Nach dem niveauarmen aber spannenden Spiel gegen den SC Leipzig standen die Fans nach dem Spiel lange an den Tresen der EWS Arena und diskutierten über dieses Match. In einem waren sich alle einig, es war letztendlich ein mehr als glücklicher Punktgewinn für die Göppinger in einem der schwächsten Heimspiele von -Frisch Auf in den letzten Jahren. Komischerweise sahen es zwei der Hauptprotagonisten ganz anders, sie attestierten den beiden Teams ein gutes und spannendes Erstligaspiel mit all seinen positiven und negativen Facetten.
Irgendwie hatte ich bei der Pressekonferenz das Gefühl, ein völlig anderes Spiel wahrgenommen zu haben, als es mir die beiden Übungsleiter zu verstehen geben wollten. Allein bei Frisch Auf waren es 15 Fehlwürfe sowie 10 technische Fehler, teilweise wurden die Bälle ohne große Not ins Aus geworfen oder dem Gegner in die Hände. Es war wie man so schön sagt ein gebrauchter Tag und es kommen auch wieder bessere, nur eines sollten sich die Entscheidungsträger gut überlegen, äußerst schwache Spiel gut und schönreden ist nicht unbedingt guter Stil. Trotzdem muss nun die Frage erlaubt sein, ist das Glas mit 4:4 Punkten zum Saisonstart nun halb leer oder halb voll? Aus meiner Sicht ist beides korrekt, denn ich hatte dieses Punktestand in einer privaten Runde vorausgesagt, allerdings muss ich eingestehen, dass ich bis auf das Spiel gegen die Füchse falsch lag. Aber genau das ist es doch was die stärkste Liga der Welt ausmacht, sie ist nicht so berechenbar wie es einst war. Immer wieder kommen sehr überraschende Ergebnisse zusammen und es ist doch einfach herrlich mit anzusehen, wie sich die Mannschaften über ihre quasi nicht erwarteten Punktgewinne freuen können. So auch die Grün-Weißen am vergangenen Samstag in Erlangen, als man zwei Minuten vor Ende der Partie in Unterzahl spielend im Rückstand lag und das Ding doch noch rockte, mit einem am Ende phänomenal haltenden Saeveras zwischen den Pfosten. Eben dieser hielt am Donnerstag gegen Leipzig gerade mal zwei Bälle, aber genau dies ist menschlich und wer weiß, vielleicht ist der Norweger am Donnerstag in Stuttgart wieder Matchwinner? Vielleicht ist dann auch Hallbäck wieder Hallbäck oder Newel wieder Newel, vielleicht schafft es die Abwehr wieder im tollen Verbund zu stehen, um Häfner und Co. verzweifeln zu lassen. All das sind die Dinge die bei einem Handballspiel wie die Rädchen eines Zahnkranzes ineinander laufen müssen um nachher die optimale Performance zu bieten. Freuen wir uns daher auf ein spannendes Schwabenderdy, mit einem Sieger welcher hoffentlich am Ende Frisch Auf Göppingen heißt.