Bahn betont Plausibilität ihrer Kalkulation für Stuttgart 21

• Bereits nahezu 70 Prozent des für Bauaufträge vorgesehenen Volumens sind für den neuen Stuttgarter Bahnknoten vergeben
• Neue Kostenspekulation im Auftrag von Projektkritikern „fernab der Realität“

Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH weist eine von Projektkritikern behauptete drohende Kostensteigerung bei Stuttgart 21 als nicht haltbare Spekulation zurück. Aufgrund des bereits weit fortgeschrittenen Stands der Vergaben für das Projekt betont die Bahn die Plausibilität ihrer eigenen Kostenkalkulation und ist davon überzeugt, den neuen Stuttgarter Bahnknoten innerhalb des vom Aufsichtsrat der DB AG bewilligten Finanzierungsrahmens in Höhe von 6,526 Milliarden Euro bauen zu können. Die vom „Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21“ beauftragte Vieregg-Rössler GmbH spekuliert in einem Papier einem Zeitungsbericht zufolge über Kosten von mehr als 8,5 Milliarden Euro. „Ein solches Szenario ist fernab der Realität“, stellt Peter Sturm, der für Risikomanagement verantwortliche Geschäftsführer der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH, fest und verweist auf die dem Baufortschritt entsprechende solide Grundlage der Berechnungen der Bahn.

Bis zum Jahresende 2015 sind für Stuttgart 21 insgesamt bereits nahezu 70 Prozent des für Bauaufträge vorgesehenen Volumens vergeben. Für die noch ausstehenden Vergaben erklärt die Bahn, ihre Kalkulation jeweils mit einer verlässlichen Abschätzung der anzunehmenden Preissteigerungen zu untermauern: Zu erwartende Nachträge werden laut DB detailliert je Bauvertrag abgeschätzt und hierfür Puffer in der Kalkulation gebildet. „Die Vergabequote von annähernd 70 Prozent und die bisherige Entwicklung an Nachträgen im Projekt Stuttgart 21 dokumentieren nachvollziehbar, dass unsere Kostenkalkulation absolut plausibel ist“, veranschaulicht Sturm.

Noch zu vergeben sind der Bereich auf den Fildern mit der Anbindung der Flughafenbahnhöfe sowie der Abstellbahnhof Untertürkheim. Ferner stehen noch Vergaben für die komplette eisenbahntechnische Ausrüstung der Strecken sowie für die Ausstattung der Bahnhöfe aus. Ausgegeben sind im Projekt Stuttgart 21 bis zum Jahresende 2015 rund 1,5 Milliarden Euro und damit knapp ein Viertel der im Finanzierungsrahmen bewilligten Mittel.

Auf der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm, für deren Realisierung ebenfalls die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH verantwortlich ist, ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei Stuttgart 21. Etwa zwei Drittel des für Bauaufträge vorgesehen Volumens sind vergeben. Als Vergaben stehen hier noch der Abschnitt Albvorland im Bereich Wendlingen am Neckar bis Kirchheim unter Teck an, dessen Zuschlag in den nächsten Wochen erteilt werden soll, die Einbindung der Neubaustrecke in den Hauptbahnhof Ulm sowie die eisenbahntechnische Ausrüstung. Die größeren Vergaben auf der Neubaustrecke erfolgten dabei bislang teilweise deutlich unter den geplanten Bausummen. „Die Neubaustrecke hat die gute Chance, unter dem kalkulierten Budget in Höhe von 3,26 Milliarden Euro abzuschließen“, so der Geschäftsführer der Projektgesellschaft.

Die Vieregg-Rössler GmbH hatte im Jahr 2010 für die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm Kosten in Höhe von 5,6 Milliarden Euro als wahrscheinlich angenommen und selbst 10 Milliarden Euro für möglich gehalten. Mit diesem Szenario liege das im Auftrag von Projektkritikern agierende Büro ähnlich weit daneben wie nun mit seiner aktuellen Kostenspekulation zu Stuttgart 21, stellt die Deutsche Bahn fest.

PM

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