Eher zufällig erfuhr ich, dass am 7. Januar 1935 ein Abkommen zwischen dem demokratischen Frankreich und dem faschistischen Italien in Kraft trat indem beide Länder ihre Interessen – vor allem in Afrika – regelten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sisch-Italienisches_Abkommen
Dadurch wurden Italiens kriegerische Expansionen in Afrika erst möglich und auch eine Bändigung von NS-Deutschland kam nicht zustande. Der Faschismus wurde aufgewertet, der Nationalsozialismus nicht bekämpft und der Weg in den 2. Weltkrieg geebnet. Und was lernen wir daraus? Mit rechten Autokraten macht man keine gemeinsame Sache, da Demokraten dabei immer den Kürzeren ziehen!
In Österreich scheint man davon noch nichts gehört zu haben oder wie ist sonst zu erklären, dass die ÖVP Juniorpartner der rechten FPÖ werden will? Ich bin schlicht und einfach entsetzt, dass sich ÖVP und SPÖ nicht einigen konnten und die ÖVP jetzt der FPÖ zur Macht verhelfen will. Daher bin ich auch froh, dass meine Auswanderungspläne in die Alpenrepublik damals gescheitert sind, denn sonst wäre ich jetzt wohl zurück nach Westdeutschland gekommen. Schon allein aus machtpolitischen Gründen ist diese Entscheidung aus Sicht der ÖVP einfach nur absurd – v. a. da noch nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft worden sind. Eine schwarz-grüne Minderheitsregierung wurde nicht einmal in Erwägung gezogen oder zur Not noch eine zwischen ÖVP und NEOS. In der Steiermark kollaboriert die ÖPV schon als Juniorpartner der Rechten und das wollen sie jetzt auch noch im Bund machen – einfach unglaublich. Daher bin ich froh, dass meine Autobahnvignette Ende des Monats ausläuft, denn Österreich werde ich in Zukunft eher meiden – und wenn ich doch mal bei unseren Nachbarn zu Gast sein sollte, werde ich meinen Unmut kundtun, damit sie merken, dass dies im Ausland sehr wohl wahrgenommen wird. Und vielleicht kann man ja schon etwas weiter in die Zukunft schauen: Österreich mit der FPÖ, Ungarn mit Fidesz, die Slowakei linksnational: Vielleicht wird K-und-K wieder geboren (Ironie aus).
Vor kurzem hatte ich auch ein Gespräch mit einer Österreicherin am Ostbahnhof München, die dort außerhalb der Raucherzone geraucht hat. Ich habe ihr erklärt, dass man an deutschen Bahnhöfen nur in diesen Bereichen rauchen darf, was sie auch eingesehen hat. Daraufhin hat sich ein Einheimischer in das Gespräch eingemischt und meinte, man könne doch rauchen, wo man wolle. Ich habe ihm erklärt, dass passiv rauchen gefährlich sei und, dass es einfach Regeln gibt, an die man sich zu halten hätte. In diesem Moment kam eine weitere Raucherin vorbei, der ich auch erklärt habe, dass man nur in der Zone rauchen dürfe. Daraufhin bezeichnete mich mein Gesprächspartner als Denunziant, was mich innerlich schon aufregte, aber ich bin ruhig geblieben und habe ihm – bewusst von oben herab – erklärt, dass mein Verhalten kein denunzieren, sondern lediglich hinweisen sei. Habe ihm dann noch erklärt, dass ich in Hessen oft Sodom und Gomorra erlebt habe und ich das nicht in Bayern will. Er meinte, dass dies an Zuwanderern läge (er als Einheimischer meint, man könne sich verhalten, wie man will, aber beschwert sich über Zuwanderer –> häää???). Habe ihm erklärt, das man das so pauschal nicht sagen könne und zum Glück kam dann sein Zug, so dass ich das Gespräch beenden konnte. Also so einen selten dämlichen Menschen habe ich zum Glück lange nicht mehr erlebt. Sich selbst widersprochen, keine Stringenz in seinem Verhalten, falsche Infos verbreitet… Ich befürchte auch, dass meine Argumente bei ihm keine Wirkung gezeigt haben. Hoffentlich kein Sinnbild des neues Jahres.
Marcel Kunz