Die Sicherheitstechnologie hat in den letzten Jahren große Entwicklungen durchlaufen. Mittlerweile investieren immer mehr Unternehmen in sogenannte intelligente Alarmierungssoftware (stiller Alarm). Mit dieser kann im Ernstfall schnell und einfach Hilfe gerufen werden, ohne das ein Angreifer dies bemerkt.
Was ist ein stiller Alarm?
Wie der Begriff „stiller Alarm“ bereits vermuten lässt, ist diese Sicherheitstechnologie darauf ausgelegt, ein unauffälliges Alarmsignal abzusetzen.
Sollte ein Überfall oder ein anderes bedrohliches Ereignis stattfinden, wird ein für Außenstehende nicht sicht- oder hörbarer Alarm ausgelöst. Es wird keine Sirene oder Alarm aktiviert und es gibt auch kein Signal oder Zeichen an dem Gerät, über das der Alarm ausgelöst wurde.
Besonders wichtig für die Sicherheit des Alarmierenden ist eine unauffällige Möglichkeit zur Auslösung des Alarms. Ein stiller Alarm kann dabei über verschiedene versteckte Auslöser aktiviert werden:
- PCs, Laptops unterschiedlichster Hersteller: über Tastatur, Maus oder USB-Button
- Smartphone oder Tablett: z. B. über Bluetooth-Button
- Telefonie: Kurzwahltasten zum Auslösen eines Anrufs
- Mobile oder feste Funksender: z. B. Knopf unter dem Tresen, Fußpedale im Kassenbereich
- Schnell anklickbare Schaltflächen (z. B. in Kassensystemen)
Wo kommt der stille Alarm an?
Wird ein stiller Alarm getätigt, wird dieser entweder intern an Kollegen oder sofort an eine externe Leitstelle durchgestellt. In modernen Alarmsystemen gibt es meist beide Möglichkeiten. Hier ist zu unterscheiden, ob es sich um einen intern klärbaren Fall handelt oder eine so akute Bedrohungslage vorliegt, dass auf jeden Fall externe Hilfe eingreifen muss (z. B. bei Amokalarm, Brand, Überfällen).
In schweren Fällen wird ein verschlüsseltes Signal an eine zentrale Alarmleitstelle (beauftragte Sicherheitsfirma) gesendet. Eventuell wird auch eine interne Sicherheitszentrale informiert. Vor allem besonders große Unternehmen haben meist auch interne Sicherheitsdienstleister.
Das Signal eines stillen Alarms kann dabei auf folgendem Weg übertragen werden:
- Internet bzw. IP-Verbindung
- Mobilfunk (GSM/LTE)
- separat geschaltete Alarmleitungen
Damit jeder stille Alarm auch bei Leitungsstörungen ankommt, werden meist Mehrfachwege zur Alarmweiterleitung benutzt (also z. B. über Internet und über Mobilfunk).
Wie wird ein stiller Alarm überprüft?
Eine Leitstelle verifiziert bei jedem ausgelösten Alarm, ob dieser von einem echten Gerät kommt. Häufig kann über einen sogenannten stillen Rückruf oder andere Sicherheitstechnik, wie Sensoren oder Kameras, geprüft werden, ob der Alarm echt ist. Somit kann im Anschluss schnell die Polizei informiert werden – ohne die Gefahr einer Falschmeldung. Diese Abläufe sind bei moderner Sicherheitstechnik standardisiert, um im Notfall einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Sicherheitsapp für Mitarbeiter
Für andere Mitarbeiter, die sich im gleichen Gebäude befinden und ebenfalls von einer Bedrohungssituation betroffen sein könnten oder helfen können, gibt es bei moderner Sicherheitssoftwares Alarm-Apps, die auf allen gängigen Mobilgeräten funktionieren.
Auf diese Weise können sich Mitarbeiter untereinander informieren. Es lassen sich schnell und einfach Push-Benachrichtigungen über die App, per Sprachanruf oder SMS an festgelegte Empfängerkreise senden. Über den mitgesendeten GPS-Standort wissen die Empfänger dieser Nachricht sofort, wo der Alarmgeber sich aufhält und können bei Bedarf handeln.
Handelt es sich beispielsweise um einen medizinischen Notfall in einer Klinik, können Kolleginnen durch nur einen Knopfdruck zur Hilfe gerufen werden. Auch, wenn ein Kunde oder Klientel aggressiv auftritt, können weitere eingreifende Mitarbeiter oftmals schlichten. Aber auch bei Amokläufen, Bränden oder Überfällen wissen somit alle Personen, die sich zu diesem Zeitpunkt innerhalb eines Gebäudes aufhalten, das sie sich in Sicherheit bringen müssen. Externe Sicherheitskräfte werden dann automatisch ebenfalls informiert.
Beliebte Einsatzbereiche für den stillen Alarm
Vor allem in großen Unternehmen, mit viel Publikumsverkehr, kommt moderne Sicherheitstechnologie zum Einsatz, um Mitarbeiter und Kunden bestmöglich zu schützen – egal ob es sich um Brandschutz, Gesundheitsschutz oder einen anderen Sicherheitsschutz handelt.
Banken & Geschäfte (wie z. B. Einzelhandelsketten, Juweliere): Mitarbeiter können bei Überfällen schnell und vom Täter unbemerkt Hilfe rufen. Bei aufdringlichem Klientel oder aggressiven Kunden kann hingegen über die Alarm-App zunächst Unterstützung von anderen Kollegen angefordert werden.
Schulen/Bildungseinrichtungen oder andere öffentliche Einrichtungen: Für diskrete Notfallsituationen, die schnelle Hilfe erfordern (z. B. Bedrohung, wie Bombenwarnung, Brand oder Amoklauf im Gebäude).
Weitere beliebte Einsatzbereiche für moderne Sicherheitstechnik sind beispielsweise die öffentliche Verwaltung (wie der Bürgerservice, Jobcenter), Justiz sowie das Gesundheitswesen.
PM