Haushaltsplan 2026 des Landkreises Göppingen beschlossen – Konsolidierung erfolgreich. Entlastung für Städte und Gemeinden

Der Kreistag des Landkreises Göppingen hat in seiner Sitzung am 12.12.2025 den Haushaltsplan und die Haushaltssatzung für das Jahr 2026 beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von ca. 450 Mio. € setzt der Landkreis auch im kommenden Jahr konsequent den Kurs der Haushaltskonsolidierung fort.

Der Haushaltsplan 2026 schließt mit einem negativen Gesamtergebnis von -2,66 Mio. €. Durch eine Entnahme aus der Ergebnisrücklage in der gleichen Höhe kann der Haushaltsausgleich erreicht werden. Zum Stand 31.12.2026 beträgt die Ergebnisrücklage damit noch 5,28 Mio. € (Vorjahr 7,94 Mio. €). Trotz einer steigenden Aufgaben- und Ausgabenlast kann der Kreisumlagehebesatz mit 36,0 % gegenüber dem Vorjahr konstant gehalten werden.

Begleitet wurden die Haushaltsberatungen von zahlreichen Konsolidierungsbemühungen seitens der Landkreisverwaltung. Insgesamt 88 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 15,7 Mio. € fanden als Verwaltungsvorschlag Eingang in den Haushaltsplanentwurf. Hiervon wurden 82 Maßnahmen mit einem Volumen von 14,37 Mio. € vom Kreistag mehrheitlich mitgetragen.

Im Rahmen der Kreistagssitzung sagte Landrat Markus Möller: „Es fällt leicht, nach Stuttgart und Berlin zu blicken und dort Reformen einzufordern. Die braucht es angesichts desaströser Kommunalfinanzen, angesichts eines Gesundheitssystem, das teuer und ineffizient ist, und einer Wirtschaft, die nicht mehr wächst, besser gestern als heute. Aber was ist mit uns selbst? Sind wir bereit zu Reformen? Der vorgelegte Haushalt ist ein Mix aus Zukunftschancen und Notwendigkeiten. So sparen wir nicht unangemessen an Dingen, die unseren Landkreis attraktiv machen sollen, wie ÖPNV, Breitband oder Tourismus. Investitionen verschieben wir nur in vertretbarem Umfang. Vor allem sehen wir, dass wir sie über Mittel des Sondervermögens sicherstellen können. Das ist für viele im Landkreis Göppingen ein neuer Weg. Ich meine, es ist ein kluger Weg im Blick auf langfristigen Erfolg.“

Kreiskämmerer Jochen Haas betonte: „Besonders wichtig ist, dass durch die weiteren Entlastungen im Haushaltsplan 2026 auch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden von finanziellen Belastungen befreit werden. Dies stärkt die kommunale Selbstverwaltung und ermöglicht es den Kommunen, ihren Fokus noch mehr auf eigene Schwerpunkte zu legen.“

Der beschlossene Haushaltsplan 2026 setzt auf eine stabile Finanzpolitik, die sich an den Zuständigkeiten eines Landkreises orientiert, die Sicherstellung der stetigen Aufgabenerfüllung des Landkreises in den Fokus nimmt und die Zukunftsfähigkeit des Landkreises gewährleistet. In den Bereichen Bildung, Infrastruktur und Umweltschutz werden gezielte Investitionen getätigt, um die Lebensqualität im Landkreis Göppingen auch in Zukunft zu sichern. Die Schuldenstandsenkung bleibt mittelfristig ein zentrales Ziel, um die finanzielle Unabhängigkeit des Landkreises zu gewährleisten.

Die Finanzsituation der Kommunen, so auch des Landkreises Göppingen, bleibt insgesamt jedoch besorgniserregend. Kreiskämmerer Jochen Haas: „Wenn sich im Jahr 2026 nicht durch grundlegende Reformen von Bund und Land etwas an der Ausgaben- und Aufgabenlast tut, werden künftige Konsolidierungsmaßnahmen noch einschneidender als heute werden müssen. Ergebnisrücklagen sind überwiegend aufgebraucht, Fehlbeträge werden reihenweise ausgewiesen und die Hebesätze der Kreisumlagen werden Richtung 40 % steigen.“

Ein Blick auf die Jahre 2027ff. deutet daher auf keine Entspannung der Finanzsituation hin. Nach aktuellem Stand ist ab dem Jahr 2027 eine Anpassung des Kreisumlagehebesatzes auf 38,8 % (+2,8 %) erforderlich, um eine stetige Aufgabenerfüllung des Landkreises zu gewährleisten. Dennoch ist die Ergebnisrücklage zum Stand 31.12.2029 nach aktuellen Hochrechnungen nahezu vollständig aufgebraucht.

 

PM Landratsamt Göppingen Dezernat für Finanzen, Schulen und Beteilingen

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