Schwäbisch Gmünd – einst pulsierendes Herz des Remstals, heute ein Ort der Stille? Ich lebe schon 73 Jahre hier- ich kann es täglich wahrnehmen. Die Straßen, die einst von Menschenmengen belebt waren, wirken wie ausgestorben. Wo früher reges Treiben herrschte, herrscht heute gähnende Leere. Die Remstal Gartenschau 2019 war ein Glanzmoment – doch was bleibt davon? Ein Hauch von Nostalgie und die bittere Erkenntnis: Auf Lorbeeren lässt sich kein Leben bauen.
Dornröschenschlaf statt City-Charme?
Die Innenstadt scheint in einen komatösen Zustand gefallen zu sein. Ist Schwäbisch Gmünd auf dem besten Weg, zum Provinznest zu verkommen? Während Aalen, Schorndorf und Göppingen mit Events, lebendiger Geschäftswelt und urbanem Flair glänzt, döst Gmünd vor sich hin. Sind die Gmünder Geschäftsleute etwa „Schnarchnasen“? Die Remsgalerie – architektonisch eher amerikanische „Gefängnisromantik“ als Einkaufsparadies – ist Sinnbild einer Stadt, die sich selbst vergessen hat.
Billigläden, Bäckerflut und Bratbuden
Was bleibt, ist ein Flickenteppich aus Billiganbietern, Handyshops und orientalischen Schnellrestaurants. Großbäckereien dominieren das Stadtbild, während hochwertige Konzepte fehlen. Ein wirtschaftlicher „Brüller“ – leider im negativen Sinne.
Verkehrschaos statt Besucherströme
Die Verkehrsführung? Ein Hindernisparcours für jeden, der sich in die Innenstadt wagt. Wer hier shoppen will, braucht Geduld – und Nerven aus Stahl.
Hoffnungsschimmer: Visionen statt Verfall!
Doch es gibt Hoffnung: Eine moderne Markthalle, so meine Vision strategisch platziert und unter anderem mit hochwertiger Gastronomie versehen, könnte zum Impulsgeber werden. Ein Ort, der Menschen anzieht, belebt und einen wirtschaftlichen „Spontankreislauf“ in Gang setzt.
Schwäbisch Gmünd muss sich entscheiden
Aufwachen oder weiter träumen? Die Zeit des Zauderns ist vorbei. Jetzt braucht es Mut, Ideen – und endlich wieder Leben in der Stadt!
Alfred Brandner