Auf ihr nächstes Spiel müssen die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen aufgrund der Europameisterschaft noch eine Weile warten und sich vorerst mit Trainingseinheiten begnügen. Die Verantwortlichen um die Sportliche Leiterin Birute Schaich nutzen derweil die spielfreie Zeit, um die Planungen für die neue Runde voranzutreiben. Nach Aufstiegscoach Nico Kiener hat jetzt die im Jahr 2023 nach Göppingen gekommene Spielmacherin Lea Neubrander ihren Vertrag bis 30. Juni 2027 vorzeitig verlängert und trägt damit weitere zwei Spielzeiten den Frisch-Auf-Dress.
„Wir haben sie damals aus Herrenberg geholt, wo sie die absolute Führungsspielerin und Torjägerin war“, blickt Göppingens Trainer Nico Kiener auf den Transfer der 24-jährigen Junioren-Europameisterin des Jahres 2017 zurück. Eine ähnlich wichtige und gewichtige Rolle traut der Coach Lea Neubrander auch im Göppinger Team im Oberhaus zu. „Sie hatte zunächst einen schweren Start nach ihrer beim Turnier in Bönnigheim erlittenen Schulterverletzung. Aber mittlerweile wird die Schulter immer besser“, so Kiener. Die Spielgestalterin zündet auch mal richtig drauf wie bei ihrer Fackel zum 3:5 beim 30:27-Erfolg in Bensheim. Mit 22/5-Treffern ist sie die zweitbeste Werferin des Aufsteigers nach Sina Ehmann. Kiener lobt die Vereinsbindung der Regisseurin, die er schon lange kennt. „Sie steht für Konstanz, war viele Jahre lang nur in Herrenberg aktiv.“
Als Kiener bei ihr anfragte, ob sie sich einen Wechsel nach Göppingen vorstellen könne, überlegte die 24-Jährige nicht lange. Sie wollte den Weg in den Leistungssport vollziehen und richtig durchstarten. „Dafür investiert sie viel“, sagt Birute Schaich. „Lea strahlt Ruhe aus auf der Rückraum-Mitte-Position und überblickt das ganze Geschehen sehr gut, ist dabei einerseits selber torgefährlich mit ihren Schlagwürfen, setzt andererseits aber auch ihre Mitspielerinnen am Kreis in Szene“, so Schaich. „Wir werden sicherlich noch viele schöne Momente gemeinsam erleben, aber auch gemeinsam Niederlagen durchstehen müssen, die noch kommen werden. Lea ist aber bereit hierfür und im Kopf sehr stark.“ Ferner bringe sie sich bei zahlreichen Aktivitäten außerhalb des Spielfeldes mit ein und sei mit Herzblut bei der Sache, lobt Schaich.
Ob sie in Göppingen bleiben wird, darüber musste Lea Neubrander nicht lange nachdenken. Für die in Bad Boll tätige Lehramtsstudentin stand sofort fest, dass sie den begonnenen Weg weiter mitgehen und dabei helfen werde, die FRISCH AUF Frauen wieder dauerhaft in der 1. Liga zu etablieren. „Darauf freue ich mich sehr. Wir sind eine junge Mannschaft und haben noch sehr viel Potenzial, das wir zusammen mit dem Trainerteam ausschöpfen wollen. Ich fühle mich bei Frisch Auf pudelwohl und bin zudem schnell zuhause bei meiner Familie.“ Im bisherigen Saisonverlauf habe man bereits gezeigt, was in der Mannschaft stecke. Jetzt gelte es weiterhin an einem Strang zu ziehen, „dann können wir noch viel in der Liga erreichen. Wir können gegen alle Mannschaften mithalten und handballerisch noch viel weiter nach vorne kommen. Ich persönlich finde immer mehr zu meinem alten Spiel zurück und weiß, wer rechts und links neben mir steht.“
Frank Höhmann