Greenpeace-Stellungnahme zum Entwurf des neuen Bundeswaldgesetzes

Der heute bekannt gewordene Entwurf des neuen Bundeswaldgesetzes schützt den Waldboden nicht, beinhaltet kein wirksames Kahlschlagverbot und priorisiert den Bestand alter Bäume und Totholz im Wald nicht. Das Bundeswaldgesetz wird in diesem Jahr unter der Federführung von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir nach 50 Jahren erneuert. Für Greenpeace Wald-Expertin Dorothea Epperlein steht der Entwurf in deutlichem Widerspruch zum Klimaschutzgesetz und zum kürzlich verabschiedeten Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, das vorsieht bis 2030 mindestens 20 Prozent der intensiv genutzten Land- und Meeresgebiete der EU zu renaturieren:

„Dieser Entwurf bleibt meilenweit hinter dem zurück, was zum Schutz der deutschen Wälder nötig ist. Fast 50 Jahre lang hatte die Forstindustrie einen Freifahrtschein, den Wald zu stark zu bewirtschaften und beispielsweise Kiefernmonokulturen zu pflanzen, um möglichst schnell viel Geld zu verdienen. Das Resultat ist, dass wir überall sterbende Wälder sehen. Der Entwurf des neuen Bundeswaldgesetzes würde diesen Freifahrtschein verlängern auf Kosten aller Menschen, denn wir brauchen gesunde, natürliche Wälder, um CO2 zu speichern und die Klima- und Artenkrise in den Griff zu bekommen.

Eine aktuelle Studie von Greenpeace und Verian zeigt, dass drei Viertel der Bevölkerung ein Bundeswaldgesetz fordern, das unsere Wälder als Lebensraum besser schützt. Minister Özdemir muss endlich ein Gesetz verabschieden, das Gebote für ein naturnahes Waldmanagement enthält und den Wald als Klimaschützer und Lebensraum für uns und zukünftige Generationen sichert.“

PM Greenpeace e.V.

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