Deutsche Umwelthilfe warnt vor Konsum-Wahnsinn am Black Friday: Langlebigkeit, Qualität und Reparatur statt Ressourcenverschwendung

  • An Aktionstagen Black Friday und Cyber Monday werden 2024 in Deutschland voraussichtlich 5,9 Milliarden Euro für Aktionsware ausgegeben
  • DUH fordert Ende der Rabattschlacht auf Kosten von Klima und Umwelt: Handel sowie Verbraucherinnen und Verbraucher sollen sich Konsum-Wahnsinn verweigern
  • Online-Markplätze müssen für illegale Importprodukte haftbar gemacht und Retourenvernichtung durch eine Rechtsverordnung wirklich verboten werden

 

Anlässlich des am 29. November stattfindenden Black Friday fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Handel dazu auf, ressourcenvergeudende und klimaschädliche Rabatttage abzuschaffen. Allein am Black Friday und Cyber Monday werden in Deutschland schätzungsweise 5,9 Milliarden Euro für Aktionsware ausgegeben – auf Kosten der Umwelt, des Klimas und zukünftiger Generationen. Das ist eine Prognose des Handelsverbandes Deutschland, die am 19. November veröffentlicht wurde. Anstatt zur Ressourcenverschwendung zu animieren, sollten Händler auf ein kontinuierliches Angebot langlebiger Produkte und auf Reparaturservices setzen. Verbraucherinnen und Verbraucher ruft die DUH dazu auf, funktionsfähige Ware so lange wie möglich zu nutzen, defekte Produkte reparieren zu lassen oder beim Kauf auf wiederaufbereitete Geräte zu setzen. Nach den Tagen des Konsumrauschs kommt es zudem massenhaft zu Retouren, deren Vernichtung noch immer nicht wirksam verboten worden ist.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Angesichts der Klima-, Müll- und Ressourcenkrise brauchen wir einen Green Friday statt Black Friday mit günstigen Angeboten zur Reparatur defekter Geräte. Stattdessen werden massenhaft Produkte, insbesondere Elektrogeräte, neu gekauft, obwohl alte Geräte noch funktionieren oder leicht repariert werden könnten. Am umweltfreundlichsten und günstigsten ist es, Produkte möglichst lange zu nutzen, anstatt minderwertige Billig-Ware mit kurzer Lebensdauer zu kaufen. Wenn der Handel es ernst meint mit seinen Versprechen zu Klimaschutz und Müllvermeidung, dann muss der Konsumrausch zum Black Friday endlich ein Ende haben.“

Nach dem vermeintlichen Schnäppchenkauf erfolgt zudem oft eine schnelle Ernüchterung, denn viele über Online-Marktplätze im Ausland erworbenen Produkte werden illegal importiert und entsprechen nicht den geltenden Umwelt- oder Sicherheitsstandards. Hier warnt die DUH vor gefälschten Elektronikartikeln, gepanschten Kosmetika oder mit Schadstoffen belastetem Kinderspielzeug. Ein Großteil des Umsatzes am Black Friday entfällt auf Bestellungen über Online-Marktplätze wie Amazon, Temu, ebay, Wish oder Joom.

Thomas Fischer, DUH-Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft: „Insbesondere an den Aktionstagen um den Black Friday werden über Online-Verkaufsplattformen viele illegale Importprodukte angeboten. Diese erfüllen zumeist keine hierzulande gültigen Umweltauflagen oder Produktsicherheitsstandards. Deshalb müssen Online-Plattformen für illegal angebotene Produkte haftbar gemacht werden, sofern Hersteller, Vertreiber oder Bevollmächtigte in Deutschland nicht greifbar sind. Außerdem müssen die Plattformen vor dem Verkauf über ihren Marktplatz dafür sorgen, dass alle Sorgfaltspflichten, wie etwa Informationen zur Entsorgung oder die Rücknahme alter Elektrogeräte, eingehalten werden.“

Nach der Rabattschlacht am Black Friday kommt es zu einer regelrechten Flut retournierter Waren, von denen viele unnötigerweise vernichtet werden. „Jedes Jahr werden in Deutschland 17 Millionen retournierte Artikel zerstört. Es ist ein Armutszeugnis, dass Bundesumweltministerin Lemke es in ihrer Amtszeit nicht geschafft hat, eine durchsetzungsfähige Rechtsverordnung auf den Weg zu bringen, um diese unsägliche Ressourcenverschwendung zu verhindern. Die nächste Bundesregierung muss die Retourenvernichtung stoppen. So darf es nicht weitergehen“, sagt Fischer.

PM Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)

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