Vierter historischer Ortsspaziergang der SPD Salach: „Das Unterdorf – von Originalen, Gassen und dem allgegenwärtigen Wasser“ Wolfgang Arnold führte durch ein Quartier mit Charakter und Selbstbewusstsein

Dem Salacher ‚Unterdorf, „einem Quartier mit Charakter und Selbstbewusstsein“, galt der vierte historische Ortsspaziergang der Salacher SPD . „Die Gegenwart des Wassers war für das Unterdorf ebenso prägend, wie die enge, aber auch geschäftige Bebauung mit Seldnerhäusern und vielen gewerblichen Betrieben“, beschrieb Wolfgang Arnold an verschiedenen Stationen Merkmale des früher mit seinem Menschenschlag  geradezu sprichwörtlichen Ortsteils.

Der langjährige Gemeinderat  Wolfgang Arnold hatte sich bereit erklärt, als dort Aufgewachsener und sachkundiger ‚Kommunaler‘  Einblicke zu geben, wis das Unterdorf entstand und was es war. Und eine über 30-köpfige Interessentenschar spazierte mit vielen Fragen und Erzählungen mit ihm vergangenen Donnerstag durch das Quartier. Der Referent verstand es hervorragend, mit Sachkunde und persönlichen Erinnerungen ein Bild des alten Unterdorfs zu vermitteln. Nach den erheblichen baulichen Maßnahmen, ausgehend vom Bau der Bahnunterführung, hat das Unterdorf heute ein anderes Gesicht. Aber für nicht wenige der Teilnehmer gingen die Erinnerungen bis weit in die Tage ihrer Kindheit zurück. „Schee wars!“ hörte man am Ende immer wieder.

Viel Interessantes am Wege

Beginnend am liebevoll gepflegten christlichen Kreuz nahe dem Quartiereingang gab es zunächst einen Überblick mit historischer württembergischer Karte über das Gebiet, illustriert mit einzelnen frühen Luftbildaufnahmen. Das Unterdorf bildete sich nach dem mittelalterlichen Oberdorf und dessen großbäuerlichen Höfen als zweiter und zunächst separater Schwerpunkt der heranwachsenden Gemeinde heraus. Mittendrin die gewundene  ‚Kaffeegass‘. Markiert von den zwei Mühlen im Osten und Westen, welche auch Zeugen der frühen Industrialisierung sind. Mindestens fünf Wirtshäuser ( Traube, Turnhalle, Strand, Linde, Löwen ), bäuerliche Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe, mehrere Läden und Handwerker,  später Wohnanlagen für die Arbeiterschaft der Papierfabrik prägen das Quartier über die zurückliegenden Jahrhunderte. ‚Wasser‘ war ein bestimmendes Element. Vor allem durch den ‚Kanal‘ , der die drei großen Industriebetriebe verband und dessen Begrenzungsmauern entlang der Kanalstraße  noch sichtbar sind.  Arnold erinnerte aber auch an den Dorfbach, der zunächst einen weiteren Verlauf als die spätere direkte Eindolung in den ‚Kanal‘ hatte. Waschhaus und Feuergasse, Kaffee- und Dalenbauer, Strand und Kaiser, Bruderhäuser und 5er-Kaserne, Obstbau-Häge und Schreiner Zimmermann, Dole zur Papierfabrik und Schwanenseee  zogen in den Erzählungen vorbei. Und immer wieder garniert mit Originalen, von denen auch der frühere Gemeinderat Karl Blessing, ebenfalls in der Kaffeegass aufgewachsen,  zu erzählen wusste.

Abschluss in der Mosterei Kaiser

Am ‚Alten Turnplatz‘, dem langjährigen Schauplatz des ‚Salacher Hocks‘ unter den Kastanien, endete die Tour. Und nach dem herzlichen Dank an Wolfgang Arnold, verbunden mit viel Beifall und einer Flasche guten Tropfens,  ging es noch zum Abschluss in die Mosterei Kaiser. Jürgen und Karl-Otto Kaiser stellten den langjährigen Familien-Betrieb für Säfte und Brände vor. Von der 75 Jahre alten Presse bis zu den treuen Kunden, darunter die Traube Tonbach als Sterne-Restaurant. Und man sass bei einer Verköstigung noch gemütlich zusammen. Nach über zwei Stunden bedankte sich Gemeinderat Peter Hofelich im Namen der Projektgruppe ‚750 Jahre Salach‘  der örtlichen SPD für einen stimmungsvollen Herbstnachmittag im schönen Salach!

PM SPD Salach

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/lokalnachrichten/195956/vierter-historischer-ortsspaziergang-der-spd-salach-das-unterdorf-von-originalen-gassen-und-dem-allgegenwaertigen-wasser-wolfgang-arnold-fuehrte-durch-ein-quartier-mit-c/

Schreibe einen Kommentar