Nah dran an Überraschung

Die FRISCH AUF Frauen zeigen beim 30:32 (13:17) gegen Borussia Dortmund tolle Moral und großen Kampfgeist

Dicht vor einer Überraschung standen die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen im Heimspiel gegen Borussia Dortmund: Das Team von Trainer Nico Kiener musste sich dem neuen Tabellenführer am Freitagabend vor 2600 Zuschauern in der Göppinger EWS Arena im Eurosport-Fernsehspiel nach einer furiosen Aufholjagd nur denkbar knapp mit 30:32 (13:17) geschlagen geben.

Nach ihrer vierwöchigen Spielpause war der Aufsteiger in der zweiten Hälfte so richtig on fire und rückte dem Favoriten nach einem zwischenzeitlichen Acht-Tore-Rückstand beim 28:29 (57.) durch einen von Lea Neubrander verwandelten Siebenmeter und kurz darauf beim 29:30 durch Lea Watzl bis auf einen Treffer auf die Pelle. Doch die Gäste retteten die Führung ins Ziel, hatten mit einem ins andere Toreck abgefälschten Wurf von Dana Bleckmann zum 31:29 das nötige Glück auf ihrer Seite und sprangen durch den Erfolg vorerst an die Tabellenspitze.

Auch wenn es am Ende nicht zum ganz großen Coup in Form von Zählbarem reichte, lässt sich auf die gezeigte Darbietung der FRISCH AUF Frauen, die von ihren Anhängern stehend und mit langem Applaus verabschiedet wurden, für den weiteren Saisonverlauf aufbauen. „Wir haben als Team eine tolle Leistung gezeigt. Es ist normal, dass du ein wenig Zeit benötigst, bis du wieder reinkommst. Wir haben alles versucht und können stolz sein. Auch wenn es schon schade ist, dass es dann nicht doch noch zum Punkt gereicht hat. Aber aus dieser Partie nehmen wir sehr viel mit für die kommenden Spiele“, sagte Göppingens drei Mal erfolgreiche Außenspielerin Lea Watzl. Frisch-Auf-Trainer Nico Kiener attestierte seinen Spielerinnen eine „tolle Moral“, und „großen Kampfgeist. Wir haben etwas gebraucht, um wieder in den Rhythmus zu kommen, uns dann mit Fortlauf der Begegnung aber immer mehr freigeschwommen. Wir wollten bis zum Ende um jedes Tor kämpfen und schauen, ob noch etwas möglich ist, was dann auch der Fall war so wie wir es in der Halbzeitpause angesprochen hatten. Gerne hätten wir uns belohnt, aber im Endeffekt hatten wir dann eben doch ein paar Fehler zu viel. Aber die Art und Weise, wie das Team aufgetreten ist, stimmt uns sehr zuversichtlich.“

Die Gäste aus Dortmund hatten eben auch individuell herausragende Akteurinnen wie Rückraumspielerin Alicia Langer oder die vom Siebenmeterpunkt bombensichere Lena Hausherr. Langer schien die Weichen mit drei Toren in Folge zu Beginn der zweiten Hälfte frühzeitig auf Sieg für Schwarz-Gelb zu stellen. Allerdings nur scheinbar. Denn plötzlich „haben wir im Angriff keine Lösungen mehr gefunden“, so BVB-Coach Henk Groener, der erleichtert war, die beiden Punkte über die Ziellinie gebracht zu haben. „Göppingen hat gezeigt, dass es in Liga eins bestehen kann. Wir müssen uns fragen, wie es dazu kam, dass wir diesen Vorsprung fast noch hergegeben haben.“

Freuen durften sich die Gäste neben ihren nun 7:1-Zählern und dem Sprung an die Spitze auch über die Auslosung im DHB-Pokal. Die drei Sportakrobatinnen des TV Ebersbach Milla und Hannah Weissinger sowie Annika Maldacker bescherten den Schwarz-Gelben im Viertelfinale ein Heimspiel gegen den BSV Sachsen Zwickau. Das Knüllerspiel bestreiten der Thüringer HC und HB Ludwigsburg. Der Sieger aus Oldenburg/Leverkusen empfängt Blomberg und Bensheim die TuS Metzingen, den nächsten Gegner der FRISCH AUF Frauen am Samstag in einer Woche.

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen:
  Meißner, Lengyel; De Bellis (1), Bianco (2), Beugels (3/1), Däuble (3), Ehmann (5), Elies, Irmler (1), Kynast, Moser (2), Neubrander (5/2), Scherer (4), Schulze (1), Watzl (3)
Borussia Dortmund: Kothen, Wachter; Hausherr (10/7), Costa (2), Kusian, Antl (2), Degenhardt, van Maurik, Langer (9), Lassource (2), Sasaki, Husebo, Vollebregt (2), Heimann, Bleckmann (5)
Schiedsrichter: Lukas Strüder/Paul Kijowski  (Mainz/Koblenz)
Zeitstrafen: 4:12-Minuten
Zuschauer: 2598.

Frank Höhmann

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