Heute hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) den lang erwarteten Monitoringbericht zur Energiewende veröffentlicht. Die Bioenergieverbände im Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) sehen sich durch den Bericht bestätigt. Biomasse soll auch langfristig eine stabilisierende Rolle im Stromsystem einnehmen. Dennoch sind vor allem die viel zu niedrige Potenzialannahmen im Stromsektor zu hinterfragen.
„Der Monitoringbericht bestätigt zu Recht: Biomasseanlagen sind wichtige Eckpfeiler der Versorgungssicherheit und Kosteneffizienz in unserem Energiesystem und auch langfristig maßgebliche Treiber bei der Erreichung der Treibhausgasneutralität. Auch soll die Bioenergie laut Bericht in den Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie eine wichtige Rolle bei der Senkung der Kosten übernehmen, was wir ausdrücklich begrüßen. Vor allem aber weist der Monitoringbericht auf die großen Vorteile flexibler Bioenergiekapazitäten hin, da diese direkt den Bedarf an fossilen Gaskraftwerken reduzieren können,“ erläutert Sandra Rostek, Leiterin des HBB.
Gleichwohl seien die sich daraus ergebenden Potenzialberechnungen vor allem im Stromsektor nicht sachgerecht. „Bei den Potenzialen der Bioenergie haben die Studienautoren leider erneut darauf zurückgegriffen, alten Wein in neue Schläuche zu füllen. Das Mengenpotenzial der Stromerzeugung aus Bioenergie wurde aufgrund eines Methodenfehlers erneut viel zu niedrig angesetzt, da man sich auf Szenarien bezieht, die bereits fälschlicherweise voraussetzen, dass die Stromerzeugung aus Biomasse perspektivisch sinkt. Allein durch eine Flexibilisierung des bestehenden Biogasanlagenbestands sind bis 2030 bis zu 12 Gigawatt möglich – und das ganz ohne zusätzliche Biomassemengen erschließen zu müssen! In den zukünftigen Strategien der Bundesregierung müssen diese Potenziale konsequenter mit einbezogen werden,“ schließt Rostek.
Die Bioenergieverbände drängen daher erneut auf schnellstmögliche Genehmigung des Biomassepakets sowie weiterer Maßnahmen zur Flexibilisierung des Anlagenparks.(See attached file: 250915_HBB PM_Monitoringbericht Energiewende.pdf)
Über die Bioenergieverbände
Im „Hauptstadtbüro Bioenergie“ bündeln vier Verbände ihre Kompetenzen und Ressourcen im Bereich Energiepolitik: der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE), der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und der Fachverband Holzenergie (FVH). Gemeinsam bilden sie die gesamte Bioenergiebranche ab von Land- und Forstwirten, Anlagen- und Maschinenbauern, Energieversorgern bis hin zu Betreibern und Planern. Das Hauptstadtbüro Bioenergie verleiht den vielen unterschiedlichen Akteuren und verschiedenen Technologien der Bioenergiewirtschaft eine gemeinsame starke Stimme gegenüber der Politik. Insbesondere in den Sektoren Strom und Wärme setzt es sich technologieübergreifend für die energiepolitischen Belange seiner Trägerverbände ein. Im Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern kann das Hauptstadtbüro Bioenergie auf ein breites Unterstützernetzwerk zurückgreifen und kooperiert insbesondere mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
www.hauptstadtbuero-bioenergie.de
PM Fachverband BIOGAS e.V.