Die Beschäftigten der privaten Versicherungen in Baden-Württemberg beteiligen sich am 26. Juni an bundesweiten Warnstreiks. Damit wollen sie vor der vierten Verhandlungsrunde am 4. Juli den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöhen. In Baden-Württemberg ist das bereits der vierte ganztägige Warnstreik. Es ist damit zu rechnen, dass es am 26. Juni wegen der bundesweiten Aktionen zu Einschränkungen bei den privaten Versicherungen kommen wird.
In den Verhandlungen haben die Arbeitgeber bislang die ver.di-Forderungen mit dem Hinweis auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld abgelehnt. Tatsächlich meldete der Gesamtverband der Versicherer in der Woche nach der dritten Verhandlungsrunde aber: Die Versicherer stehen aktuell besser da als viele andere Branchen in Deutschland.
„Die Geschäftslage hat sich im ersten Quartal nochmal verbessert: Das wissen auch die Beschäftigten. Die Streikbereitschaft ist weiterhin groß. Bei den bisherigen Streikkundgebungen haben sich deutlich mehr Beschäftigte als in früheren Tarifauseinandersetzungen beteiligt“, so Frank Hawel, ver.di-Branchenkoordinator für die Versicherungen in Baden-Württemberg: „Das zeigt die Empörung über das Verhalten der Arbeitgeber.“
In Stuttgart treffen sich die Kollegen:innen um 9:00 Uhr in der Reinsburgstraße/Buschlestraße sowie am Feuersee und Urbanstraße. Beide Demonstrationszüge stoßen in der Nähe des Rotebühlplatzes aufeinander und marschieren gemeinsam weiter zum Gewerkschaftshaus, Willi-Bleicher-Straße 20. Dort findet dann gegen 10:15 Uhr eine Kundgebung statt. Zu den Beschäftigten der Stuttgarter Versicherungen: Allianz, Generali, WGV und SparkassenVersicherung werden auch Beschäftigte der Fahrlehrer Versicherung in Weilimdorf und die Württembergische Versicherung aus Kornwestheim erwartet. Insgesamt wird mit ca. 600 bis 800 Teilnehmer:innen auf der Kundgebung in Stuttgart gerechnet.
In Karlsruhe ist der Treffpunkt um 9:00 Uhr bei der Württembergischen Versicherung am Friedrich-Scholl-Platz. Von dort startet der Demozug zum ver.di Bezirk in der Rüppurrer Str. 1A, wo eine Kundgebung um ca.10:30 Uhr stattfinden wird. Zum Streik aufgerufen ist die Allianz, Württembergische Versicherung und Generali. Hier werden auch Streikende aus der ERGO Versicherung und INTER Krankenversicherung in Mannheim erwartet. Insgesamt geht ver.di von einer Beteiligung an der Kundgebung von 350-500 Streikenden aus.
Landesweit werden deutlich mehr als 1.000 Streikende bei den Kundgebungen erwartet.
ver.di fordert zwölf Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro. Die Versicherungsunternehmen boten bisher lediglich eine Tariferhöhung zum August 2025 von 4,8 Prozent und weitere 3,3 Prozent ab September 2026 an, bei einer Laufzeit von 28 Monaten.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg