Vom 15. bis 18. Dezember 2025 wird die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in zahlreichen Städten Baden-Württembergs – darunter Mannheim, Stuttgart, Ulm, Freiburg und Heilbronn – Präsenz zeigen.
Am Dienstag, 16. Dezember 2025, ist Ulm dran. Von 14 bis 17 Uhr findet eine öffentliche Aktion in der Fußgängerzone zwischen Bahnhof und Weihnachtsmarkt am Münsterplatz, Höhe Neuer Brunnen, statt. Dabei werden Gewerkschafter*innen und ehrenamtlich Aktive gezielt Beschäftigte im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Passant*innen und Gäste ansprechen, um über die laufende Tarifrunde, das aktuelle Angebot des DEHOGAs und die Blockadehaltung der Arbeitgeberseite zu informieren.
Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband DEHOGA Baden-Württemberg. „Nullrunde für ausgebildete Fachkräfte, kein Cent mehr für Azubis, Ablehnung jeglicher Wochenendzuschläge. Das ist nicht nur respektlos, sondern gefährlich für die Zukunft der Branche“, sagt Michael Gutmann, Geschäftsführer der NGG-Region Ulm-Aalen/Göppingen.
Während die Arbeitgeberseite ab Januar 2026 von einer geplanten Mehrwertsteuersenkung um 12 % profitieren soll, wird den Beschäftigten eine Nullrunde angeboten. „Wer mehr vom Umsatz einbehält, muss auch die Menschen daran beteiligen, die den Umsatz überhaupt erst ermöglichen – an der Rezeption, im Service, in der Küche und auf den Zimmern“, so Gutmann weiter.
Die NGG fordert in der laufenden Tarifrunde:
- Plus 9 % mehr Lohn für alle Entgeltgruppen
- Plus 200 € mehr Ausbildungsvergütung im Monat
- eine Laufzeit von 12 Monaten
- den Einstieg in Gespräche über Wochenendzuschläge
Aktionen in der Vorweihnachtszeit: Gastfreundschaft trifft auf Realität
Die geplanten Aktionstage rund um die Weihnachtsmärkte richten sich bewusst nicht nur an Arbeitgeber – sondern auch an Gäste und die Öffentlichkeit. Mit Gästeflugblättern und Gesprächen sollen alle über die Situation der Beschäftigten im Hotel- und Gaststättengewerbe informiert werden.
„Wer an Weihnachten gutes Essen, herzlichen Service und eine freundliche Atmosphäre genießen möchte, sollte wissen, unter welchen Bedingungen viele in der Branche arbeiten“, sagt Michael Gutmann.
„Baden-Württemberg darf nicht zum Billiglohnländle werden. Wir brauchen Wertschätzung, nicht nur an den Feiertagen.“
Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft NGG und dem DEHOGA Baden-Württemberg am 23. Oktober 2025 in Stuttgart endete ergebnislos. Die Verhandlungen werden am 12. Januar 2026 fortgesetzt.
Hintergrundinformationen: „Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) ist 2024 gegenüber 2023 um + 1,8 % auf 136.734 Personen gestiegen. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten (GeB) stieg im gleichen Zeitraum um + 5,4 % auf 171.875.“ (Quelle: DEHOGA Baden-Württemberg)
PM Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Ulm-Aalen/Göppingen