Am 13. April 2017 hat Verkehrsminister Winfried Hermann die neue Kampagne des Verkehrsministeriums für junge FahrerInnen in Stuttgart vorgestellt. Mit dem Slogan „Watch out – Augen auf die Straße“ soll über das große Sicherheitsrisiko ‚Ablenkung am Steuer‘ aufgeklärt werden. „Ablenkung beim Autofahren bringt nicht nur die FahrerInnen sondern insbesondere auch Unschuldige in Gefahr. Darum appelliere ich an die Vernunft jedes Fahrers: Augen gehören auf die Straße!“, so Winfried Hermann bei der Vorstellung der Kampagne in der SCHARRena vor dem Handballbundesligaspiel des TVB 1898 Stuttgart gegen HSG Wetzlar.
Ablenkung durch fahrfremde Tätigkeiten nimmt als Unfallursache weiter zu. „Eine SMS kann tödlich sein“, sagte Minister Hermann. Insbesondere junge FahrerInnen im Alter von 18 bis 24 Jahren nimmt die neue Kampagne in den Fokus: „Unsere Kampagne setzt auf Prävention durch Aufklärung. Wir sprechen wir die Jugendlichen sowohl in der digitalen als auch in der realen Welt an“, erläuterte der Verkehrsminister. Die Kampagne wirbt mit einem Audiospot, der bei einem Online-Streamingdienst ausgestrahlt wird und auf der Homepage www.watchout-bw.de für mehr Verkehrssicherheit. Zudem wird mit Info- und Werbematerial an Berufsschulen und Universitäten sowie mit Citycards in Cafés und Kneipen vor Ablenkung gewarnt.
Für die GewinnerInnen eines studentischen Filmwettbewerbs zur Kampagne war der Abend gleichzeitig Videopremiere. Ihr Video wird in den kommenden Wochen in den Sportstätten von baden-württembergischen Vereinen der Handball- und Fußballbundesligen ausgestrahlt. Minister Hermann zeigte sich über die sportliche Unterstützung der Kampagne erfreut: „Durch die Ausstrahlung des Videos in den Stadien und Sporthallen können wir das Thema ‚Gefahr durch Ablenkung‘ einem großen Publikum präsentieren. So erreichen wir an einem einzigen Spieltag tausende ZuschauerInnen!“
Homepage mit Gewinnervideo: www.watchout-bw.de
Hintergrund:
Nur zwei Sekunden bei Tempo 50 aufs Handy zu blicken, bedeutet 28 Meter im Blindflug zurück zu legen, bei Tempo 100 entsprechen zwei Sekunden Ablenkung sogar über 50 Meter Blindflug. Laut Europäischem Verkehrssicherheitsrat steigt das Unfallrisiko durch das Schreiben von Textnachrichten am Steuer um das 23-fache. Wer beim Fahren telefoniert, steigert das Risiko noch mehr und das Wählen während der Fahrt hebt das Risiko eines Verkehrsunfalles um das drei- bis sechsfache an. Auch wenn der Anteil der getöteten Jugendlichen im Straßenverkehr leicht gesunken ist, die jungen FahrerInnen bleiben eine Hauptunfallgruppe. Vielen ist die Gefahr, die von Smartphone & Co. ausgeht, nicht bewusst: 2016 wurden allein in Baden-Württemberg 58.866 Verstöße gegen das Handyverbot festgestellt. Die tatsächliche Zahl der Verstöße liegt vermutlich deutlich höher.
Die aktuelle Kampagne ist Teil des Verkehrssicherheitskonzepts der Landesregierung. Das Verkehrssicherheitskonzept hat die Reduzierung der Zahl der Unfalltoten um 40 Prozent bis 2020 (auf Basis der Zahlen von 2010) zum Ziel. Die Landesregierung verfolgt die sogenannte „Vision Zero“, einen Straßenverkehr ohne Schwerletzte und Getötete. Begleitend werden regelmäßig Kampagnen für wechselnde Schwerpunkte unter den unfallauffälligen Zielgruppen umgesetzt.
PM