Nachbetrachtungen zu Weihnachten 2015

Hier an der Krippe, hier bei diesem Kind kann ich daheim sein.

Kein anderes Fest ist so sehr mit dem Heimkommen verbunden wie Weihnachten. Besonders in diesen Tagen wird diese Sehnsucht wach: Heimkommen, daheim zu sein. „An Weihnachten kommt man heim“, findet der stellvertretende katholische Dekan Bernhard J. Schmid aus Eislingen in seiner Weihnachtsansprache.

Felix-Mueller-15Auch die, die weit weg sind, die woanders studieren oder arbeiten, an Weihnachten machen sich alle auf den Weg.  Heimkommen, das bedeutet nicht nur an einen bestimmten Ort, in ein bestimmtes Haus zu kommen. Heimkommen ist vielmehr Heimat zu haben im Herzen von Menschen. Dann wird der Ort oft zweitrangig: „Gleichgültig wo du bist, wenn du da bist, bist du daheim,“ sagte er.

An Weihnachten geschieht etwas ganz Eigenartiges: Viele kommen zum Stall und schauen auf die Krippe. Viele zieht es zur Krippe, weil sie ausgerechnet dort etwas von Heimat spüren. Es ist ganz eigenartig. Da ist die Ahnung: „Hier an der Krippe, hier bei diesem Kind kann ich daheim sein.“ Ausgerechnet bei einem kleinen Kind, das ja selber auf Schutz und Heimat angewiesen ist, können wir Heimat und Geborgenheit erleben. Hier zeigt sich etwas von dem tiefen Geheimnis von Weihnachten: Da bekommen wir eine Ahnung, dass es eine tiefere Heimat gibt, die nicht an einen bestimmten Ort, die nicht nur an bestimmte Menschen gebunden ist.

Es ist eine Heimat, die über diese Welt und dieses Leben hinausreicht. Mitten in dieser Welt öffnet Gott uns in diesem Kind in der Krippe eine Erfahrung, dass unser Leben ein Ziel hat, dass es ankommen kann, und es öffnet die Erfahrung, dass es eine Heimat in Gott gibt, die größer ist als alle Erfahrungen von Heimat.

Gott liebt Geschenke

„Und, sind Sie eigentlich mit den Weihnachtsgeschenken zufrieden?“ fragt Geschäftsführer Felix Müller vom Katholischen Dekanat. Regelmäßig wird ja an Weihnachten über die Kommerzialisierung dieses so wichtigen religiösen Festes geklagt. Viele sagen: „Der eigentliche Sinn des Festes geht in der Flut der Geschenke unter“. „Und es gibt ja auch gute Gründe für die Befürchtung“, bestätigt der Dekanatsreferent. Trotzdem meint er: „Das Schenken darf nicht unter Generalverdacht geraten. Denn wir feiern an Weihnachten, dass Jesus Christus geboren ist, von dem wir Christen glauben, dass in ihm Gott selbst und seinen Liebe auf Erden sichtbar geworden ist. Weihnachten sagt: Es gibt ein Licht in der Dunkelheit! Es gibt Hoffnung auch in der scheinbar aussichtslosen Situation. Das ist Anlass zur Freude. Wir bringen diese Freude in Geschenken gegenüber anderen zum Ausdruck und sagen ihnen damit: „Du bist mir wichtig, ich denke an dich und ich freue mich, wenn du dich freust“. Wer schenkt tut es, weil er es einfach will. „Aber wenn wir ganz auf das Schenken verzichten würden, dann würde an Weihnachten, diesem Fest der Liebe, etwas fehlen. Die Geschenke, Zeichen der Liebe an andere, passen ganz gut zu Weihnachten!“ findet er.

 

Felix Müller, Dekanatsreferent

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