Am kommenden Montag, 8. Dezember, übergibt eine Delegation Beschäftigter im öffentlichen Dienst der Länder die Forderungen in der laufenden bundesweiten Gehaltsrunde an das Finanzministerium in Stuttgart. Nach dem heutigen ergebnislosen Verhandlungsauftakt in Berlin wollen Kolleg:innen aus so unterschiedlichen Dienststellen wie der Landesverwaltung, dem Statistischen Landesamt, von BIT-BW, Universitäten, Hochschulen, DHBW, CVUA, den Landespsychiatrien, dem Landesamt für Denkmalpflege, dem Staatstheater, aus der Justiz, dem KIT mit Feuerwehr, sowie auch studentische Beschäftigte und Auszubildende/dual Studierende ihre Forderungen und Erwartungen beim im Land zuständige Finanzministerium adressieren. Die Beschäftigten werden teilweise auch in Dienstkleidung kommen. Die Forderungen nimmt der Ministerialdirektor Heiko Engling entgegen.
Kein Angebot in der ersten Verhandlungsrunde ist ärgerlich. Die Arbeitgeber zeigen zwar Verhandlungsbereitschaft zu unseren Forderungen, gleichzeitig beklagen sie ihre leeren Kassen. Baden-Württemberg rechnet für 2026 mit 1,5 Milliarden mehr an Steuereinnahmen gegenüber 2025. Da ist sicher auch Spielraum für die Forderungen der Beschäftigten des Landes“, so Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin.
Margrit Paal, Mitglied der ver.di Verhandlungskommission, begrüßt die Bereitschaft der Arbeitgeberseite, die Nachwuchskräfte im öffentlichen Dienst sowie die studentischen Beschäftigten in den Blick zu nehmen: „Das allein reicht aber nicht, es braucht deutliche Lohnerhöhungen für alle Beschäftigten des Landes, allein um die Preissteigerungen der letzten Jahre auszugleichen.“
Übergabe der Forderungen;
Montag, 8. Dezember um 15 Uhr;
vor dem Neuen Schloss (Finanzministerium).
In der Tarif- und Besoldungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder fordert ver.di sieben Prozent mehr Gehalt im Monat – mindestens aber 300 Euro zusätzlich, um die unteren Lohngruppen zu stärken. Für Nachwuchskräfte sollen die Vergütungen um 200 Euro pro Monat steigen, zudem wird ihre unbefristete Übernahme nach erfolgreicher Ausbildung gefordert. Darüber hinaus sollen alle Zeitzuschläge um 20 Prozentpunkte steigen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags (TV-L) soll zwölf Monate betragen.
ver.di führt die Länder-Tarifrunde als Verhandlungsführerin auch für die DGB-Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU. Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für rund 925.000 Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder (außer Hessen) haben am 3. Dezember 2025 in Berlin begonnen. Weitere Verhandlungsrunden sind am 15./16. Januar und am 11./12. Februar. ver.di fordert zudem die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie auf die knapp eine Million Versorgungsempfänger:innen.
In Baden-Württemberg gibt es nach Angaben des Statistischen Landesamtes insgesamt gut 110.000 direkt von den Tarifverhandlungen betroffene Angestellte und 194.000 indirekt betroffene Beamt:innen.
Allein bei den sieben Zentren für Psychiatrie arbeiten an neun Standorten rund 10.000 Beschäftigte. Für die Beschäftigten der vier Uniklinika gilt ein eigenständiger Tarifvertrag.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg