„So machen wir es“ – Tipps aus der täglichen Praxis
Unter dem Motto „So machen wir es“ veröffentliche ich immer wieder besondere Beiträge aus der Welt der Rettungsdienste, der Seefahrt, der Glasmacher – Kunst, Kampfsport und Gewaltprävention. In der Regel handelt es sich hierbei um Konzepte sowie praktischen Erkenntnisse aus meinem eigen Betätigungsfeld.
In lockerer Reihenfolge erscheinen hier kurze Berichte über außergewöhnliche Ereignisse und Betätigungen, Innovationen etc.
Damit entsteht eine Sammlung aus der Praxis entwickelter Tipps und Ratschläge- garantiert nicht aus gängigen Lehrunterlagen stammend, hilfreich und zur Nachahmung empfohlen.
Vorwort
Wenn man Alfred Brandner begegnet, trifft man nicht nur auf einen erfahrenen Rettungsfachmann, sondern auf einen Menschen, der Berufung, Leidenschaft und Disziplin in beeindruckender Weise vereint. Seit Jahrzehnten steht er im Dienst der Menschlichkeit – sei es als Einsatztrainer, Fachlehrer oder als Retter auf zwei Rädern. Doch Alfred ist weit mehr als das Blaulicht auf dem Motorrad. Denn manchmal beginnt Aufklärung nicht mit Zahlen oder Buchstaben, sondern mit Herzklopfen – mit dem Moment, in dem Blaulicht die Dunkelheit durchbricht, mit einem Atemzug zwischen Kampf und Mitgefühl. Er ist kein Journalist, sondern ein Erzähler, ein Sammler von Wahrheiten, die sich nicht in Tabellen pressen lassen.
Seine Beiträge zu Themen wie Rettungswesen, Notfallmedizin, Kampfsport, Gewaltprävention und Glasmacherleben haben viele Menschen erreicht – nicht nur durch bekannte Medien wie das ARD-Morgenmagazin, dpa, SWR, MDR, RTL, SAT.1, WDR, das Deutsche Ärzteblatt, die Ärztezeitung, das Schwäbisch Gmünder Einhornjahrbuch, das Fachmagazin “ Unternehmen Feuerwehr“ im Ecomed Verlag, und die bekannten Stuttgarter Zeitungen. Auch regionale Nachrichtenportale, private Fernsehanbieter und Printmedien haben seine Arbeit oft aufgegriffen. Nah am Puls seiner Heimatstadt hallten seine Geschichten nach.
Vom Schatten ins Licht
Manche kommen mit Applaus auf die Welt – Alfred kam mit Schweigen. Ein kleiner Junge, zart gebaut, geboren in eine Welt, die ihn nicht erwartete. Kein Willkommen, kein warmer Blick – nur Kälte, Regeln und schweigende Wände. Doch ich lernte zu stehen, als niemand mir die Hand reichte. Ert lernte zu kämpfen, als andere längst aufgegeben hätten.
Nicht die Umstände formen uns. Es ist die Entscheidung, weiterzugehen. Er ging stolpernd, fluchend, lernend. Er wurde nicht gefördert – aber er forderte sich selbst heraus. Er wurde nicht geliebt – doch er lernte, sich selbst zu achten. Und aus „klein Fredi“ wurde ein Mensch mit Haltung, Können und Herz.
Heute ist er nicht trotz, sondern wegen dieser Narben stark. Sie sind seine Auszeichnung, sein Zeugnis und sein Fundament. Ein Lebenslauf, nicht auf schönem Papier, sondern geschrieben mit Mut, Schweiß und der Weigerung, klein zu bleiben.
Sein Weg führte ihn vom Glasmacher über die Seefahrt bis in die Notfallmedizin, wo er nicht nur Leben rettet, sondern auch Wissen vermittelt. Als Taekwondoka und Goshin-Jitsu-Praktiker bringt er die Prinzipien des Kampfsports – Respekt, Kontrolle, Selbstschutz – in die Welt der Rettungskräfte. Seine Seminare zur Gewaltprävention sind nicht nur lehrreich, sondern lebensverändernd.
In sozialen Netzwerken teilt Alfred seine Erfahrungen, Gedanken und Einsätze mit einer wachsenden Community. Er inspiriert, informiert und motiviert – mit klarer Haltung und einem offenen Herzen.
Diese kleine Arbeit ist eine Hommage an einen Mann, der sich nie mit dem Status quo zufriedengibt. Es erzählt von einem Leben im Einsatz, von der Kraft des Sports und vom unermüdlichen Willen, anderen zu helfen. Möge es Leserinnen und Leser dazu ermutigen, selbst mutig zu handeln – mit Herz, Verstand und Haltung.
Der Mensch hinter dem Namen
- Geboren in Durlangen und aufgewachsen in Schwäbisch Gmünd
- Frühe Jahre als Glasmacher und Seefahrer
- Rückkehr in die Glashütte, später Wechsel in den Rettungsdienst
Berufung zur Rettung
- Einstieg 1985 als hauptberufliche Rettungsfachkraft
- Jahrzehntelange Erfahrung beim DRK Göppingen und Schwäbisch Gmünd
- Einsatztrainer und Fachlehrer für Notfallmedizin und Gewaltprävention
- Spezialisierung auf Motorradrettung und taktische Notfallmedizin
Taekwondo und Goshin Jitsu – Kampfsport als Lebensschule
- Über 30 Jahre Taekwondo-Erfahrung, 3. Dan
- Mitglied beim SV Plüderhausen, aktiver Taekwondoka
- Goshin Jitsu-Ausbildung beim IFAK München
- Selbstschutzseminare für Rettungskräfte, Frauen, Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen
Gewaltprävention im Rettungsdienst
- Entwicklung und Durchführung von Selbstschutzseminaren seit 2006
- Dozententätigkeit in Gewaltprävention und Notwehr
- Erfahrungsberichte aus gefährlichen Einsätzen, z. B. mit bewaffneten Patienten
Mit dem Motorrad zum Einsatz – Mobilität und Präzision
- Einsatz mit dem Motorrad als Rettungsfahrzeug
- Vorteile bei schnellen Reaktionen und schwer zugänglichen Einsatzorten
Beiträge im Netz und Medienpräsenz
- Erfahrungsberichte und Artikel in regionalen Medien und Online-Portalen
- Facebook-Aktivitäten und Community-Engagement
- Ziel: Kampfsport und Selbstschutz einem breiteren Publikum zugänglich machen
Philosophie und Lebenshaltung
- Verbindung von Körper und Geist als Grundlage für berufliche und private Stärke
- Sport als Mittel zur seelischen Entspannung und Resilienz
- Werte wie Fairness, Respekt und Teamgeist als zentrale Prinzipien
Der Glasmacher
Glasmacher, Seemann, Rettungsfachkraft, Erfinder, Fachlehrer, Kampfsportler und Dozent in der Gewaltprävention, dass sind und waren meine markantesten Aufgabengebiete in 45 Jahren Arbeitsleben. Meinen letzten hauptberuflichen Arbeitsplatz, in der Göppinger Notfallrettung, habe ich 2015 verlassen. Aber wie zuvor in alten Zeiten – ich bin stets aktiv. Doch jetzt erst im Nachhinein, und nach Jahrzehnten, habe ich die spannende und bildende Kunst in der Berufswelt, der Glasmacher erkannt. Ich lebe in der einstigen Glasmacherstadt Schwäbisch Gmünd, und habe in den sechziger Jahren den Beruf des Glasmachers erlernt und ausgeübt. Nicht ganz freiwillig, aber ich habe es getan. Glasmacher war ein ehrbarerer und gut bezahlter Beruf in dieser Zeit. In zwei großen Glashütten (Graf Schaffgotsch Josephinenhütte, Wiesenthalhütte) wurde produziert und veredelt. Die Ludwig Breit Wiesenthalhütte, und die WMF als praktische Schulungsstätte waren die Orte meines Wirkens. Auch in der Josephinenhütte (Cäcilienhütte) konnte ich mich noch betätigen. Kaier, Kölbelmacher, Einbläser und Anfänger – das waren meine Tätigkeiten. Produziert wurden in meinem Einsatzbereich das sogenannte Gebrauchs- bzw. Hohlglas, Lampenschirme, Bodenvasen, und gelegentlich auch Fenster- Farbglas für Kirchen. Auffällig, und für mich als damals „Halbstarken“ eher gewöhnungsbedürftig, war der Sachverhalt, dass sich unter den Glasmachern, gleich früh am Morgen, und während der Arbeit, Gesangsgruppen bildeten: „Ein Glasmacherleben, das heißt ja früh aufstehen… wenn die Anderen schlafen, müssen wir schon schaffen, am Hebertrog stehen und Glas umdrehen“ so lautete der Anfang vom Liedtext, nahezu täglich, und nicht zu überhören.. Und nachts wenn alles schläft, mussten andere schon bei der Arbeit sein, die Glasschmelzer,(Einleger) die das zuvor zubereitete Gemenge, das aus Quarzsand, Pottasche, Kalk und weiteren Rohstoffen gemischt wurde, bei 1200 Grad im „Glashafen“ auf dem Ofen einschmelzen. Mein erster Tag in der Glashütte – und pünktlich um fünf Uhr begann die Arbeit der Werkstattteams, welches sich jeweils aus Meister, Formenhalter, Kölbelmacher, Gehilfe (Einbläser), Kaier und Einträger zusammensetzte. In der Hierarchie ganz oben ist der Meister, der unten auf seiner Werkbank sitzt, und dem vom Kölbelmacher und Einbläser gefertigten und noch heißen Oberteil – Rohling (Kuppa), mit dem vom Kaier herbeigebrachten Glas, den Stiel nebst Boden verpasst. Meine Aufgabe als Berufsanfänger und Einträger, bestand nun darin, das zur Weiterbearbeitung bestimmte Glas, mit einer speziellen Vorrichtung zum Kühlband zu bringen. Das in einem Laufschritt, der es in sich hatte, den das nächste Produkt musste sofort nach Fertigung aus Meisters Hand zum Band. So ging das nun, ohne Unterbrechung, und immer bis 14.00 Uhr. Neue Anfänger – Aufgaben kamen auf mich zu. Die Holzformen, in die vom Einbläser die noch verformbare heiße Glasmasse eingelassen (eingeblasen) wurde, mussten von Hand bedient (geschlossen) werden. Als Berufsanfänger, in jungen Jahren, war man oftmals „müde“ – kurz nicht aufgepasst, und der Glasrohling war zwischen den Formenhäften eingeklemmt. Das bedeutet im Klartext, die Vorarbeit von Kölbelmacher und Einbläser waren wertlos, denn statt einem fertigen Glas oder Vase, wurde Ausschuss produziert. Wenn sich solche Zwischenfälle häuften, weil man nach einer fröhlichen Kneipentour, am frühen Morgen bei der Arbeit mal wieder eingeschlafen war, und den Glaskörper eingeklemmt hatte, kam es schon mal vor, dass man vom Glasmacher, der über einem auf einer Bühne stand einen „Stupser“ von seinen Holzschuhen bekam.
Die berufliche Weiterentwicklung führte Schrittweise zum Kaier, Kölbelmacher und Einbläser. Berufschulunterricht war in einer speziellen Glasmacherklasse, in der alten Berufsschule am Göppinger Nordring. Die technische Ausbildung wurde in der WMF eigenen Glashütte in Geislingen, und in Form von regelmäßigem Werkstattunterricht praktiziert.
Es folgte eine betriebsinterne Spezialisierung, auf einer sogenannten Großzeugwerkstätte in der Wiesenthalhütte. Bodenvasen, Lampenschirme und weitere Produkte in Großformat für zahlungskräftige Kunden dieser Welt, wurden hier gefertigt. Diese Arbeit war anspruchsvoll und anstrengend, doch ich hatte gute Lehrer.
Nach einigen Jahren habe ich diese Tätigkeit beendet, denn ein aufkommendes Fernweh und Abenteuerlust, führte mich zur Seefahrt und weiteren Berufsausübungen. Jahre später, bin ich dann zunächst mal wieder in mein erstes Betätigungsfeld bei den Glasmachern zurückgekehrt.
Erst im Nachhinein, und nach Jahrzehnten, erkenne ich die bildende Kunst in der Glasmacherei. Insbesondere auch in der gelegentlichen Musterfertigung von Buntglas für Kirchenfenster, aber auch die Herstellung von großen Einzelstücken erforderte schon ein hohes manuelles, bzw. künstlerisches Geschick in der Umsetzung. Gerne würde ich nochmal den typischen Geruch der Holzform, beim fertigen (einblasen) des Glases riechen.
Doch die letzten Glashütten in der Umgebung sind längst stillgelegt (Schwäbisch Gmünd, Wiesensteig, Dürnau, Geislingen) Aber auch im bayrischen Wald, so z.B. in Frauenau, wo das Glasmacherhandwerk eine ganz besondere Tradition hat, wurde eine der letzten Glashütten im November 21. stillgelegt.
Der Seefahrer
Mit dem weißen Schiff zum Kongo – 1970: Sehnsucht nach der Ferne
Die 60er – Aufbruch in eine neue Welt
Die 60er Jahre waren wild, laut und voller Aufbruchsstimmung. Die Beatles und Rolling Stones lieferten den Soundtrack zu unserem jugendlichen Drang nach Freiheit. Nach der Schule begann ich eine Ausbildung als Glasmacher – ein ehrbarer Beruf, aber mein Herz schlug bald für etwas anderes: die Ferne.
Kurs auf Bremen
Das Fernweh trieb mich nach Bremen. Ich wollte zur See fahren, doch ohne Qualifikation war das nicht möglich. Also begann ich eine Ausbildung an der ÖTV-Seefahrtsschule. Bootsmann Mau, ein alter Seebär, leitete das Seminar. Er hatte die Welt auf Großseglern umrundet und vermittelte uns die Grundlagen des Decksdienstes.
Das Schulschiff Deutschland
Stationiert an der Kleinen Weser, diente das Segelschulschiff Deutschland als Ausbildungsstätte. Hier lernten die Auszubildenden das Handwerk des Seemanns – Farbe waschen, Rost klopfen, Stahlseile fetten. Mit dem Abschlusszeugnis von der Seefahrtschule in der Tasche ging es zum Seemannsamt, wo ich mein Seefahrtsbuch, Gesundheitszeugnis und Impfpass erhielt.
Erste Fahrt – Mit der MS Neptun (Foto) nach Afrika
Mein erstes Schiff war die MS Neptun der DG Neptun. Edelholz im Innenausbau, eine 30-köpfige Crew, ein Koch und ein Bäcker – fast luxuriös. Die Route führte über Rotterdam nach Dakar. Die Fracht: Düngemittel, Baufahrzeuge und Heineken-Bier.
Leben an Bord – Arbeit und Anekdoten
Der Alltag war streng getaktet: Vier-Stunden-Schichten, Rudergänger auf der Brücke, Decksarbeiten. Die Crew war bunt gemischt – darunter „Spinnebein“, ein eigenartiger Typ mit dürren Beinen. Eine makabre Geschichte über einen Steward, der angeblich in die Kaffeetasse spuckte, bleibt mir bis heute im Gedächtnis.
Dakar – Farben, Fischer und Händler
In Dakar beobachteten wir Fischer in winzigen Holzbooten. Händler boten alles an: Ölbilder, Elfenbein, präparierte Tiere. Nach dem Bunkern ging es weiter Richtung Pointe-Noire in der Republik Kongo.
Matadi – Der Kongo ruft
Der Kongo-Fluss führte uns bis Matadi. Die Stadt war in den Berg gebaut. Unser erster Landgang war abenteuerlich: Ein uralter Straßenkreuzer musste den Berg hochgeschoben werden. In einer Hüttensiedlung feierten wir mit kongolesischem Bier und tanzten zu rhythmischer Musik. Ein Schwarzer sprach uns plötzlich im bayrischen Dialekt an – ein surrealer Moment, der sich als wahr herausstellte.
Angola – Zwischen Militär und Palmen
In Luanda und Lobito, damals noch portugiesische Kolonien, war die Militärpräsenz spürbar. Wir luden Kupfer und Kakao, genossen Landurlaub und setzten die Reise fort.
Heimkehr – Sehnsucht gestillt
Nach dem letzten Stopp in Pointe-Noire und einem weiteren Bunkern in Dakar ging es zurück nach Bremen. Das Schiff wurde verkauft, wir musterten ab. Die Abenteuer, die Stürme und Begegnungen hatten meine Sehnsucht vorerst gestillt.
Nach der Seefahrt wieder in die Glashütte- später Wechsel in den Rettungsdienst.
Ein Leben zwischen Feuer, Form und Fernweh. Nach Jahren auf See, getrieben von der Sehnsucht nach Horizonten und Geschichten, führte mich mein Weg zurück in die Heimat – nach Schwäbisch Gmünd. Einst eine stolze Glasmacherstadt, wurde sie nun mein neues Zuhause und meine Lehrmeisterin. In traditionsreichen Hütten wie der Josephinenhütte und der Wiesenthalhütte tätigte ich das Handwerk, das Geduld, Präzision und Leidenschaft verlangt.
Hier wurde nicht nur Glas geformt, sondern Charakter geschmiedet. Frühschichten, Gesang am heißen Glashafen, das rhythmische Klopfen der Werkzeuge – all das prägte mich. Ich eignete mir Fähigkeiten an, die weit über das Handwerk hinausgingen: Teamgeist, Ausdauer und ein Auge für das Wesentliche. Ob Gebrauchs- oder Farbglas, Kirchenfenster, Bodenvasen oder Lampenschirme – jedes Stück, das unter meiner Mitwirkung entstand, trug ein Stück meines Herzens in sich.
Der lange Weg vom Rettungssanitäter zum hochqualifizierten Hightech-Sanitäter
Es war das Jahr 1980, als ich zum ersten Mal die Uniform des Malteser Hilfsdienstes überstreifte. Damals noch ehrenamtlich, doch mit einem Herzen voller Entschlossenheit und dem festen Willen, Menschen in Not zu helfen. Der Einstieg in die Welt der Notfallretter war kein Zufall – es war eine Berufung, die sich leise, aber unaufhaltsam ihren Weg bahnte.
Die ersten Schritte waren geprägt von intensiver Ausbildung und praktischer Erfahrung. Alle erforderlichen Lehrgänge absolvierte ich an der Landesschule des Deutschen Roten Kreuzes – ein Ort, an dem Theorie und Ethik auf Realität trafen. Dort lernte ich nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch, was es bedeutet, Verantwortung zu tragen, wenn Sekunden über Leben und Tod entscheiden.
Parallel zur Ausbildung begann mein Klinikpraktikum – eine prägende Zeit, in der ich die Abläufe in der Notaufnahme, den Umgang mit Patienten und die Zusammenarbeit mit Ärzten hautnah erlebte. Bald darauf folgte die Tätigkeit auf dem Rettungswagen. Jede Fahrt war eine neue Geschichte, ein neues Schicksal, das sich vor meinen Augen entfaltete. Ich war nicht mehr nur Beobachter – ich war Teil der Rettungskette.
Was als ehrenamtlicher Dienst begann, entwickelte sich zu einer lebenslangen Mission. Der Weg war lang, oft herausfordernd, aber stets getragen von dem Wunsch, besser zu werden – nicht nur technisch, sondern auch menschlich.
Menschlichkeit inmitten der Raketen: Die Mutlanger Heide 1983–1987
Die Stationierung der Pershing-II-Raketen auf der Mutlanger Heide zwischen 1983 und 1987 war ein Symbol der Eskalation im Kalten Krieg – und zugleich ein Brennpunkt für zivilen Widerstand und gelebte Solidarität. Inmitten dieser angespannten Lage, als die Welt zwischen Abschreckung und Hoffnung taumelte, geschah etwas Unerwartetes: spontane Menschlichkeit.
Am 23. April 1984 versammelten sich rund 40.000 Menschen zu einer Großdemonstration vor dem Atomwaffendepot. Es war ein kraftvolles Zeichen gegen die atomare Bedrohung – und gegen das Schweigen der offiziellen Stellen. Während Behörden sich zurückhielten, organisierten wir Notfallretter aus Schwäbisch Gmünd in unserer dienstfreien Zeit einen autonomen Rettungsdienst. Wir (standen am ehemaligen Pershing-Depot, bereit, Leben zu schützen, wo andere wegsahen.
Ein Rettungsdienst aus Überzeugung
Ohne offizielle Unterstützung, aber mit Entschlossenheit und Herz, wurde eine Nothilfeaktion ins Leben gerufen. Wir Retter handelten ruhig, professionell und mit einer tiefen Menschlichkeit, die über politische Lager hinausreichte. Sie waren keine Funktionäre – sie waren Menschen, die Verantwortung übernahmen, als sie am dringendsten gebraucht wurde.
Ein Ort wird zum Symbol
Die Mutlanger Heide wurde nicht nur zum Schauplatz militärischer Präsenz, sondern auch zum Ort der Hoffnung. Der Protest, die Hilfe, das Engagement – all das verwandelte diesen Ort in ein Mahnmal für den Frieden und für den Mut, in kritischen in kritischen Momenten nicht zu schweigen.
Zivilcourage unter Extrembedingungen: Drei Retter, eine Mission
Ein eindrucksvolles Beispiel für zivilgesellschaftliches Engagement inmitten widrigster Umstände: Wir drei Notfallretter auf der Mutlanger Heide standen einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber – und begegneten ihnen mit bemerkenswerter Entschlossenheit und Mut.
Keine offizielle Unterstützung – aber kein Aufgeben
Die Rettungsaktion fand während einer Großdemonstration gegen das Atomwaffendepot statt, bei der rund 40.000 Menschen zusammenkamen. Offizielle Stellen verweigerten die medizinische Absicherung der Veranstaltung – ein erschütternder Rückzug staatlicher Verantwortung.
Zwischen Blaulicht und Barrikaden – Improvisierte Hilfe im Ausnahmezustand
Die Ausrüstung war alles andere als standardisiert. Unser Einsatzfahrzeug: ein privat geführter DKW Munga, ein ausgedienter Bundeswehr-Geländewagen, der mehr Geschichte als Komfort bot. Die medizinische Versorgung? Improvisiert. Was wir dabei hatten, war das, was wir selbst organisiert hatten – keine moderne Technik, keine Funkverbindung, keine zentrale Leitstelle. Nur Erfahrung, Intuition und der feste Wille zu helfen.
Tumult im Schatten der Demo
Die Demonstration war laut, aufgeladen, unberechenbar. Als Demonstranten eine Absperrung durchbrachen, brach auch die Ordnung. Eine Notfallmeldung erreichte uns: Brandverletzungen, hieß es. Doch die Lage war chaotisch. Menschen schrien, rannten, diskutierten. Bis heute ist unklar, ob es sich um einen echten medizinischen Notfall handelte oder um eine Fehlinformation, die sich in der Hitze des Gefechts verselbstständigt hatte.
Zwischen Einsatz und Eskalation
Die Polizei war zwar präsent, aber nicht immer kooperativ. Dr. Schumacher vermutete, dass die Absperrung bewusst geöffnet wurde – ein taktisches Manöver, um die Menge zu beruhigen. Für uns Retter bedeutete das: Wir mussten nicht nur Verletzte versorgen, sondern auch mit politischen Spannungen und Sicherheitsfragen umgehen. Jeder Schritt war ein Balanceakt zwischen Hilfeleistung und Selbstschutz.
Unsichtbare Heldentaten
Es gab keine Smartphones, keine digitalen Kameras. Unsere Arbeit blieb weitgehend undokumentiert. Was wir taten, verschwand im Nebel der Geschichte – ohne Bilder, ohne Protokolle. Die spätere Aufarbeitung wurde dadurch erschwert. Was bleibt, sind Erinnerungen, Erzählungen, und das stille Wissen, dass wir da waren, als es darauf ankam.
Die damaligen Herausforderungen zeigen eindrucksvoll, wie viel Mut, Kreativität und Verantwortungsbewusstsein nötig waren, um in einer außergewöhnlichen Lage Hilfe zu leisten. Die folgenden Persönlichkeiten haben mit ihrem Einsatz Geschichte geschrieben:
Alfred Brandner, damals Rettungsfachkraft beim Malteser Hilfsdienst in Schwäbisch Gmünd, stellte nicht nur seine Expertise, sondern auch seinen privat geführten DKW Munga – ein Geländewagen aus Bundeswehrbeständen – zur Verfügung. Als Fahrer und Retter war er mitten im Geschehen und sorgte für schnelle Hilfe, wo sie dringend gebraucht wurde.
Wolfgang Miller, ebenfalls Rettungsfachkraft, übernahm die organisatorische Leitung. Als treibende Kraft hinter dem autonomen Rettungsdienst setzte er sich entschlossen dafür ein, medizinische Hilfe zu gewährleisten – trotz der Ablehnung offizieller Stellen.
Dr. H. G. Schumacher, Arzt und Mitorganisator, traf gemeinsam mit Miller die mutige Entscheidung, die Großdemonstration medizinisch abzusichern. Ihr Engagement trotz Widerständen war ein klares Zeichen für Verantwortungsbewusstsein und Zivilcourage
Drei Jahre Engagement beim DRK Schwäbisch Gmünd
Drei Jahre lang war ich mit großer Leidenschaft und Verantwortung beim Deutschen Roten Kreuz als Rettungsfachkraft,in Schwäbisch Gmünd tätig. Aufgrund der strukturellen Veränderungen und der Auflösung der Rettungsleitstelle sah ich mich gezwungen, das Beschäftigungsverhältnis zu beenden.
Diese Entscheidung löste eine breite öffentliche Resonanz aus: Eine anhaltende Protestaktion fand ihren Weg in nahezu alle regionalen und überregionalen Medien. Sie war Ausdruck einer tiefen Besorgnis über die Auswirkungen auf die Notfallversorgung und ein klares Zeichen für die Bedeutung engagierter Rettungsdienste in unserer Gesellschaft.
Spezialisierung auf Motorradrettung
Stillstand gab es nie. Zwischen 1980 und 2015 war Alfred Brandner als Rettungsfachkraft in der Notfallrettung tätig – nicht nur in Schwäbisch Gmünd und Göppingen, sondern auch auf der Autobahn A7, wo er als Teil einer Motorradstaffel des Malteser Hilfsdienstes Leben rettete.
In einer Zeit, in der jede Minute zählt, dokumentierte Brandner eindrucksvoll, wie Motorräder als Vorausfahrzeuge die rettungsdienstliche Versorgung revolutionieren können. Als „Retter auf zwei Rädern“ war er oft der Erste am Einsatzort – ob bei Verkehrsunfällen, internistischen Notfällen oder psychischen Krisen. Seine Einsätze zeigten, dass qualifizierte Hilfe binnen zehn Minuten möglich ist – selbst bei hohem Verkehrsaufkommen und fehlenden Rettungsgassen.
Brandner war nicht nur Praktiker, sondern auch Chronist: Mit akribischer Einsatzdokumentation und reflektierten Rückblicken machte er deutlich, wie wichtig schnelle, mobile Erstversorgung ist. Seine Erfahrungen auf der A7 – zwischen Ellwanger Bergen und Heidenheim – belegen, dass Motorräder eine wertvolle Ergänzung im Rettungsdienst sind: wendig, schnell und lebensrettend.
„In der Notfallmedizin bedeutet Zeit nicht Geld – sondern Leben.“ – Alfred Brandner
Ein Erfahrungsbericht: Die Rettung kam auf einer BMW
Nicht nur in der Schwäbisch Gmünder und Göppinger Notfallrettung (1980 bis 2015) hauptberuflich als Rettungsfachkraft tätig, sondern auch auf zwei Rädern auf der Autobahn 7. Ich habe Tagebuch geführt und dokumentiert, dass Hilfe fast immer in zehn Minuten möglich wäre.
In Baden Württemberg werden die Hilfsfristen der Rettungsdienste durch das Landesrettungsdienstgesetz geregelt. Als Zielerreichung vom Einsatzannahmeende bis zum Eintreffen der Hilfe am Notfallort an Straßen, ist eine Zeit von 12 Minuten in 95 Prozent der Notfalleinsätze anzusetzen. Das ist im Vergleich zu anderen Bundesländern schon eher großzügig gehalten, doch selbst diese Vorgaben sind nicht immer einzuhalten. Die Ursachen sind vielseitig, und lange schon bekannt.
Aber auch fehlenden Rettungsgassen auf überfüllten Autobahnen, können ein zeitnahes Eintreffen bodengebundener Einsatzmittel verhindern. Die Retter stehen oftmals hilflos im Stau, und sind zur Untätigkeit gezwungen. Doch Zwischenzeitlich kommen die „Rettungsfachkräfte auf zwei Rädern“ zunehmend zum Einsatz. In Zeiten, wo die Verkehrsdichte höher wird, setzen Hilfsorganisationen in vielen Bundesländern verstärkt auf das Motorrad. Eine sinnvolle Ergänzung zu den üblichen Rettungsmitteln, denn so schnell und wendig wie kein anderes Fahrzeug, kann ein Motorrad die Rettungsfachkräfte zu den Einsatzorten bringen.
Bei einem Herzstillstand kann jede Sekunde zählen. Bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt kommt es auf die Minuten an. Zusammen mit den traumatischen Notfällen, handelt es sich bei diesen Ereignissen um One – Hour – Diseases.
Im Geschäftsleben bedeutet der Faktor Zeit Geld. In der Notfallmedizin Leben. Leben, Tod oder lebenslange Behinderung, wenige Minuten können den Unterschied ausmachen
Erste qualifizierte Hilfe vor Ort kann das therapiefreie Intervall entscheidend verkürzen. Es gibt sehr gute Erfahrungswerte mit den Rettern auf zwei Rädern.
First Responder, ein in der Notfallmedizin gängiger Begriff. Die neuzeitliche Beschreibung für das Personal zur Erstversorgung von Notfallpatienten beschreibt aber keine neue Aufgabe. Schon von 1988 bis 1991 war ich in Baden Württemberg in einer Rettungsdienst-Motorradstaffel vom Malteser Hilfsdienst auf der A7 tätig. Die schnelle, qualifizierte Hilfe bei medizinischen Notfällen war auch meine Aufgabe. Lange Anfahrtswege aus den Städten, sowie das Risiko unpräziser Notfallmeldungen, und der daraus resultierenden Verzögerung der Entsendung geeigneter Rettungsmittel, begründeten den Einsatz von Motorrädern als Vorausfahrzeuge. Diese waren immer im Einsatzgebiet auf „Streife“. Neben der schnellen Hilfe auf der Autobahn, stand auch die Erstversorgung von Notfallpatienten in den Dörfern linkes und rechts neben der Autobahn auf dem Plan.
Mit einer kleinen Einsatzdokumentation, werde ich einen damals schon erfolgreichen Einsatz- und Tagesablauf beschreiben:
Es ist Samstag 8.00 Uhr und der Dienst beginnt mit der üblichen Fahrzeug- und Ausstattungsüberprüfung. Das Funkgerät ist auf den richtigen Kanal gestellt. Der Tank ist voll. Eine Sonderregelung sorgt dafür, dass wir auf dem Kanal der Autobahnpolizei die Einsatzgespräche führen, bzw. von der Polizei direkt zum Einsatzort beordert werden. Dann die Blicke in die Notfallkoffer die ähnlich wie die in den RTW bestückt sind, und schon kann es losgehen. Meine Dienstzeit geht heute von 8.00 – 14.00 Uhr. Das Verkehrsaufkommen ist hoch aber noch kein Stau. Mein aktueller Standort ist die A7 bei Westhausen in Fahrtrichtung zur A8 München. Bei Heidenheim befindet sich die Autobahnmeisterei. Hier unterbreche ich die Fahrt, und bei einer Tasse Kaffee mit dem Diensthabenden wird die aktuelle Situation erörtert. Danach geht’s wieder auf die Strecke. Zwischen Aalen und Heidenheim bekomme ich den ersten Alarm: „Verkehrsunfall bei den Ellwanger Bergen“. Nach kurzer Fahrzeit erreiche ich den Einsatzort. Polizei und ADAC waren zufällig in der Nähe und sichern die Unfallstelle. Mehrere Fahrzeuge sind aufgefahren. Obwohl sich alle Beteiligten in einem scheinbar unverletzten Zustand befinden, lasse ich mich nicht beirren, und tätige die erforderliche Ersteinschätzung. Es muss erwähnt werden, dass in einer solchen Situation die psychischen und physischen Reserven gefordert sind. Man ist auf sich alleine gestellt, ohne die Möglichkeit zu haben, einen Hilfe suchenden Blick auf Kollegen oder den Notarzt werfen zu können. Die Vorgehensweise hat sich wieder bewährt. Eine PKW – Fahrerin mit Thoraxtrauma wurde nach Erstversorgung an die zwischenzeitlich eintreffende RTW – Besatzung übergeben.
Dramatische Augenblicke
Die Situation an der Einsatzstelle verschärft sich dramatisch. Da die Autobahn an der Unfallstelle nur einspurig befahrbar ist, ergeben sich gefährliche Szenen. Ein Kradfahrer der die Unfallstelle mit mäßiger Geschwindigkeit passiert, wird von einem Raser „abgeschossen“ und samt seiner Maschine durch die Luft geschleudert und kommt zu Fall. Der Fahrer steht selbst wieder auf und begibt sich in Sicherheit. Eine sorgfältige Untersuchung lässt außer diverser Prellungen und Hautabschürfungen zunächst keine ernsthaften Verletzungsmuster erkennen. Dennoch erfolgen die Erstversorgung (venöse Zugänge, Infusionen, Halskrause!) und der anschließende Transport mit dem zwischenzeitlich eingetroffenen RTW in die Klinik.
Der Einsatz ist beendet. Ich befinde mich bereits wieder in Fahrtrichtung Heidenheim/München, als mich ein neuer Alarm erreicht.
Psychische erste Hilfe
„Verkehrsunfall bei der Anschlussstelle Heidenheim“ Bereits nach wenigen Minuten habe ich die Einsatzstelle erreicht. Mit dem Krad hatte ich trotz erheblichem Rückstau keine Schwierigkeiten die Einsatzstelle anzufahren. Mehrere Fahrzeuge sind kollidiert, aber glücklicherweise ist niemand verletzt. Eine PKW-Fahrerin wird wegen psychischer Überlastung zur kurzzeitigen Betreuung an einen Mitarbeiter des THW übergeben.
Internistischer Notfall
Die Fahrt geht nun wieder in die andere Richtung. Ziel sind die Ellwanger Berge. In der dortigen Raststätte ist eine kurze Pause vorgesehen. Aber bereits nach wenigen Minuten Fahrzeit erfolgt die nächste Alarmierung. Gemeldet wird ein internistischer Notfall am Badesee Rainau. Auch RTW und NEF befinden sich auf der Anfahrt. Nach zehn Minuten Fahrzeit treffe ich als erster ein. Schnell wird klar, dass es sich um ein weniger dramatisches Geschehen handelt. „Kreislaufdysregulation“ so meine Verdachtsdiagnose und Rückmeldung an die Leitstelle.
Nach diesem Einsatz naht auch schon das Dienstende, und ich bin sehr froh darüber, dass ich keine Schwerverletzte oder akut erkrankte Patienten versorgen musste.
Abschließend kann man sagen, dass die Motorradstaffel von allen Behörden, Organisationen, und vor allem von den Patienten gut angenommen wurde. Das Eintreffen schneller Hilfe, wurde offensichtlich zum Vorteil großer Zielgruppen erheblich verbessert. Qualifizierte, medizinische Erstversorgung für Autobahnnutzer und die Bewohner der der Autobahn nahe liegenden Dörfern, in einem Zeitrahmen von zehn Minuten.
Dienststellenwechsel nach Göppingen
Beruflicher Werdegang und Innovation in der Notfallrettung: Ab dem Jahr 1991 war ich beim Kreisverband Göppingen als Rettungsassistent in der Notfallrettung tätig. Während meiner Einsätze stellte ich immer wieder fest, dass Hausnummern an Einsatzorten schlecht sichtbar waren – insbesondere bei Dunkelheit. Dies führte regelmäßig zu vermeidbaren Zeitverlusten in kritischen Situationen.
Meine intensive Auseinandersetzung mit Rettungszeiten und mein persönliches Bestreben, diese weiter zu optimieren, brachten mich schließlich zur Entwicklung eines „blinkenden Notfallschildes“. Dieses sollte vor allem in den Nachtstunden die Auffindbarkeit der richtigen Einsatzadresse deutlich verbessern und damit wertvolle Minuten sparen – Minuten, die im Ernstfall Leben retten können.
Ein medialer Volltreffer – fast schon rekordverdächtig!
Was 1996 mit einem Artikel in der Rems-Zeitung von Heino Schütte begann, entwickelte sich zu einer beispiellosen Medienkarriere: Mein „blinkendes Notfallschild“ löste eine langanhaltende Kettenreaktion aus, die sich über nahezu drei Jahrzehnte erstreckte.
In fast allen Medien vertreten Ob Print, Fernsehen oder Rundfunk – mein Projekt war mehrfach Thema in nahezu allen großen Medienformaten. Die letzte von zahlreichen TV-Reportagen wurde 2019 von der SWR-Landesschau direkt in Schwäbisch Gmünd produziert – ein würdiger Abschluss einer außergewöhnlichen medialen Reise.
Meine Pressemitteilung:
Ein Blinken, das im Notfall Leben retten kann.
Rettungskräfte sollen den Weg schneller finden. Der im Göppinger Rettungsdienst tätige Alfred Brandner findet Wuppertaler Firma als Partner.
Neu entwickeltes Notfallschild soll Rettungsdiensten den Weg weisen. Endlich hat der Schwäbisch Gmünder Rettungsassistent Alfred Brandner das richtige Unternehmen zur Markteinführung seines blinkenden Lebensretters gefunden.
Nach einem Notruf vergeht oft wertvolle Zeit, weil Rettungsdienste/Notärzte den Einsatzort erst suchen müssen, denn gut sichtbar ist die im Notfall lebenrettende Ziffer an der Hauswand nur selten. Hausnummern sind verdeckt angebracht, nicht beleuchtet, und manchmal fehlen diese ganz.
Zeit bedeutet im Wirtschaftsleben Geld – in der Notfallmedizin Leben. Leben, Tod oder lebenslange Behinderung, wenige Minuten machen den Unterschied.
Ein hell blinkendes Schild im Fenster, der Toreinfahrt oder an der Haustüre kann nun die Retter zielsicher zu den Hilfesuchenden leiten. Erdacht wurde das Notfallschild von Alfred Brandner, Rettungsassistent im Einsatzdienst, beim Deutschen Roten Kreuz, aus Schwäbisch Gmünd.
Das blinkende Notfallschild ist patentrechtlich geschützt, und wird vom Wuppertaler Unternehmen Schilder – Klar zum Kauf angeboten. Dieses Unternehmen ist seit über 75 Jahren am Markt, und verfügt über große Erfahrung mit der Entwicklung und Vermarktung von Qualitätsprodukten für den Sicherheitsbereich. Das Notfallschild kann man z.B. auch im Internet bestellen.
Pressemitteilung – 5. Januar 2019
Das blinkende Notfallschild: Eine geniale Idee, die am Markt scheiterte
Schwäbisch Gmünd – Nach über zwei Jahrzehnten intensiver Bemühungen zieht Rettungsassistent Alfred Brandner einen schmerzlichen Schlussstrich: Die Markteinführung seiner lebensrettenden Erfindung, dem „blinkenden Notfallschild“, ist endgültig gescheitert.
Was als einfache, aber geniale Idee aus dem Einsatzalltag entstand, sollte Leben retten – und wurde von Experten, Medien und sogar dem Bundesgesundheitsministerium als „sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung des Rettungswesens“ bewertet. Doch trotz zahlreicher Auszeichnungen, Medienberichte und persönlichem Einsatz blieb der Durchbruch aus.
Die Idee: Sichtbarkeit rettet Leben
Brandner, mit über 30 Jahren Erfahrung im Rettungsdienst, erkannte ein alltägliches Problem:
- Hausnummern sind oft nicht beleuchtet, verdeckt oder gar nicht vorhanden.
- Die Suche nach dem richtigen Einsatzort kostet wertvolle Minuten – Minuten, die bei Herzinfarkt oder Schlaganfall über Leben und Tod entscheiden.
Sein Lösungsvorschlag: Ein blinkendes Schild, das im Fenster, an der Haustür oder Einfahrt angebracht wird und Rettungskräfte zielsicher zum Patienten leitet.
Medienresonanz und politische Anerkennung
Die Idee fand breite Resonanz:
- ARD Morgenmagazin, dpa. RTL, 1, SWR, MDR und viele Printmedien berichteten ausführlich.
- In der MDR-Sendung „Einfach Genial“ wurde das Schild mit dem Platz und einer Geldprämie ausgezeichnet.
- Das Bundesgesundheitsministerium bestätigte die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Maßnahme.
Das Scheitern: Marktmechanismen gegen Menschenleben?
Trotz positiver Rückmeldungen und öffentlicher Aufmerksamkeit:
- Die Produktion war teuer, der Vertrieb schwierig.
- Die Idee stieß auf wirtschaftliche Hürden, aber auch auf technische und praktische Einwände.
- Brandner musste die Produktion einstellen – die Vision, flächendeckend Leben zu retten, blieb unerfüllt.
„Ich stehe vor der endgültigen Aufgabe meiner Mission“, so Brandner. „Die Umsetzung, der Bevölkerung eine gute Produktidee zukommen zu lassen, ist mir nicht gelungen.“
Fazit: Eine Idee, die bleibt
Auch wenn das blinkende Notfallschild nicht mehr produziert wird, bleibt die Botschaft bestehen: Sichtbare Hausnummern und gezielte Einweisung der Rettungskräfte sind kein Luxus – sie sind lebenswichtig.
Einsatztrainer und Fachlehrer für Notfallmedizin und Gewaltprävention-Entwicklung und Durchführung von Selbstschutzseminaren seit 2006
Notwehr im Rettungswesen. Wenn Rettungskräfte zum Einsatz ausrücken, zählt jede Minute – doch auch ihre Sicherheit darf keine Sekunde vernachlässigt werden. Notwehr im Rettungswesen ist kein Tabu, sondern ein notwendiger Schutzmechanismus. Seit fast zwei Jahrzehnten setze ich mich für praxisnahe Selbstschutzkonzepte ein, die Leben retten – das der Patienten und das der Helfenden.“
Notfallretter benötigen oftmals schnelle qualifizierte Hilfe durch die Polizei. Doch wenn Rettungskräfte in einer akut bedrohlichen Situation einen Polizei-Notruf abgesetzt haben, müssen sie warten bis Verstärkung eintrifft. Da die Polizei gelegentlich nur über begrenzte Personal-Kapazitäten verfügt kann es auch mal Dauern bis die Ordnungshüter eintreffen. Notfallretter müssen also den Zeitraum bis zum Eintreffen der Polizei überbrücken und gegebenenfalls handeln, ohne sich selbst oder andere in Gefahr zu bringen.
Ich werde nicht müde, folgenden Grundsatz zu wiederholen: Eigensicherung hat absolute Priorität- gehen sie aufmerksam in Einsatzstellen.
Gewalt gegen Einsatzkräfte – Ethische und rechtliche Überlegungen
Einsatzkräfte sind nahezu täglich mit Gewalt konfrontiert. Besonders die zuerst eintreffenden müssen gefährliche Situationen schnell erfassen und angemessen reagieren. Dabei ist eine Überreaktion nicht zulässig – die Mittel der Notwehr müssen stets verhältnismäßig zum Angriff sein.
Im Falle einer gerechtfertigten Notwehr entsteht zunächst kein ethisch-moralisches Dilemma. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit ist ein fundamentales Gut und in Deutschland durch Artikel 2 Absatz 2 des Grundgesetzes geschützt.
Doch aus sozialethischer Perspektive kann das Prinzip der Rechtsbewährung Grenzen erfahren – insbesondere dann, wenn Angreifer, Patienten oder Täter ihr rechtswidriges Verhalten aufgrund psychischer oder physischer Zustände nicht erkennen oder steuern können. In solchen Fällen ist eine differenzierte Betrachtung notwendig, die sowohl rechtliche als auch ethische Maßstäbe berücksichtigt.
Sicherheit mit Herz und Haltung
Die Gewährleistung von Sicherheit – insbesondere für gefährdete Berufsgruppen im Gesundheitswesen – ist für mich keine bloße Aufgabe, sondern eine tief verankerte Berufung, die ich mir bereits vor vielen Jahren zu eigen gemacht habe.
Ich übe meine Tätigkeit nicht nur als Beruf aus, sondern bringe Persönlichkeit, Leidenschaft und jahrzehntelange Erfahrung mit ein. Als Rettungsfachkraft mit über 40 Jahren praktischer Einsatzerfahrung, als Kampfsportler mit 30 Jahren intensiver Schulung und als Dozent in der Gewaltprävention mit über 20 Jahren Lehrtätigkeit und tausenden Stunden an Fortbildungen, habe ich ein breites Fundament aufgebaut, das weit über theoretisches Wissen hinausgeht.
Diese Kombination aus Fachkompetenz, praktischer Einsatznähe und pädagogischem Feingefühl hat mir nicht nur die Aufmerksamkeit von Fachkräften, sondern auch das Vertrauen von Entscheidungsträgern eingebracht. Mein Ziel ist es, Menschen zu stärken – physisch, mental und beruflich – und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um in kritischen Situationen sicher und souverän zu handeln.
Authentisch. Fachkundig. Mitreißend.
Leserinnen und Leser dürfen sich stets auf spannende und tiefgründige Inhalte freuen. Auch ohne formelle journalistische Ausbildung verfasse ich regelmäßig fachspezifische Artikel und Medienmitteilungen – getragen von persönlicher Erfahrung und fundiertem Wissen.
Erfahrungen, die bewegen Meine Veröffentlichungen basieren auf realen Erlebnissen und reflektieren authentische Perspektiven. Gerade in Medienmitteilungen, die persönliche Geschichten einbeziehen, entsteht eine besondere Nähe: Sie machen komplexe Themen greifbar und berühren – realistisch, packend und unterhaltsam.
Engagement mit Wirkung In meiner beratenden und lehrenden Tätigkeit habe ich zahlreiche Projekte initiiert und begleitet, die Menschen in sensiblen Lebensbereichen unterstützen – ob Kinder, Jugendliche, Frauen, Männer, Arbeitgeber oder insbesondere Arbeitnehmer. Mein Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe und nachhaltige Prävention.
Publikationen mit Substanz Meine Artikel erscheinen regelmäßig in Fachzeitschriften, Jahrbüchern und der Tagespresse. Sie stoßen auf großes Interesse und regen zur Diskussion an. Auch Rundfunk- und Fernsehbeiträge greifen meine Inhalte auf – ein Zeichen für ihre Relevanz und Aussagekraft.
Wissen mit Zertifikat und Herz Meine Beiträge stützen sich auf staatlich anerkanntes und geprüftes Fachwissen sowie auf langjährige, eigenverantwortliche Praxis in Notfallmedizin, Rettungswesen, Kampfsport und Gewaltprävention. Dieses Wissen teile ich mit Überzeugung – denn echte Kompetenz entsteht dort, wo Erfahrung auf Engagement trifft.
Professionelle Kommunikation in der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr
Um hochkomplexe Inhalte aus den Bereichen der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr – wie Notfallvorsorge, Notfallrettung, Selbstverteidigung, Notfallmedizin (auch unter Ausnahmebedingungen), Personenschutz und Gewaltprävention – sicher, sachlich und verantwortungsvoll zu vermitteln, sind folgende Voraussetzungen unerlässlich:
- Fundierte Fachqualifikationen im Rettungswesen, sowohl auf grundlegender als auch auf fortgeschrittener Ebene
- Umfassende Praxiserfahrung in eigenverantwortlichen Einsatzszenarien
- Besondere Handlungskompetenz in hochdynamischen Ausnahme- und Bedrohungslagen, die schnelle Entscheidungen und ethisch reflektiertes Handeln erfordern
Nur wer Theorie und Praxis in diesen sensiblen Bereichen vereint, kann glaubwürdig und wirksam zur Aufklärung und Prävention beitragen.
Rettungsdienst – mehr als nur Action
Einsatztrainer und sind Rettungsfachkräftekeine Draufgänger, die den Nervenkitzel suchen. Vielmehr stehen sie vor einer klar definierten und anspruchsvollen Aufgabe: Sie müssen in komplexen Situationen schnell, sicher und verantwortungsvoll handeln. Dafür braucht es weit mehr als Mut – nämlich fundiertes Wissen und vielseitige Kompetenzen in medizinischen, organisatorischen, technischen und sozialen Bereichen.
Ihre Arbeit ist geprägt von Präzision, Empathie und Teamgeist – nicht von Heldentum, sondern von Professionalität.
Das Thema ist von höchster Relevanz, und ich widerspreche entschieden jeder stillschweigenden Zustimmung, die praxisnahe Weiterbildung behindert. Gerade in diesem sensiblen Bereich sind eine differenzierte Betrachtung sowie verantwortungsbewusstes Handeln nach ethischen Grundsätzen unerlässlich. Mehr denn je braucht es Klarheit, Haltung und den Mut, unbequeme Fragen zu stellen.
Öffentlichkeitsarbeit unter dem Motto „So machen wir es“
Unter dem Leitspruch „So machen wir es“ veröffentliche ich regelmäßig prägnante Artikel in Fachzeitschriften und Tageszeitungen. Diese Beiträge werden ergänzt durch zahlreiche Berichte im Rundfunk und Fernsehen, die meine Arbeit einem breiten Publikum zugänglich machen.
Wissen aus der Praxis – direkt aus dem Einsatz
Die Inhalte meiner Veröffentlichungen basieren auf fundierten Konzepten und Erfahrungen aus selbstständig geleiteten Notfalleinsätzen – darunter akute Ausnahme- und Bedrohungssituationen. Dieses Wissen fließt direkt in meine Bildungsarbeit ein und schafft eine Brücke zwischen Theorie und gelebter Realität.
Gewalt gegen Helfende – ein besorgniserregender Trend
Zunehmend werden Menschen, die anderen in Notlagen zur Seite stehen, selbst Opfer von Gewalttaten. Die Ursachen liegen häufig in der Persönlichkeit der Täter: Es fehlt ihnen an Empathie und Mitgefühl – sie zeigen keinerlei Gespür für das Leid anderer.
Doch diese Entwicklung ist nicht allein individuell bedingt. Auch gesellschaftliche Veränderungen tragen dazu bei:
- Zunahme psychischer Erkrankungen: Immer mehr Menschen leiden unter seelischen Belastungen, während gleichzeitig die medizinische Versorgung an Kapazitätsgrenzen stößt.
- Destabilisierung sozialer Strukturen: Traditionelle Netzwerke wie Freundes- und Bekanntenkreise, die früher deeskalierend wirkten, verlieren an Halt und Einfluss.
- Vereinsamung und Entfremdung: Die soziale Isolation vieler Menschen begünstigt eine Eskalation von Aggressionen, die nicht mehr aufgefangen oder kanalisiert werden.
Diese Entwicklungen sind ein Alarmsignal. Sie zeigen, wie wichtig es ist, präventiv zu handeln – durch Bildung, Aufklärung und gezielte Unterstützung. Gewaltprävention darf kein Randthema sein, sondern muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden.
Einsatzorte mit unberechenbarem Risiko
Die potenziellen Schauplätze für gefährliche Situationen sind vielfältig: Straßen, Geschäfte, Rettungswagen, Brandorte, Wohnungen, Arztpraxen, Kliniken und Kneipen. Überall dort kann Gefahr in unterschiedlichster Form lauern – sichtbar oder verborgen. Für Einsatzkräfte bleibt der Moment des Eintreffens stets ein Schritt ins Ungewisse. Umso wichtiger ist es, alle Beteiligten umfassend auszubilden und zu sensibilisieren.
Nur wer gelernt hat, Situationen schnell und präzise einzuschätzen, kann angemessen und sicher reagieren. Die Fähigkeit zur professionellen Gefahrenbewertung ist keine Option – sie ist Voraussetzung.
Wenn Routine zur Bedrohung wird
Ausnahmefälle beschränken sich nicht nur auf offensichtliche Gefahrenlagen, die bereits im Vorfeld erkennbar sind. Zwar erfolgt die Anfahrt zu bedrohlichen Einsätzen oft mit polizeilicher Begleitung – doch nicht jede Gefahr kündigt sich an. Gewalt kann unvermittelt ausbrechen, mitten in der scheinbaren Routine des Rettungsdienstes. Diese plötzlichen Eskalationen stellen ein erhebliches Risiko dar – für die Betroffenen ebenso wie für die Helfenden.
Deshalb braucht es mehr als technische Kompetenz: Es braucht Haltung, Vorbereitung und ein tiefes Verständnis für die Dynamik von Gewalt. Nur so kann Prävention wirksam sein – und Schutz Realität werden.
Einblick in reales Einsatzgeschehen
Einsatzbericht: Bewusstlose Person mit aggressivem Verhalten
In einer Vorortgemeinde wurde ein bewusstloser Patient gemeldet. Angehörige informierten die Einsatzkräfte über ein bestehendes Alkoholproblem. Beim Eintreffen fanden die Rettungskräfte einen etwa 190 cm großen und 150 kg schweren Mann unter einem Tisch liegend vor. Der Patient schien die Bewusstlosigkeit zu simulieren.
Nach Ansprache reagierte der Mann, änderte seine Position und setzte sich zunächst ruhig auf einen Stuhl. Trotz des professionellen und deeskalierenden Vorgehens der Rettungskräfte sprang der Patient plötzlich auf, nahm eine bedrohliche Haltung ein und griff die Einsatzkräfte körperlich an.
Da eine Fluchtmöglichkeit nicht gegeben war, mussten sich die Rettungskräfte durch kontrollierte Abwehrmaßnahmen und eine anschließende Fixierung schützen. Die Polizei war zu diesem Zeitpunkt bereits verständigt und auf dem Weg zum Einsatzort.
Dieser Vorfall verdeutlicht die Bedeutung spezieller Schulungen im Umgang mit potenziell
Einsatzbericht: Schnittverletzungen an den Unterarmen
Ein weiterer dramatischer Einsatz gewährt tiefe Einblicke in die Realität des Rettungsdienstes. Der Tag beginnt routiniert mit der Überprüfung von Fahrzeug und Ausrüstung – doch Routine weicht schnell Alarmbereitschaft.
Der Funkmeldeempfänger springt an, und die Leitstelle meldet: „Schnittverletzungen an den Unterarmen – weitere Details unbekannt.“
Am Einsatzort angekommen, greifen wir sofort zu Notfallkoffer und EKG. Keine Zeit für Umschweife – das Team eilt zur Wohnung. Die Tür steht offen, eine Frau erwartet uns bereits im Eingangsbereich. Eine deutliche Blutspur zieht sich durch die Wohnung – ein stummer Zeuge des Geschehens.
Sekunden entscheiden jetzt. Auf unsere Frage nach dem Patienten deutet die Frau auf ein Zimmer. In diesem Moment tritt ein Mann heraus – blutüberströmt, mit tiefen Schnittverletzungen an beiden Unterarmen. Die Situation ist kritisch.
Die Person, bewaffnet mit zwei großen Metzgermessern, die sie bedrohlich in den Händen hält, positioniert sich nun direkt vor dem einzigen Ausgang der Wohnung. Eine Flucht ist unter diesen Umständen nicht mehr möglich, und ein Notruf bei der Polizei kann nicht abgesetzt werden. Es handelt sich offensichtlich um eine zuvor nicht absehbare Situation mit einem äußerst hohen Gefährdungspotenzial.
Einsatzbericht – Zusammenfassung des Einsatzverlaufs
Die folgende Darstellung beschreibt den tatsächlichen Ablauf des Einsatzes. Dank des erfahrenen Einsatzteams unter der Leitung eines Rettungsassistenten, der sich seit Jahrzehnten aktiv in der Gewaltprävention engagiert, konnte die Situation erfolgreich deeskaliert werden.
Eine stark alkoholisierte Person hatte sich zuvor mit zwei Messern selbst Schnittverletzungen zugefügt. Durch gezielte Kommunikation und umsichtiges Handeln gelang es dem Team, die Person dazu zu bewegen, die Messer in sicherer Entfernung abzulegen. Dabei wurde sie unter Einsatz von Küchenstühlen kontrolliert zu Boden gebracht.
Die Messer wurden umgehend aus dem Gefahrenbereich entfernt, und zeitgleich wurde über die Notrufnummer 110 die Polizei verständigt. Im Anschluss erfolgte die notfallmedizinische Versorgung der verletzten Person.
Erstversorgung des Verletzten – Sicherheit geht vor
Glück im Unglück: Dank der besonnenen und professionellen Reaktion des erfahrenen Einsatzteams konnte eine Eskalation verhindert und die Besatzung vor schwerwiegenden Folgen bewahrt werden.
Eigensicherung hat oberste Priorität
In Einsatzsituationen mit potenziell aggressiven oder unberechenbaren Personen – etwa unter Einfluss von Alkohol, Drogen oder bei psychischen Erkrankungen – ist die Gefährdung für Rettungskräfte hoch. Auch Angehörige oder Umstehende können plötzlich gewalttätig reagieren. In solchen Momenten ist nicht garantiert, dass Helfer in Schutzkleidung als solche erkannt oder respektiert werden. Selbst Amokläufer zeigen oft keine Hemmung gegenüber Einsatzkräften.
Da sich das Verhalten solcher Personen schwer einschätzen lässt, muss die Eigensicherung stets oberste Priorität haben.
Handlungsempfehlung für Rettungskräfte
- Gewaltpotenzial frühzeitig erkennen und richtig einschätzen
- Bei Gefahr: geordneter Rückzug aus dem Gefahrenbereich
- Sofortige Alarmierung der Polizei – wenn nötig aus verdeckter Position
- Eigene Sicherheit geht vor Versorgung – keine unnötigen Risiken eingehen
Nicht erkennbare Gefahrenneigung – Risiken und Maßnahmen
Nicht unmittelbar erkennbare Gefahren können für Einsatzkräfte erhebliche Risiken darstellen. Daher ist es essenziell, an jedem Einsatzort eine zügige Ersteinschätzung zur Eigensicherung vorzunehmen. Gegebenenfalls sollten Fluchtwege unauffällig gesichert werden – dies ist meist mit geringem Zeitaufwand möglich.
Zur Deeskalation der Lage und Beruhigung aufgebrachter Personen empfiehlt es sich, gezielt auf vier zentrale Aspekte zu achten:
- Auftreten und Körpersprache: Ein professionelles, ruhiges Auftreten schafft Vertrauen. Ein angemessener Sicherheitsabstand ist stets zu wahren. Die Hände können dabei wie ein Schutzschild vor Körper und Gesicht gehalten werden, um sowohl Schutz als auch Offenheit in der Kommunikation zu signalisieren.
- Erscheinungsbild: Ein gepflegtes, situationsgerechtes Erscheinungsbild wirkt beruhigend und kompetent.
- Verhalten: Ruhiges, kontrolliertes Verhalten ohne hektische Bewegungen hilft, Spannungen zu reduzieren.
- Kommunikationsfähigkeit: Klare, respektvolle und empathische Kommunikation ist entscheidend für den Verlauf des Einsatzes in außergewöhnlichen Situationen.
Nicht erkennbare Gefahrenneigung
Eine nicht erkennbare Gefahrenneigung birgt dagegen erhebliche Risiken für die Helfenden. Deshalb muss an allen Einsatzorten eine Ersteinschätzung zur Eigensicherung erfolgen, eventuell müssen die Fluchtwege gesichert werden. Das ist unauffällig möglich und erfordert wenig Zeit. Ggf. sollte man versuchen, die Lage zu entschärfen und die aufgebrachten Personen zu beruhigen. Dabei sollte man sich auf vier Aspekte konzentrieren: das Auftreten, das Erscheinungsbild, das Verhalten und insbesondere die Kommunikationsfähigkeit können maßgeblich über den Einsatzverlauf in einer solchen oder ähnlichen Ausnahmesituation entscheiden.
- Auftreten und Körpersprache: Da ein gewisses Risikopotenzial in jeder Einsatzsituation gegeben ist, sollte man als Rettungsfachkraft immer einen Sicherheitsabstand wahren. Dazu hält man die Hände wie ein Schutzschild vor Gesicht und Körper. So kann man ruhig und aus relativ sicherer Ausgangslage mit den anwesenden Personen kommunizieren.
- Erscheinungsbild: Achten sollte man darauf, die Patientinnen und Patienten nicht (unbewusst) zu provozieren. Eine große Stabtaschenlampe – vermeintlich hiebbereit in der Hand – könnte als Bedrohung angesehen werden. Auch die gerne verwendeten „Zugriffshandschuhe“, vergleichbar mit Polizei-Einsatzmitteln, dienen nicht der Deeskalation.
- Verhalten: Grundsätzlich sollte man patientenorientiert, ruhig und sachlich auftreten. Nervöses Verhalten und Belehrungen in Oberlehrermanier begünstigen einen negativen Einsatzverlauf. Menschen in psychischer Ausnahmesituation sollte man vermitteln, dass sie das Einsatz- und Rettungsfachpersonal nicht als Gegner betrachten müssen, sondern als qualifizierte Hilfe. Auf keinen Fall darf man sich provozieren lassen.
- Kommunikation: Sätze wie „Beruhigen Sie sich doch“ oder „In diesem Zustand können wir nicht diskutieren“ sollte man vermeiden. Sie sind gut gemeint, haben aber für Menschen in psychischer Ausnahmelage einen belehrenden Charakter, der zur Eskalation der schon gegebenen Ausnahmelage beitragen kann. Besser ist es – stets unter Beibehaltung eines erforderlichen Sicherheitsabstandes – mit einfachen Fragen die Ursachen der Aufregung zu erforschen. Wenn man aufmerksam zuhört, kann man feststellen, dass dieses ruhige Auftreten bereits eine positive Auswirkung auf die aufgebrachte Person hat und dazu beiträgt, die Konfliktsituation zu entschärfen. Günstig sind Sätze wie „Hallo, wir sind vom Rettungs dienst – wie können wir Ihnen helfen?“ oder „Keine Sorge, wir werden gemeinsam Möglichkeiten für ein weiteres Vorgehen finden!“.
Handlungsempfehlung für Ersthelfer in bedrohlichen Situationen
In Einsatzlagen, in denen herkömmliches Vorgehen nicht mehr ausreicht und Ersthelfer einem rechtswidrigen Übergriff ausgesetzt sind, sind geeignete Maßnahmen erforderlich, um die eigene Gesundheit und das Leben anderer zu schützen.
Wird in einer solchen Situation ein Polizeinotruf abgesetzt, ist zunächst das Eintreffen der Einsatzkräfte abzuwarten. In der Zwischenzeit kann jedoch ein Handeln notwendig werden – vorausgesetzt, es erfolgt ohne unnötige Gefährdung der eigenen Person oder Dritter.
Sollte ein sofortiges Eingreifen unumgänglich sein, kann ein koordiniertes Einschreiten – gegebenenfalls unter Einbeziehung weiterer Passanten – in Betracht gezogen werden. Dabei ist es essenziell, das Risiko sorgfältig abzuwägen und sich ehrlich zu fragen, ob man körperlich und psychisch in der Lage ist, eine solche Maßnahme verantwortungsvoll umzusetzen.
Rechtsgrundlagen
Einen tätlichen Angriff auf sich selbst oder auf Kollegen abzuwenden ist erlaubt und in den §§ 32 STGB – Notwehr, 33 STGB – Notwehrüberschreitung festgeschrieben. Auch die Straffreiheit bei der Abwehr rechtswidriger Angriffe ist gesichert. Dem Gesetzestext ist sinngemäß zu entnehmen: Wer in Notwehr handelt, handelt nicht rechtswidrig und kann somit auch nicht bestraft werden – auch dann nicht, wenn der Angreifer im Rahmen der erforderlichen Notwehr Schaden erleidet.
Eine berechtigte Grundlage zur Notwehr ist ein rechtswidriger und gegenwärtiger Angriff. Unter „gegenwärtig“ ist in diesem Fall zu verstehen, dass der rechtswidrige Angriff begonnen hat, aber noch nicht beendet ist. Unbedingt zu beachten ist, dass bei den Notwehrmaßnahmen die Erforderlichkeit gewahrt sein muss: Man darf nicht überreagieren; die Mittel der Gegenwehr müssen dem Angriff angemessen sein. Natürlich muss sich der Angegriffene nicht auf Risiken einlassen, zumal entscheidende Abwehrmaßnahmen in den meisten Fällen unverzüglich und in Zeitnot erfolgen müssen.
Paragraph 32 STGB – Notwehr
1.Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.
2 Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen und rechtswidrigen Angriff von sich oder einem Anderen abzuwenden.
(Notwehr zugunsten eines dritten wird als „Nothilfe“ bezeichnet.)
Paragraph 33 STGB – Notwehrüberschreitung
Überschreitet der in Notwehr Handelnde die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken, so wird er nicht bestraft.
Paragraph 34 STGB – Rechtfertigender Notstand
Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib, Freiheit, Ehre, Eigentum oder ein anderes Rechtsgut eine Tat begeht, um die Gefahr von sich oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht rechtswidrig, wenn bei Abwägung der widerstreitenden Interessen, namentlich der betroffenen Rechtsgüter und des Grades der ihnen drohenden Gefahren, das geschützte Interesse das beeinträchtigte wesentlich überwiegt. Dies gilt jedoch nur, soweit die Tat ein angemessenes Mittel ist, die Gefahr abzuwenden.
Begrenztes Notwehrrecht aus sozialethischen Gründen
Allerdings könnte das Prinzip der Rechtsbewährung aus sozialethischen Gründen begrenzt sein, z.B. dann wenn Patienten, Angreifer oder Täter ihr rechtswidriges Verhalten aufgrund ihres Zustandes nicht erkennen können, wie zum Beispiel nach einer Hypoglykämie, einem Krampfanfall, einer Drogenintoxikation, einem Entzug, oder einer psychischen Ausnahmelage.
Gegenwehr nur als Ausnahme
In einer Notlage, in der Flucht unmöglich ist und Gesundheit sowie Leben unmittelbar gefährdet sind, ist Selbstverteidigung erlaubt. Auch Ungeübte können sich erfolgreich wehren, indem sie den Angreifer kräftig wegstoßen. Einfache, aber wirkungsvolle Verteidigungs- und Befreiungstechniken wie lautes Schreien, Ausweichen, Blocken, Treten oder Schlagen können in bedrohlichen Situationen die Chance zur Flucht eröffnen. Wichtig ist es jedoch, niemals die Einsatzsituation oder die beteiligten Personen zu unterschätzen.
Vom Einsatz von Reizstoffwaffen in Ausnahmesituationen wird abgeraten, da deren sachgemäße Anwendung Erfahrung voraussetzt und sonst die Gefahr besteht, sich selbst zu verletzen. Der Besuch von Selbstschutzseminaren bietet eine solide Basis für den Umgang mit Gefahrensituationen.
Auch regelmäßige Trainings, wie sie zum Beispiel im Rahmen von Pflichtfortbildungen im Rettungsdienst stattfinden, sind empfehlenswert. Die Ausbildungsinhalte sollten rechtliche Grundlagen und praktische Übungen umfassen, wobei keine komplexen Selbstverteidigungstechniken, sondern einfache, schnell abrufbare Verteidigungs- und Befreiungstechniken vermittelt werden sollten, die Schutz und Fluchtmöglichkeiten bieten.
Einige Rettungsdienste haben bereits die Notwendigkeit spezieller Mitarbeiterschulungen erkannt und bieten diese an. Das Ziel jedes Selbstschutzseminars sollte es sein, den Teilnehmern die Prinzipien der Eigensicherung sowie angemessenes Verhalten an Einsatzorten und im Umgang mit auffälligen Patienten oder deren Umfeld zu vermitteln. Die Schulungsmaßnahmen müssen grundsätzlich auf die Bedürfnisse des Rettungsdienstpersonals abgestimmt sein.
Taekwondo und Goshin Jitsu – Kampfsport als Lebensschule
Alfreds Mission: Taekwondo mit 73 – Auf dem Weg zum 4. Dan unter Großmeister Vlado Milojevic
Mit über 73 Jahren stellt sich Alfred einer neuen sportlichen Herausforderung: Die Prüfung zum 4. Dan im Taekwondo steht bevor – ein Ziel, das er im Rahmen einer Bundes-Dan-Prüfung der Deutschen Taekwondo Union (DTU) erreichen möchte. Der Vorbereitungslehrgang findet bereits im September 2025 statt.
Seit seiner Pensionierung im Jahr 2015 ist Alfred keineswegs im Ruhestand-Modus. Als aktiver Kampfsportler, Einsatz- und Gewaltpräventionstrainer und erfahrener Rettungsfachmann bleibt er körperlich und geistig in Bewegung. „Die Ruhestandszeit ist eine Chance, sich weiterzuentwickeln, Wissen zu vertiefen und neue Lebensziele zu definieren“, sagt er.
Sein Training findet beim Sportverein Plüderhausen statt, wo unter der Schirmherrschaft der WT / DTU / TUBW auch olympisches Taekwondo angeboten wird. Seit 2022 ist Alfred dort aktives Mitglied. Die Abteilung wird von Großmeister Vlado Milojevic geleitet, unterstützt von Max Böhme.
Verbindliches Prüfungsprogramm zum 4. Dan
- Technik: Poomsae Keumgang als Vorform, Taebaek und Pyeongwon als Hauptprogramm
- Zweikampf: Freies Sparring mit eigenem Partner
- Bruchtest: Doppelausführung mit zwei Bretthaltern
- Zweikampf:1- Schritt-Kampf
- Selbstverteidigung: Gegen zwei Angreifer mit Stock-, Faust-, Fuß- und Messerabwehr sowie Befreiungstechniken:
Das reguläre Training umfasst zwei bis drei Einheiten pro Woche sowie Seminare mit Großmeistern anderer Kampfsportdisziplinen. Zusätzlich absolviert Alfred monatlich bis zu vier Fortbildungen in Notfallmedizin – durchgeführt von Ärztinnen und Ärzten großer Klinikzentren.
Erfahrung trifft Engagement
Alfred bringt über 40 Jahre Erfahrung in der Notfallrettung und mehr als 30 Jahre Taekwondo-Praxis mit – zunächst in Schorndorf, heute in Plüderhausen. Er ist auch in Goshin Jitsu ausgebildet und engagiert sich seit Jahrzehnten für Gewaltprävention, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.
„Taekwondo ist mehr als Sport – es ist ein Weg zu Selbstbewusstsein, Stabilität und Gemeinschaft“, betont Alfred. Gerade in Zeiten globaler Krisen und gesellschaftlicher Unsicherheit sieht er in der Kampfkunst ein wirksames Mittel zur Stärkung von Körper und Geist.
Sport als Lebensschule
Taekwondo wird heute von Menschen aller Altersgruppen praktiziert. Alfred ist überzeugt: „Die Werte, die wir im Training vermitteln – Fairness, Selbstwertgefühl, Teamfähigkeit – sind essenziell für das Leben. Jeder Sportler wird individuell gefördert, unabhängig von Alter oder Leistungsniveau.“
Sein Ziel ist es, Taekwondo einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Denn: „Einmal begonnen, lässt es einen nicht mehr los.“
World Taekwondo jetzt auch beim SV Plüderhausen
Es ist bemerkenswert, dass im beschaulichen Plüderhausen olympischer Taekwondo-Sport unter der Schirmherrschaft renommierter Verbände wie World Taekwondo (WT), der Deutschen Taekwondo Union (DTU) und dem Taekwondo Union Baden-Württemberg (TUBW) angeboten wird.
Als „echter Gmünder“ und langjähriger „Göppinger Lebensretter“ bin ich seit 1994 im Rems-Murr-Kreis aktiv als Taekwondoka unterwegs. Gerade heute ist Sport wertvoller denn je – körperlich, geistig und gesellschaftlich.
Erfahrung trifft Engagement
Mein beruflicher und privater Werdegang ist geprägt durch Gewaltprävention, Kampfsport und Notfallmedizin. Ich bringe:
- 40 Jahre Erfahrung in der professionellen Notfallrettung
- 30 Jahre Taekwondo-Praxis in Schorndorf (bis 2022)
- Fundierte Kenntnisse in Goshin Jitsu vom IFAK München
Als qualifizierte Rettungsfachkraft, aktiver Dan-Träger, Einsatztrainer und Dozent für Gewaltprävention und Notfallmedizin teile ich mein Wissen mit der Gesellschaft – besonders mit Kindern und Jugendlichen, die von Selbstschutzmaßnahmen profitieren.
Seit 2022 bin ich aktives Mitglied der Taekwondo-Abteilung des SV Plüderhausen – ohne Funktion, aber mit voller Leidenschaft: Ich bin Taekwondoka.
Taekwondo – mehr als nur Kampfsport
Taekwondo ist mehr als Treten und Schlagen. Es ist ein strukturierter Sport, der:
- Körperliche und mentale Stabilität fördert
- Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein stärkt
- Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hilft, Alltagsbelastungen besser zu bewältigen
In Zeiten globaler Krisen, Pandemien und gesellschaftlicher Unsicherheit brauchen wir Stabilität und Resilienz. Taekwondo kann hier als therapeutisches Mittel zur Prävention und Stärkung dienen.
Tradition trifft Moderne
Taekwondo hat eine über 2000-jährige Geschichte und ist seit dem Jahr 2000 olympische Disziplin. Es ist ein Sport für alle – ab etwa fünf Jahren bis ins hohe Alter. Die individuelle Leistungsfähigkeit steht im Vordergrund, und das gemeinsame Training fördert:
- Fitness und Fairness
- Selbstwertgefühl und Teamfähigkeit
- Werte, die über den Sport hinaus wirken – in Schule, Ausbildung und Beruf
„Gewalt, die Angst macht – Ein gesellschaftliches Alarmsignal“
Manchmal beginnt Aufklärung nicht mit Zahlen oder Buchstaben, sondern mit Herzklopfen – mit dem Moment, in dem Blaulicht die Dunkelheit durchbricht, mit einem Atemzug zwischen Kampf und Mitgefühl. Ich bin kein Journalist, sondern ein Erzähler, ein Sammler von Wahrheiten, die sich nicht in Tabellen pressen lassen.
„Meine vielfältigen Erfahrungen aus Tagesabläufen, der Gewaltprävention, sowie aus unterschiedlichsten Einsatzlagen (Notfallrettung) bestätigen meine Überzeugung, dass Gewalt nicht nur ein individuelles, sondern vor allem ein gesamtgesellschaftliches Problem ist.“
In jüngster Zeit häufen sich Gewalttaten gegen Menschen. Die Ursachen dieser Gewalt liegen häufig in der Persönlichkeit der Täter: Es fehlt ihnen an Empathie und Mitgefühl für das Leid anderer.
Doch auch gesellschaftliche Veränderungen tragen zu dieser besorgniserregenden Entwicklung bei:
- Zunahme psychischer Erkrankungen: Immer mehr Menschen leiden unter psychischen Problemen, während gleichzeitig die medizinische Versorgungskapazität abnimmt.
- Destabilisierung sozialer Strukturen: Traditionelle Netzwerke wie Freundes- und Bekanntenkreise, die früher deeskalierend wirkten, verlieren an Stabilität und Einfluss.
- Fehlende soziale Auffangmechanismen: Gewaltbereite Personen finden immer seltener Halt in ihrem Umfeld, wodurch Aggressionen ungefiltert ausbrechen können.
Diese Entwicklungen zeigen, dass Gewalt nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Prävention muss daher sowohl auf persönlicher als auch auf struktureller Ebene ansetzen.
Gesellschaftliche Verantwortung
- Bildungseinrichtungen: Schulen und Kitas müssen frühzeitig Prävention betreiben und Werte wie Empathie und Konfliktlösung vermitteln.
- Politik und Gesetzgebung: Klare gesetzliche Rahmenbedingungen und konsequente Strafverfolgung sind essenziell.
- Zivilgesellschaft: Vereine, Initiativen und Nachbarschaften können durch Engagement und Aufklärung Gewalt vorbeugen.
- Medienverantwortung: Medien sollten differenziert berichten und keine Sensationslust fördern.
Selbstschutzseminare für Rettungskräfte, Frauen, Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen
Kinder schützen
Die Lehre von Selbstschutzmaßnahmen für Kinder ist nun seit nahezu 30 Jahren fester und ehrenamtlicher Bestandteil meiner präventiven Maßnahmen. Und nahezu täglich erreichen mich Anfragen von Eltern, Lehrkräften und Entscheidungsträgern aus Behörden und Organisationen. Aber auch in Kampfsportschulen ist mein Wissen im Umgang mit den „Kleinen“ hoch geschätzt. Und letzte Terminabstimmungen zur Seminar – Durchführung im Rahmen von Schülerferienprogrammen in 2025 werden aktuell getroffen.
Es ist selbst für mich beeindruckend, dass ich seit fast 30 Jahren ehrenamtlich Selbstschutzmaßnahmen für Kinder leite und dass mein Wissen so hoch geschätzt wird! Die regelmäßigen Anfragen von Eltern, Lehrkräften und Entscheidungsträgern zeigen, wie wichtig und gefragt diese Arbeit ist. Es ist großartig, dass ich auch in Kampfsportschulen aktiv sein kann um mein spezielles Wissen dort weitergeben zu können. Und es ist wichtig, dass Schulungsmaßnahmen für Kinder in Bezug auf das Verhalten in Ausnahmesituationen und bei Übergriffen durch Erwachsene oder körperlich überlegene Täter einen zentralen Schwerpunkt haben. Die Fähigkeit in solch kritischen Momenten sicher zu kommunizieren und angemessen zu reagieren, kann entscheidend sein. Konzepte und das Wissen aus eigenverantwortlich geführten Notfalleinsätzen bieten wertvolle Einblicke und Strategien, die in akuten Bedrohungslagen angewendet werden können. Durch realistische und praxistaugliche Selbstschutz- Kurzseminare können Kinder nicht nur lernen, wie sie sich in gefährlichen Situationen verhalten sollen, sondern auch ihr Selbstbewusstsein stärken und ein Gefühl der Sicherheit entwickeln.
Es ist wichtig, dass solche Schulungen kindgerecht gestaltet sind und den Kindern die Möglichkeit geben Fragen zu stellen und ggf. ihre Ängste zu besprechen. Auf diese Weise können sie besser auf unerwartete Situationen vorbereitet werden und wissen, wie sie sich selbst schützen können.
Es ist auch für mich beeindruckend, dass die Möglichkeit bestand nun seit fast 30 Jahren ehrenamtlich für Kinder aktiv zu sein. Ich denke das bestätigt Engagement und Leidenschaft für die Sicherheit und das Wohlbefinden von Kindern. So ist es verständlich, dass der Wunsch nach weiteren Selbstschutz-Seminaren weiterhin besteht, insbesondere angesichts der täglichen Anfragen von Eltern, Lehrkräften und Entscheidungsträgern.
Diese Nachfrage spricht für die Relevanz und Wichtigkeit des Angebotes. Es ist ermutigend zu sehen, dass immer mehr Menschen die Bedeutung von Selbstschutz und Prävention erkennen und bereit sind, in die Sicherheit der Kinder zu investieren. Vielleicht könnte man in Erwägung ziehen, die Programme weiter auszubauen oder neue Formate zu entwickeln, um den gesteigerten Bedürfnissen der Interessierten gerecht zu werden. Es könnte auch hilfreich sein, Feedback von den Teilnehmern zu sammeln, um meine Schulungen kontinuierlich zu verbessern und anzupassen.
Es ist wirklich schön zu sehen, dass die kindliche Wissbegier in Bezug auf Selbstschutzmaßnahmen so stark ausgeprägt ist. Kinder sind von Natur aus neugierig und haben ein großes Interesse daran, die Welt um sich herum zu verstehen, insbesondere wenn es um Themen geht, die ihre Sicherheit betreffen. Diese Neugier kann eine wertvolle Grundlage für das Lernen und die Entwicklung von Fähigkeiten im Bereich Selbstschutz sein, indem man ihnen auf eine einfühlsame und ansprechende Weise Informationen vermittelt die nicht nur ihr Wissen erweitern, sondern auch ihr Selbstbewusstsein stärken. Es ist wichtig, dass sie in einem sicheren Umfeld Fragen stellen und ihre Gedanken äußern können. So können sie nicht nur lernen, wie sie sich in potenziell gefährlichen Situationen verhalten sollten, sondern auch ein Gefühl der Kontrolle und Sicherheit entwickeln.
Die Kombination aus spannenden, lehrreichen Inhalten und der Sensibilität für die Bedürfnisse der Kinder ist entscheidend, um ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie benötigen, um sich selbst zu schützen.
Es ist unbestritten wichtig dass man sich für die Sicherheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen einsetzt. Meine Projekte, die umfangreiche Hilfestellungen in sensiblen Ausnahmelagen bieten, sind von großer Bedeutung und zeigen, wie wichtig es ist, in solchen Situationen gut vorbereitet zu sein. Unter dem Motto „so machen wir es“ kleine Beiträge in Fachjournalen und der Tagespresse zu veröffentlichen, sehe ich als eine hervorragende Möglichkeit, mein Wissen und meine Erfahrungen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Die Kombination meiner langjährigen Erfahrung als Rettungsfachkraft und meiner Tätigkeit für das Deutsche Rote Kreuz in der Notfallrettung ist eine wertvolle Grundlage für meine Arbeit. Mein Wissen aus der Notfallmedizin sowie meine Erfahrungen in verschiedenen Kampfsportarten und in der Gewaltprävention ermöglichen es mir, praxisnahe und effektive Konzepte zu entwickeln, die sowohl Rettungsfachpersonal als auch bedürftigen Bürgern zugutekommen.
„Kleine Helden lernen Großes: Selbstschutzprogramm soll Süßens Nachwuchs begeistern“
Mut, Köpfchen, Selbstschutz. Es ist wieder soweit– Grenzen setzen, Gefahren erkennen, souverän reagieren: Das Schülerferienprogramm der Stadt Süßen bietet auch in diesem Sommer ein echtes Highlight für Kinder – unter anderem Selbstschutzkurse unter der Leitung des erfahrenen Einsatztrainers und Kampfsportlers Alfred Brandner.
An drei Nachmittagen – im Juli bis August 2025, jeweils von 13:00 bis 16:00 Uhr – verwandelt sich die Bizethalle Süßen in einen lebendigen Trainingsort. In einer sicheren Umgebung lernen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie sie in bedrohlichen Situationen ruhig, klug und mutig handeln können.
Als ergänzendes Angebot steht ein Kurs nur für Mädchen. Dabei sind die dann ganz unter sich.
Im Theorieteil erfahren die Kinder:
- Was ist Gewalt – körperlich und psychisch?
- Wie erkenne ich Übergriffe frühzeitig?
- Wie kann ich richtig reagieren, Hilfe holen und mich schützen?
Im Praxisteil heißt es:
- Aufwärmen und spielerisches Heranführen an das Thema
- Selbstverteidigung gegen Halten, Würgen, Schwitzkasten und mehr
- Techniken zur Deeskalation und Selbstbehauptung
- Sparring ohne Körperkontakt – fair, respektvoll, kindgerecht
- Wettkampf ohne Körperkontakt – fair, respektvoll,kindgerecht
Kursleiter Alfred Brandner – zertifizierter Kampfsportmeister, Rettungsexperte und Dozent für Gewaltprävention – bringt nicht nur Fachwissen, sondern auch Empathie und Leidenschaft für seine Arbeit mit. Sein Ziel: Kinder stark machen für den Alltag.
Termine & Anmeldung
Die Kurse finden im Juli und August 2025, jeweils von 13:00 bis 16:00 Uhr, statt. Alle Informationen zur Anmeldung gibt es auf der Website der Stadt Süßen oder direkt im Rathaus.
Gewalt gegen Frauen ist Unrecht
Am 25. November 2024 war der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Als Rettungsfachkraft und Einsatztrainer in der Gewaltprävention möchte ich diese Maßnahmen stützen. Verschiedene Statistiken und Veröffentlichungen zeigen, dass etwa 40 Prozent aller Frauen über 16 Jahre bereits Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt waren. Dies unterstreicht die Komplexität und Schwere der Problematik. Doch es liegt in der Verantwortung der Zuständigen und der Pflicht des Staates, seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Es handelt sich um eine bedauerliche Situation. Die Notwendigkeit von Notunterkünften in Schutzwohnungen und die Erteilung von Platzverweisen nehmen zu, was ernsthafte Besorgnis erregt. Ich für meinen Teil bin nicht länger bereit, diese Vorkommnisse stillschweigend zu dulden. Mit praxisorientierten Ratschlägen, die ich auch in verschiedenen Publikationen teile, biete ich Mädchen und Frauen die Unterstützung an, die der jeweiligen Situation angemessen ist. Es ist unwahrscheinlich, dass die meisten Frauen jemals Gewalt erfahren werden, aber für den Ernstfall ist es vorteilhaft, auf solche Situationen vorbereitet zu sein. Ich kann keine Garantie bieten und besitze kein Allheilmittel zur Bewältigung von Aggressionen, aber ich verfüge über nützliche Tipps und Strategien zur waffenlosen Konfliktprävention und -bewältigung, die sich als wirksam erwiesen haben. Das müssen Frauen täglich erleben Anstarren, obszöne Äußerungen, Belästigungen bis hin zu direkten Bedrohungen Mädchen und Frauen sind diesen Formen der Zudringlichkeit so häufig ausgesetzt, dass sie von vielen in unserer Gesellschaft bereits als normal angesehen werden, besonders von den Tätern selbst. Übergriffe finden nahezu überall statt: zu Hause, auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, am Arbeitsplatz und oft auch im Internet oder am Telefon. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Vorfälle real und ernst zu nehmen sind. Mädchen und Frauen sollten Gewalt nicht einfach erdulden müssen. Wir alle sind gefordert, gegen solche Missstände vorzugehen – einschließlich der Betroffenen selbst. Gewalt gegen Frauen in jeglicher Form darf nicht allein als Problem der Opfer betrachtet werden – es handelt sich um ein gesellschaftliches Problem, das uns alle betrifft, insbesondere die Männer. Unabhängig davon, wie unterentwickelt das Rechtsbewusstsein einiger sein mag, Gewalt gegen Frauen ist Unrecht und bleibt es auch. Es darf auch nicht vergessen werden, dass ein Angriff auf den Körper einer Frau gleichzeitig ein Angriff auf ihre Psyche darstellt. Opfer von Gewalt erleiden Ohnmacht, Trauer, Abscheu, Zorn und häufig auch Todesangst. Diese Gefühle, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und oft therapeutischer Unterstützung bedürfen, können zu einem dauerhaften und lebenslangen Begleiter werden. Risikolagen frühzeitig erkennen – Bauchgefühl Folge leisten Frauen sollten vorausschauend handeln, um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen. Es ist ratsam, auch auf das natürliche „Bauchgefühl“ zu hören. Angst ist eine natürliche Reaktion, die dazu beitragen kann, drohende Risiken zu vermeiden Drohender Gefahr aus dem Weg gehen Je früher eine Gefahrensituation erkannt wird, desto einfacher ist es, sie zu vermeiden. Man kann beispielsweise diskret die Straßenseite wechseln, die Nähe zu anderen Personen suchen, ausschließlich gut beleuchtete Wege benutzen oder soziale Brennpunkte vermeiden. Es ist besonders wichtig zu beachten, dass Gewalt nicht immer von Fremden ausgeht. Oft sind es Bekannte, Freunde oder sogar Verwandte, die zu Tätern werden. Täter suchen Opfer aber keine Gegner-Klare Grenzen setzen Mädchen und Frauen sollten selbstbewusst auftreten. Es ist wichtig, überzeugend zu wirken und laut zu sprechen. Straftäter oder Angreifer sollten formell mit „Sie“ angesprochen werden, damit Umstehende erkennen, dass es sich um eine fremde Person handelt. Zum Beispiel: „Stopp, fassen Sie mich nicht an!“ Die Hände sollten dabei als Schutz vor dem Gesicht und Körper gehalten werden. Menschen zu Hilfeleistung auffordern Menschen müssen klar und bestimmt um Hilfe gebeten werden. Zum Beispiel: „Sie dort in der hellen Hose, rufen Sie bitte unverzüglich die Polizei, ich bin in ernster Gefahr“ oder „Erkennen Sie nicht, wie dieser Mensch mich bedrängt? Ich benötige Hilfe.“ Die Möglichkeit zur Flucht nutzen Wenn die Möglichkeit zur Flucht besteht, sollte man diese ergreifen und anschließend aus einer verdeckten oder sicheren Position heraus mit der gebotenen Dringlichkeit über den Polizei-Notruf Hilfe anfordern. Eine Schutzzone aufsuchen Flüchten Sie in Schutzzonen. Zu solchen Orten zählen Ladengeschäfte, Apotheken, Arztpraxen oder andere Einrichtungen, die häufig von vielen Menschen besucht werden. Mädchen und Frauen müssen sich wehren Verbale Auseinandersetzungen reichen nicht immer aus. Mädchen und Frauen sollten sich bei einem Angriff definitiv zur Wehr setzen. Laut schreien, kratzen, beißen, treten, schlagen – all dies ist im Rahmen der Notwehr (§§ 32, 33 StGB) erlaubt. Es ist wichtig, dem Angreifer einen starken Schmerzreiz zu verursachen, um eine Fluchtmöglichkeit zu schaffen. Denken Sie nicht an die möglichen Folgen für den Angreifer, sondern vor allem daran, was Ihnen passieren könnte, wenn Sie sich nicht wehren. Selbstschutz – Seminare können hilfreich sein Ich rate Mädchen und Frauen, Maßnahmen zur Stärkung ihres Selbstbewusstseins zu ergreifen. Eine effektive Methode ist die regelmäßige Teilnahme an Kampfsportarten oder speziellen Selbstverteidigungskursen, die sowohl den Körper als auch den Geist stärken. Als Ergebnis winken gesteigertes Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit. Das Ziel dieser Maßnahmen sollte nicht die Beschränkung der allgemeinen Bewegungsfreiheit sein, sondern vielmehr das Erlernen von Strategien, um schwierige Situationen zu meistern.
Die Kunst der Selbstbehauptung – Alfred Brandners Philosophie als Einsatztrainer
Alfred Brandner ist kein gewöhnlicher Trainer. Wer bei ihm ein Seminar besucht, spürt sofort: Hier geht es um mehr als Technik. Es geht um Haltung. Um Selbstachtung. Um das Wissen, dass man sich schützen darf – und muss.
Als langjähriger Rettungsassistent hat Alfred Situationen erlebt, in denen Worte nicht mehr reichten. Wenn der Einsatzort zur Gefahrenzone wird, wenn Helfer selbst zu Opfern werden, braucht es mehr als medizinisches Know-how. Es braucht Selbstschutz. Und genau hier beginnt seine Philosophie.
„Notwehr ist kein Kampf – sie ist Verteidigung. Sie ist das Recht, heil nach Hause zu kommen.“ So beschreibt Alfred den Kern seiner Lehre. In seinen Kursen vermittelt er nicht nur Griffe und Tritte, sondern auch das Gespür für Gefahr. Er lehrt, wie man potenziell gefährliche Situationen erkennt, wie man deeskaliert, wie man Grenzen setzt – und wie man sich im Ernstfall verteidigt.
Dabei verbindet er Kampfsport mit Empathie. Sein Hintergrund in Taekwondo und Goshin Jitsu gibt ihm die technische Tiefe, doch seine Erfahrung als Rettungsfachkraft macht ihn zum Realisten. Er weiß, dass nicht jeder Angriff vorhersehbar ist. Deshalb sind seine Trainings praktisch, intuitiv und auf Alltagssituationen zugeschnitten.
Besonders am Herzen liegen ihm vulnerable Gruppen: Kinder, Frauen, Menschen mit Beeinträchtigungen. Für sie entwickelt er spezielle Programme, die nicht auf Kraft, sondern auf Klarheit setzen. „Selbstbehauptung beginnt im Kopf“, sagt er. „Wer sich seiner Würde bewusst ist, strahlt das aus.“
Alfreds Philosophie ist geprägt von Respekt – gegenüber dem Gegenüber, aber auch gegenüber sich selbst. Er fordert keine Härte, sondern Präsenz. Keine Aggression, sondern Wachsamkeit. Und immer wieder betont er: „Der beste Kampf ist der, den man nicht führen muss.“
Seine Seminare sind mehr als Trainingseinheiten. Sie sind Begegnungen. Mit sich selbst, mit anderen, mit der eigenen Stärke. Und wer einmal bei Alfred gelernt hat, nimmt mehr mit als Technik – nämlich das Gefühl, nicht wehrlos zu sein.
„Ich will, dass Menschen sich nicht nur verteidigen können – sondern dass sie wissen, dass sie es dürfen.“
Alfred Brandner