der Mobilität an sich. „Es ist eine Illusion zu glauben, mit Fahrzeugtechnik allein ließen sich die Probleme des Autoverkehrs wie Luftverschmutzung, Stau und Flächenverbrauch lösen. Auf die Tagesordnung des Autogipfels müssten aktuelle gravierende Probleme und konkrete Lösungen. Also: Schadstoffbelastungen, Fahrverbote in Stuttgart oder Dieselnachrüstungen. Ministerpräsident Kretschmann muss klare Kante zeigen und deutlich machen, was er von der Autoindustrie erwartet und zeigen, wie er die Gesundheit der Bürger*innen schützen möchte“, fordert die BUND-Landeschefin.
Transformation der Automobilindustrie gefordert
Die Transformation der Autobranche vom Autobauer zum Dienstleister für alle Arten von Verkehrsmitteln ist längst überfällig. Aufgrund des enormen Raumbedarfs in hoch verdichteten Ballungsräumen ist kein Platz mehr, um pro Auto circa 15 Quadratmeter kostbare Stadtfläche zu opfern. In Metropolregionen wie der Raum Stuttgart sind allein Busse und Bahnen oder Verkehrsmittel mit wenig Flächenbedarf wie das Fahrrad zukunftsfähig.
„Wenn wir über eine zukunftsfähige Mobilität sprechen wollen, müssen wir auch über Verkehrsvermeidung sprechen, über eine nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum und über den ÖPNV, über Radfahrer*innen und Fußgänger*innen. Die Automobilindustrie muss endlich in die zukunftsfähigen Geschäftsfelder Bus, Bahn und Fahrrad einsteigen“, so Brigitte Dahlbender.
PM