Kindesmisshandlung ist kein Randphänomen, sondern eine erschütternde Realität. Manche Kinder werden ungewollt geboren und wachsen unter widrigen Umständen auf – ohne Wärme, ohne Willkommen, oft begleitet von Kälte und Schweigen. Persönliche Erinnerungen verdeutlichen dies: Während manche Kinder mit Applaus ins Leben treten, beginnt für andere der Weg in eine Welt, die sie nicht erwartet.
Schon im Vorfeld ließe sich häufig von einer Gefährdung des Kindeswohls sprechen – sei es durch psychische oder physische Misshandlung. Die Folgen sind gravierend: Nicht nur Kindheit und Jugend werden geraubt, auch der gesamte Lebensweg kann massiv beeinträchtigt sein.
Formen der Gewalt
- Vernachlässigung
- Körperliche Gewalt
- Psychische Gewalt
Schreckliche Bilder aus der Notfallrettung
Eindrücklich bleiben Szenen, die nicht vergessen werden dürfen:
- Ein schwer verletzter Säugling, intubiert und beatmet, musste nach massivem Schütteltrauma dringend von einer Intensivstation nach Stuttgart verlegt werden. Ein Polizist einer Spezialeinheit, der als Rettungssanitäter-Praktikant im Rettungswagen mitfuhr, brach sein Praktikum anschließend ab.
- Erfahrungen, bei denen selbst ungeborene Kinder und in jeder weiteren Schwangerschaft erneut im Mutterleib Gewalt durch den Vater erleben müssen.
Gesellschaftliche Verantwortung
Kindesmisshandlung ist nicht nur ein individuelles Drama, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe. Jeder Fall zeigt: Schweigen schützt die Täter, nicht die Opfer. Es braucht Aufmerksamkeit, klare Handlungsrichtlinien und den Mut, hinzusehen.
Umgang mit möglichen Kindesmisshandlungen – was tun?
- Wahrnehmen und ernst nehmen: Auffälligkeiten nicht ignorieren.
- Melden: Verdachtsfälle sofort an Jugendamt oder Polizei weitergeben.
- Unterstützen: Betroffene Kinder brauchen Schutzräume, medizinische Versorgung und psychologische Begleitung.
- Prävention stärken: Bildung, Aufklärung und gesellschaftliche Sensibilisierung sind entscheidend, um Gewalt frühzeitig zu verhindern.
Kernbotschaft: Kindesmisshandlung ist ein Verbrechen, das lebenslange Narben hinterlässt. Es darf nicht verdrängt werden. Nur durch konsequentes Handeln, offene Diskussion und gesellschaftliche Verantwortung können Kinder geschützt und Täter zur Rechenschaft gezogen werden.
Alfred Brandner