Datum/Zeit
Date(s) - 17/03/2025
19:30 - 22:00
Kategorien
Das nächste Stück der Städtischen Theatermiete geht am Montag, 17. März, über die Bühne der Stadthalle, und mit „Herr Teufel Faust“ steht eine spannende, hochkarätig besetzte Ein-Mann-Fassung von Goethes Klassiker „Faust“ auf dem Programm – mit dem großen, vielfach preisgekrönten Charakterschauspieler Dominique Horwitz.
„Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!“, „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein“. Die Menge an geflügelten Worten, die Goethe uns mit seinem „Faust“ vermacht hat, lässt nicht nur auf die immense Bedeutung des Werks für die deutsche Sprache schließen, sondern auch auf dessen zeitlosen Inhalt.
Die sagenumwobene Lebensgeschichte des Alchemisten Dr. Johann Georg Faust (um 1480–1538) bewegte viele Künstler dazu, sich damit auseinanderzusetzen. Die 1808 veröffentlichte Tragödie „Faust“, die Johann Wolfgang von Goethe aus dieser Vorlage entwickelte, ist sicherlich die berühmteste Adaption des Stoffs, ein Klassiker der deutschsprachigen Literatur! Doch immer, wenn der Faust literarisch, musikalisch, filmisch oder auf der Theaterbühne neu interpretiert wurde, behielt er seine unzerstörbare Aktualität: Die ständige Getriebenheit der (modernen) Welt, die Beschleunigung, der Zwang zur ständigen Selbstoptimierung, der Ruf nach mehr Achtsamkeit, mehr Klimaschutz, die Kirche in einer tiefen Krise … Die Figur des Faust wäre im 21. Jahrhundert ebenso unglücklich wie zu seiner eigenen Zeit.
Mit kritischem Blick hinterfragt der aus Film und Fernsehen bekannte Charakterschauspieler Dominique Horwitz in der verdichteten „Faust“-Fassung von Regisseur Torsten Fischer, was uns die Gelehrtentragödie heute noch zu sagen hat und wagt dabei – wie Faust selbst – eine ebenso verwegene wie berührende Bewertung der eigenen Biografie – zwischen Erwartungen, Vernunft und dem Bruch mit Konventionen. Tief bewegend, mitreißend und mit einer Prise Humor lässt Horwitz im Bühnenbild von Vasilis Triantafillopoulos ein Werk in neuen Farben schillern, das die Begegnung des Menschen mit der eigenen Vergänglichkeit zeigt.
Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr. Bereits um 19.20 Uhr gibt es eine Einführung in das Stück. Karten sind im ipunkt im Rathaus (07161 650-4444) und an der Abendkasse erhältlich.