Am 6. August 1945 warf die US-Army die Atombombe auf Hiroshima, womit nicht nur Hunderttausende Leben vernichtet wurden, sondern auch die Stadt dem Erdboden gleichgemacht wurde. Am 9. August 1945 folgte die nächste Atombombe auf Nagasaki mit den gleichen Folgen. Ich halte diese Taten für eine der größten Kriegsverbrechen der Menschheitsgeschichte, denn es war einfach nicht nötig.
Der japanische Fanatismus mag zwar noch heftiger gewesen sein, wie der deutsche und der ungarische, aber selbst im Land der aufgehenden Sonne hat man gemerkt, dass man am Ende und die Kapitulation unausweichlich war. Darüber hinaus deutete sich bereits ein Kriegseintritt der Sowjetunion an, der am 8. August 1945 erfolgte und Japan noch weiter in Bedrängnis brachte. Die dadurch drohende Knechtschaft unter kommunistischer Herrschaft ließ Hirohito und Schergen einlenken, so dass eine Kapitulation gegenüber den USA unmittelbar bevorstand.
Ich erinnere mich noch, wie ich 2005 anlässlich des 60. Jahrestages mit der Friedensgruppe Heidenheim die Gedenkfeier mit organisiert habe und wie weit weg das damals alles schien. Heute ist die Gefahr eines erneuten Hiroshimas so groß wie schon lange nicht mehr. Die USA wandeln sich zu einem Schurkenstaat und auch Russland ist unberechenbar – beides sind Atommächte! Und auch wenn Deutschland keinen eigenen Atomwaffen besitzt, haben wir doch welche stationiert und ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn diese in falsche Hände geraten. Auf der anderen Seite hoffe ich nie in die Situation zu kommen, den Einsatz von Atomwaffen befürworten zu müssen, weil es keine weniger schlimmen Alternativen gibt.
Ganz unten noch ein paar Worte zur Materie. Ich kenne den Autor nicht, finde seine Worte aber sehr treffend. Darum teile ich das einfach und möchte noch von den Puhdys auf diesen Song aufmerksam machen:
https://www.youtube.com/watch?v=5biW8kyFDQU&list=RD5biW8kyFDQU&start_radio=1
Kommen wir nun zum Hutbürger, einer nach Hiroshima noch wesentlich harmloseren Materie, mit der ich mich schon länger mal befassen wollte, allerdings wegen anderen Themen nie dazu kam:
https://www.youtube.com/shorts/wvCqyjWTgJM
Viele erinnern sich vielleicht noch an diese peinliche Kurzzeitberühmtheit aus dem Jahre 2018. Als ich ihn zum ersten Mal im Fernsehen sah, dachte ich, das wäre ein Fake, denn so peinlich kann man doch eigentlich nicht sein – aber es war echt! Hier der gesamte Vorfall:
https://www.youtube.com/watch?v=5ItwAHxXjsU
Damals habe ich mich so über den Vorfall massiv geärgert. Man muss allerdings erwähnen, dass der damalige sächsische Innenminister Roland Wöller die Sache später klären konnte. Heute kann ich über den Vorfall und die Blödheit des Hutbürgers lachen. Was mir aber Sorgen macht ist, dass unsere Gesellschaft in den letzten 7 Jahren so abgedriftet ist, dass die Sache von damals aus heutiger Sicht harmlos erscheint. Auf jeden Fall komme ich bis heute noch häufig auf ihn zu sprechen und bezeichne mich ironisch gerne als „seinen größten Fan“, da er mich doch sehr beeindruckt hat und irgendwann kaufe ich mir selbst so einen Hut.
Ein weiteres Thema, das mir schon lange auf dem Herzen liegt, ist die Jagd. Wie es in den meisten Naturschutzverbänden Konsens ist, befürworte auch ich die Jagd in einem gewissen Umfang, weil zu viel Schalenwild Unheil anrichtet und es sich ohne Angriffe zu schnell vermehren würde. Perverse Formen wie die Treibjagd, wie sie totalitäre Herrscher wie Hermann Göring oder Nicolae Ceausescu praktiziert haben, ist natürlich nur widerwärtig. Das hat nichts mit Artenschutz oder Genuss zu tun, sondern verhilft widerlichen Typen, sich gut zu fühlen. Dieses Pack sitzt irgendwo, lässt sich massenweise Tiere zutreiben, knallt sie ab und oftmals kann das wertvolle Fleisch nicht einmal mehr verwertet werden, weil zu viel auf einmal vorhanden ist. Die gezielte Dezimierung von Wild hingegen ist sinnvoll und es sollte gesetzlich verankert werden, dass sich Wild nicht zu sehr vermehren darf, da sonst zu viele Bäume angenagt werden und dabei absterben. Leider gibt es aber auch da Kräfte, die viel Wild wollen, damit immer mehr geschossen werden kann, was aber nicht sinnvoll ist. Darüber hinaus ist dieses Fleisch auch oftmals von besonders guter Qualität, weil es unbehandelt ist. Besonders lustig finde ich Menschen, die aus Gründen des Tierschutzes die Jagd ablehnen, aber kein Problem mit Massentierhaltung haben. Als Kind habe ich mit meinem Großvater oftmals Fische geschlachtet und wenn ich das erzähle, werde ich bis heute manchmal schief angeschaut. Wenn man die Leute dann aber fragt, ob sie selbst Fisch und Fleisch essen, wird das meistens bejaht. Essen, aber Probleme mit dem Schlachten haben – was für eine tolle Haltung…
Von: Axel Mayer <mayer.axel@gmx.net>
Gesendet: Mittwoch, 6. August 2025 08:06
Betreff: 80 Jahre nach Hiroshima, atomare Aufrüstungsdebatten und Apokalypse-Blindheit
80 Jahre nach Hiroshima, atomare Aufrüstungsdebatten und Apokalypse-Blindheit
TV-Empfehlung
Die Atombombe, die 1945 auf Hiroshima fiel, tötete mehr als 100.000 Menschen und symbolisierte das Ende des Zweiten Weltkriegs, aber auch den Beginn des Atomzeitalters. Der Dokumentarfilm schildert die Ereignisse vor, während und nach der Detonation und erzählt anhand von Berichten der letzten Überlebenden die Geschichte dieses Wendepunktes mitten im 20. Jahrhundert. Ein Kriegsende wäre auch ohne die Atombombe möglich gewesen. Hier auf ARTE
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https://www.mitwelt.org/apokalypse-blindheit-aufruestung-artensterben.html
80 Jahren nach den beiden Kriegsverbrechen werden in Deutschland wieder einmal Atomwaffendebatten geführt. Wir leben in einer Welt, in der die Menschheit sich atomar selber auslöschen kann. Unsere größten Probleme sind die Kurzlebigkeit des Erinnerns, steinzeitlich geprägtes Denken und Apokalypseblindheit.
Günther Anders (12. Juli 1902 – 17. Dezember 1992) war Philosoph, Kultur- und Medientheoretiker, Zivilisationskritiker, Essayist und Geschichtenerzähler, Pessimist, Moralist, Pazifist und Aktivist.
Die größte Gefahr für die Zukunft des Planeten sah er nicht in der Atombombe, sondern in der „Apokalypse-Blindheit“ der Menschen, in ihrer Unfähigkeit also, sich die schlimmen Folgen ihres Handelns vorzustellen. Nur weil ihnen die Fantasie fehlt, glauben die Menschen, dass sie tun dürfen, was sie tun können, vertrauen sie auf einen technischen Fortschritt, der sie nicht nur an ihre Apparate ausliefert, sondern zu allem Überfluss auch noch zu verschlingen droht.
Wer sich heute, abseits der großen Illusionsmaschine, der Realität stellt, wer der globalen Wachstumsreligion nicht glaubt, der sieht Günther Anders bestätigt. Daraus erwächst die Notwendigkeit, sich gegen die Verdrängung, organisierte Gier und Zerstörung zu wenden …
Zu den größten Problemen der Menschheit zählen die Verdrängung und die Unfähigkeit, aus Kriegen und menschengemachten Katastrophen zu lernen.
Marcel Kunz