Ostalbkreis setzt ein Zeichen für den Geopark: Neue Verkehrsschilder rücken den UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb im Ostalbkreis ins Blickfeld

Der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb, der in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen feiert, ist nun im Ostalbkreis nicht mehr zu übersehen. Erstmals wurden zwei Hinweisschilder installiert, die den UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb kenntlich machen: Zum einen an der Bundesstraße B29 auf der Höhe des Abzweigs Aalen-Wasseralfingen und zum anderen an der Landesstraße L1165 zwischen Wental und Bartholomä. Diese sogenannten touristischen Unterrichtungstafeln, vergleichbar mit denen an Autobahnen, rücken die geologische Einzigartigkeit der Region in den öffentlichen Fokus. Bei strahlendem Sonnenschein fand die feierliche Einweihung im Beisein des Landrats des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, Geopark-Vorstand Ulrich Ruckh sowie weiterer Vertreter aus Politik und Tourismus statt.

Ein starkes Zeichen für den Geopark

Bei einem Vor-Ort-Termin an der Landesstraße L1165 zwischen Wental und Bartholomä betonte Dr. Joachim Bläse, stellvertretender Vorsitzender des UNESCO-Geoparks und Landrat, die Bedeutung der neuen Beschilderung auf der Ostalb: „Während der UNESCO-Rezertifizierung unseres Geoparks im letzten Jahr fragte ein Juror aus Island, ob wir nicht stolz darauf seien, Teil des UNESCO-Geoparks zu sein.“ Bläse bejahte dies, doch der Juror hakte nach: „Warum macht ihr das dann nicht sichtbar?“ Diese Frage habe ihn nachhaltig beschäftigt, so Bläse. Umso wichtiger sei es, den Menschen vor Ort bewusst zu machen, in welch einzigartiger Region sie leben. Da sich der Geopark über zehn Landkreise erstreckt, sei die Identifikation mit ihm nicht immer selbstverständlich. Zudem würdigte er die Geoparkschulen, Infostellen sowie das Engagement der Vereine und Ehrenamtlichen im Ostalbkreis.

Geopark-Vorstand Ulrich Ruckh gab zu bedenken, dass trotz der UNESCO-Auszeichnung das Bewusstsein für den Geopark in der Bevölkerung noch immer gering sei. „Obwohl 20 Prozent unseres Bundeslandes Geopark sind, wissen weniger als 20 Prozent aus der Bevölkerung davon“, so Ruckh. Der Geopark setzt sich in erster Linie für Bildung für nachhaltige Entwicklung ein und möchte natürlich auch den Tourismus fördern. „Aber es ist nach meinem Verständnis ebenso wichtig, unser geologisches Erbe im Geopark zu schützen und zu bewahren“, so der Bürgermeister von Schelklingen. „Dieses Wissen weiterzugeben und die Bedeutung der Geologie in unserer Landschaft zu vermitteln, sind wir unseren Nachkommen schuldig.“ Ruckh dankte dem Ostalbkreis für sein Vorbild und rief die Anwesenden dazu auf, den Geopark zu unterstützen, damit sein Bekanntheitsgrad und das Bewusstsein in der Bevölkerung wachsen.

Vorbild für andere Landkreise

Die neuen Schilder „Felsenmeer Wental“ und „Tiefer Stollen“ sind erst der Anfang eines umfassenden Informations- und Beschilderungssystems des UNESCO Global Geoparks Schwäbische Alb. Der Ostalbkreis geht als erster mit gutem Beispiel voran und setzt damit ein Zeichen für die anderen am Geopark beteiligten Landkreise. „Unsere Partnerlandkreise im Geopark sind herzlich eingeladen, diesem Beispiel zu folgen“, so Bläse. „Wir haben alle die Möglichkeit, unsere Region sichtbar zu machen und den Geopark weiter zu stärken.“

Auch Wolfgang Hofer, Bürgermeister von Essingen, unterstrich die Bedeutung der Maßnahme: „Wir haben mit dem Wental und Tauchenweiler mit den Weiherwiesen viele geologische Besonderheiten, die einzigartig sind. Nach dem Motto ‘Tue Gutes und sprich darüber’ haben wir die neuen Schilder aufgestellt, um den Geopark stärker ins Bewusstsein zu rücken.“

Hester Rapp-van der Kooij, Geschäftsführerin der Touristikgemeinschaft Sagenhafter Albuch e.V., ergänzte: „Unsere geologischen Gegebenheiten sind unsere Highlights. Natürlich könnten wir an jedem besonderen Punkt ein Schild aufstellen, aber ein Schilderwald wäre

auch nicht das Wahre“, scherzte sie. Die jetzt gewählten Standorte seien prägnant und weckten Aufmerksamkeit und darum ginge es.

Ein Meilenstein für den Geopark

Die Aufstellung der beiden Unterrichtungstafeln zur besseren Sichtbarmachung der geologischen Bedeutung der Region ist auch für Timo Schneider, Geschäftsbereichsleiter Verkehrsinfrastruktur im Ostalbkreis, eine erfreuliche Maßnahme. Er war gemeinsam mit drei Mitarbeitern vor Ort, die die Schilder montiert hatten. „Unser Ziel ist es, nicht nur den täglichen Berufs- und Alltagsverkehr zu erreichen, sondern insbesondere den überregionalen Durchgangsverkehr auf die geologische Besonderheit der Region aufmerksam zu machen. Daher war es für uns von großer Bedeutung, die Tafeln sowohl an der Bundes-, als auch an der Landesstraße zu platzieren. Meine Mannschaft hat hervorragende Arbeit geleistet – dafür nochmals herzlichen Dank.“

Auch aus geowissenschaftlicher Sicht ist die Beschilderung ein bedeutender Schritt. Ralf Alexander Bodamer, der das Referat Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Ostalbkreises leitet, erklärte: „Unsere Region ist nicht nur Wiege der Kultur der Menschheit, sondern auch eine bedeutende industrielle Stätte, wie beispielsweise der Tiefe Stollen bei Wasseralfingen, in dem früher Eisenerz abgebaut wurde und in dem sich heute eine von zwei Infostellen des Geoparks befindet.“

Mit den neuen Schildern wird der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb für Besucher und Einheimische gleichermaßen erlebbar – ein starkes Signal für den Schutz und die Wertschätzung der einzigartigen geologischen Landschaft der Schwäbischen Alb. Der Ostalbkreis hat den Anfang gemacht. Nun liegt es an den anderen Landkreisen, diesem Vorbild zu folgen.

Über den Geopark Schwäbische Alb

Das Ziel des UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb ist es, Menschen für das wertvolle und vielseitige Erbe des Naturraums Schwäbische Alb zu sensibilisieren und zu begeistern. Die Gebietskulisse erstreckt sich mit rund 6.200 Quadratkilometern über die gesamte Schwäbische Alb.

Die Karstlandschaft der Schwäbischen Alb und ihr reiches erd- und kulturgeschichtliches Erbe sind weltweit einmalig. Das hat die UNESCO veranlasst, dem Gebiet 2015 ihr Qualitätssiegel zu verleihen und in die Liste der bedeutendsten Naturlandschaften der Welt aufzunehmen. Zurzeit gibt es weltweit 213 UNESCO Global Geoparks, welche die Geopark-Idee mit Leben füllen.

Zum Geopark-Netzwerk zählen 24 Infostellen (Schauhohlen, Museen, Naturschutzzentren und Bildungseinrichtungen), 38 Geopoints (Stationen der „Reise in die Erdgeschichte“) sowie elf Geopark-Schulen. Der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb wird von einem Verein getragen. Ihm gehören zehn Landkreise an sowie der Schwäbische Alb-Tourismus-Verband, der Industrieverband Steine & Erden Baden-Württemberg, die Stiftung Kessler + Co für Bildung und Kultur sowie die Kommunen Schelklingen, Steinheim am Albuch und Beuren. Vorsitzender ist Ulrich Ruckh (Bürgermeister Schelklingen). Die Geschäftsstelle des gemeinnützigen Vereins befindet sich in Schelklingen.

2025 feiert der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb sein 10-jähriges Bestehen.

Foto (Landratsamt Ostalbkreis): Feierliche Enthüllung der touristischen Unterrichtungstafeln: Vertreter aus Politik, Tourismus und dem Geschäftsbereich Verkehrsinfrastruktur im Ostalbkreis setzen gemeinsam ein Zeichen für den UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb.

PM UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb e. V.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/freizeit/185169/ostalbkreis-setzt-ein-zeichen-fuer-den-geopark-neue-verkehrsschilder-ruecken-den-unesco-global-geopark-schwaebische-alb-im-ostalbkreis-ins-blickfeld/

Schreibe einen Kommentar