Manfred Schnabel, BWIHK-Vizepräsident, zu den Vorschlägen der EU-Kommission zum Verbrenner-Aus

Die jüngst veröffentlichten Vorschläge der EU-Kommission zum Verbrenner-Aus kommentiert Manfred Schnabel, Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK):

„Die Transformation hin zu klimaneutralen Antrieben stellt die Automobilwirtschaft als Schlüsselindustrie für Baden-Württemberg vor enorme Herausforderungen. Vorgaben mit festen Enddaten bergen dabei das Risiko erheblicher Strukturbrüche, wenn sie nicht mit den tatsächlichen technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten Schritt halten. Elektromobilität wird sich in vielen Bereichen langfristig durchsetzen. Voraussetzung dafür sind jedoch verlässliche und praxistaugliche Rahmenbedingungen. Solange eine flächendeckende Ladeinfrastruktur fehlt, Strompreise im internationalen Vergleich hoch bleiben und einheitliche Bezahl- und Abrechnungssysteme nicht verfügbar sind, wird der Umstieg auf E-Mobilität für Unternehmen wie für Verbraucher unnötig erschwert. Entscheidend wird nun sein, ob daraus realistische und umsetzbare Regelungen entstehen, die den Betrieben ausreichend Handlungsspielräume lassen. Ohne diese Flexibilität drohen Investitionshemmnisse und ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Für eine wirtschaftlich tragfähige Dekarbonisierung der Mobilität braucht es daher Offenheit für unterschiedliche technologische Lösungen und vor allem ein konsequentes Nachsteuern bei den politischen Rahmenbedingungen – nur dann kann die Transformation für den Standort Baden-Württemberg gelingen.“

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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