Es waren zwei absolut gleichwertige Mannschaften, das Unentschieden deshalb auch gerecht, obwohl, die Göppingen hätten auch gewinnen können. Die Führung wechselte ständig. Nie konnte sich eine Mannschaft absetzen. Führungen wurden immer wieder schnell egalisiert.
„Was für ein Handballspiel“, resümierte der Hamburger Trainer Torsten Jansen und der Göppinger Trainer Ben Maschke ergänzt: “ zwei Mannschaften, die alles gegeben haben“.
Das Spiel war nicht hochklassig, dafür sorgten auch die Schiedsrichter, die den Göppingern viele Vorteile wegpfiffen. Die schnelle Mitte, einen Kopftreffer der Hamburger bei Torwart Julian Buchele, der nicht geandet wurde, gleich zum Spielbeginn zwei Zeitstrafen gegen die Göppingen, die nicht berechtigt waren, kein Pfiff, als ein Hamburger den Ball nicht freigab und ein Schiedsrichter, der sich bei einem Tempogegenstoß Marcel Schiller in den Weg stellte und so ein mögliches Tor verhinderte. Kein Wunder, dass die Schiedsrichter die Zuschauer gegen sich aufbrachten und des Öfteren ein gellendes Pfeifkonzert zu hören bekamen. Einzig zum Schluss, als die Hamburger mit der Schlusssirene ein vermeintliches Siegtor erzielten, pfiffen sie auch hier den nicht regelfonformen Anwurf nach einem Tor der Göppinger ab.
Göppingen konnte weitgehend sein Tempospiel aufziehen. Im 1 : 1 waren sie gut und erzielten in der ersten Halbzeit so manches Tor. In der zweiten Halbzeit kamen dann sehenswerte Tore von außen dazu. In den letzten zehn Minuten kamen dann aber einige technische Fehler und Fehlwürfe, die dazu führten, dass eine Dreitoreführung verspielt wurde und bis Sekunden vor Schluss der HSV mit einem Tor führte. Erst ein Tor von Erik Persson sicherte das Unentschieden.
Der Spielbericht von FISVH AUF!:
Beim HSV Hamburg musste Zoran Ilic kurzfristig wegen muskulärer Probleme passen, so dass die Gäste nur mit 13 Spielern antraten. Dafür kamen sie besser ins Spiel und führten schnell 0:2. FRISCH AUF! hielt aber sofort dagegen und konnte trotz Unterzahl in der 5. Spielminute durch Oskar Sunnefeldt ausgleichen. Einmal noch ging der HSV in Führung, aber ab dem 5:4 durch Josip Sarac war FRISCH AUF! am Drücker. FRISCH AUF! hatte dann die Chance, die Führung auszubauen, aber ein Siebenmeter blieb erfolglos und danach klappte es in Überzahl auch nicht mit einem Wurf aufs leere Tor. Der HSV konnte schließlich wieder zum 5:5 ausgleichen. FRISCH AUF! legte in der Folge mehrfach vor, so durch Treffer von Franko Lastro, Josip Sarac und David Schmidt. Mitte der zweiten Halbzeit steigerte sich die FRISCH AUF!-Abwehr, und Franko Lastro nutzte dies mit zwei Treffern zur 10:7-Führung. Der HSV stemmte sich aber gegen diese Entwicklung. Immer wieder kam der HSV-Spielmacher Leif Tissier frei durch oder der erfahrene Casper Mortensen verwandelte Siebenmeter sicher, so auch zum 12:12-Ausgleich nach 26 Spielminuten. FRISCH AUF! legte nochmal eine Schippe drauf und ging durch Marcel Schiller in Führung. In die Pause ging es dann nach weiteren Treffern von Ymir Gislason und Oskar Sunnefeldt mit einer 15:13 Heimführung.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit verkürzte der HSV und David Schmidt konnte noch einmal auf 16:14 erhöhen. Aber danach traf FRISCH AUF! sieben Minuten lang nicht und der HSV nutzte dies zum 17:17-Ausgleich. In der 40. Spielminute markierte Josip Sarac endlich wieder einen eigenen FRISCH AUF!-Treffer zum 18:17 und Julian Buchele steuerte mit einem gehaltenen Siebenmeter seinen Teil dazu bei, dass FRISCH Auf! durch einen lupenreinen Hattrick von Marcel Schiller vom 17:17 auf 20:17 wegziehen konnte. Bis zum 21:18 blieb der Drei-Tore-Abstand gewahrt, aber jetzt häuften sich die Fehlwürfe bei den Grün-Weißen. Innerhalb von drei Minuten glich der HSV aus. Zweimal noch ging FRISCH AUF! durch Treffer von Franko Lastro und Tim Klöve bis zum 23:22 in Führung, aber danach übernahm der HSV das Kommando. Obwohl die Hamburger wegen des engen Kaders höher belastet schienen, agierten sie konsequenter und kamen vor allem über Einzelaktionen zu Torerfolgen. Jacob Lassen war hier der wichtigste Mann in der Schlussphase. FRISCH AUF! vergab etliche Chancen und sah wie der sichere Verlierer aus, als beim Stand von 24:25 der eigentlich letzte Angriff schief ging. Aber trotz eine HSV-Timeouts bei 59:21 kam Göppingen in den Schlusssekunden nochmal in Ballbesitz. Erik Persson markierte den 25:25-Ausgleich. Der HSV traf zwar noch einmal nach schneller Mitte. Dem Treffer wurde aber durch Videobeweis die Wertung entzogen und so endet das Spiel 25:25-Unentschieden.
Gästetrainer Torsten Jansen: „Was für ein Handballspiel! Mit einer unheimlichen Spannung. Das war das, auf was wir drei Monate gewartet haben. Das war ein Spiel mit hoher Intensität, da war alles dabei. Wenn ich Zuschauer wäre, dann würde ich sagen, da komme ich zum nächste Spiel wieder. Einfach geil! Bei uns hat die 5:1-Abwehr wesentlich besser funktioniert, das war für uns ein Schlüssel.“
FRISCH AUF!-Trainer Ben Matschke: „Die Halle war immer dann da, wenn wir den Support benötigt haben. Beide Mannschaften sind mit viel Selbstvertrauen ins Spiel gegangen und haben sich ein tolles, heiß umkämpfte Spiel geboten. Gegen die 5:1-Abwehr des HSV waren wir nicht clever genug. Am Ende hätten wir auch mit leeren Händen dastehen können und so freuen wir uns über einen Punkt.“
FRISCH AUF!: Ivanisevic (1.-22., 52.-60.), Buchele (22.-52); Neudeck (ne.), ten Velde, Klöve 1, Flodman (ne.), Sarac 3, Persson 1, Schiller 7/2, Jurmala, Sunnefeldt 4, Lastro 4, Gislason 1, Newel 1, Schmidt 3.
HSV: Bitter (1.-42.), Knaack (42.-60.); Magaard 1, Tissier 5, Lassen 5, Weller 1, Axmann, Andersen 5/2, Hartwig 1, Unbehaun, Sauter 3, Mortensen 4/3, Valiullin.
Spielfilm: 0:2 (3.), 4:3 (8.), 10:7 (19.), 12:12 (26.) 15:13 (Hz) – 17:17 (41.), 20:17 (46.), 21:21 (50.), 23:24 (53.), 25:25 (Ende).
Strafen: 4/4.
Zuschauer: 4400.
Schiedsrichter: Hurst / Krag.
Joachim Abel