Das Modellprojekt von ALB FILS KLINIKUM, AOK Baden-Württemberg und Kreisärzteschaft bekam am 06.08.24 einen besonderen Besuch. Auf seiner diesjährigen Sommertour, bei der der Gesundheitsminister Manne Lucha zahlreiche Projekte und Einrichtungen im Land besucht, um sich ein Bild zu machen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, war die Kurzstationäre Allgemeinmedizinische Versorgung (KAV) im Gesundheitszentrum Helfenstein in Geislingen ein vom Minister gewünschter Haltepunkt.
Denn das Modellprojekt hat Vorzeigecharakter. „Dieses Modellprojekt verdient Lob und Anerkennung, denn im Hinblick auf die Krankenhausreform wurde mit der KAV eine vorausschauende Blaupause einer intersektoralen Grundversorgung geschaffen. Dass die Vertragspartner im Sinne einer optimierten Versorgung von Patienten so kurzfristig und gemeinschaftlich agiert haben, ist besonders anzuerkennen und diese neuartige Gesundheitsversorgung ist ein echter Mehrwert für die Patienten in der Region“, so Lucha.
Landrat Edgar Wolff, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des ALB FILS KLINIKUMS ist, unterstrich den innovativen Charakter der KAV und dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben: „Die KAV zeigt als Modellprojekt, was mit dem Engagement aller Beteiligten im Gesundheitssektor möglich ist. Mit dem Gesundheitszentrum Helfenstein sichern wir für die Bewohnerinnen und Bewohner des Oberen Filstals einen wohnortnahen, vielfältigen Gesundheitsstandort. Die KAV ist hier ein wichtiger Meilenstein“, so Landrat Edgar Wolff weiter.
„Die Patienten, die eine kurzzeitliche allgemeinmedizinische ärztlich-pflegerische Betreuung rund um die Uhr benötigen, profitieren sehr von diesem Modell,“ so Dr. med. Ingo Hüttner, Medizinischer Geschäftsführer des ALB FILS KLINIKUMS. Und ergänzte: „Mit der AOK Baden-Württemberg und der Kreisärzteschaft haben wir hier ein innovatives Versorgungsangebot geschaffen, welches schon über Baden-Württemberg hinaus Beachtung findet. Von der hochengagierten pflegerischen und ärztlichen Betreuung in unserer KAV profitieren Patienten, deren Angehörige, die niedergelassenen Ärzte und auch der Klinikbetrieb, in welchem dringend notwendige Ressourcen besser gesteuert in Anspruch genommen werden können.“
Die KAV richtet sich an Patienten, die zwar keine Behandlung in einem Krankenhaus benötigen, aber dennoch nicht ausschließlich ambulant durch ihren Haus- und Facharzt versorgt werden können. So kann die wohnortnahe Versorgung weniger schwerer Krankheitsfälle ermöglicht werden und Kliniken können sich auf schwerwiegendere Behandlungen und Notfälle konzentrieren. Eine Zuweisung vom Haus- oder Facharzt aus dem gesamten Landkreis Göppingen und darüber hinaus ist möglich.
„Als größte Krankenkasse des Landes sehen wir unsere Aufgabe darin, maßgeblich an der Sicherstellung der bestmöglichen Versorgung für die Menschen mitzuwirken. Dazu gehört auch, neue und innovative Versorgungsformen zu erproben und daraus Erkenntnisse für die Regelversorgung abzuleiten“, sagt Heike Kallfass, Geschäftsführerin der AOK Neckar-Fils. Jörg Stede, der das Projekt seitens der AOK Baden-Württemberg betreut, ergänzt: „Mit einer kleinen Einheit von vier Betten in der KAV können wir erste Erfahrungen sammeln und sie im Rahmen des Projektes auswerten. Sollten sich hierbei Anpassungs- oder Veränderungsbedarfe ergeben, können diese schnell umgesetzt werden. Ein von der Projektgruppe zu erarbeitendes Evaluationskonzept soll abschließend den Erfolg der Einrichtung objektiv messbar machen.“
Bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten der KAV und der Allgemeinmedizinischen Notfallpraxis im Gesundheitszentrum Helfenstein konnten sich die Vertreter aus Politik und Gesundheitswesen ein Bild von dem medizinisch erstklassig ausgestatteten Umfeld machen.
Das Modellprojekt läuft nun bereits seit Januar 2024. Eine erste Evaluation zeigt, dass meist Patienten und Patientinnen mit Blutdruckentgleisung, Infekten der oberen Atemwege, akuter Herzmuskelschwäche mit Luftnot, Flüssigkeitsmangel, Blasenentzündung und allgemeinen Infekten in die KAV eingewiesen werden. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt bei 68 Jahren und die durchschnittliche Verweildauer bei drei Tagen. Das Modellprojekt ist pflegerisch 365/24 besetzt, zudem ist das Pflegeteam telemedizinisch an die Zentrale Notaufnahme des ALB FILS KLINIKUMS in Göppingen angebunden.
Die KAV befindet sich im Erdgeschoss des neueren Gebäudeteils des Gesundheitszentrums Helfenstein. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Notfallambulanz wurden für die KAV umgebaut und liegen in unmittelbarer Nähe zur ebenfalls neu eingerichteten Allgemeinmedizinischen Notfallpraxis des ALB FILS KLINIKUMS. Dadurch können Synergien ärztlich und pflegerisch optimal genutzt werden.
Die KAV steht aktuell nur AOK-Patienten offen, weitere Krankenkassen sind geplant.
Das ALB FILS KLINIKUM ist größter Gesundheitsanbieter zwischen Stuttgart und Ulm und steht den Menschen in der Alb-Fils-Region als starker Gesundheitspartner zur Seite – mit modernster Medizin und erstklassiger Pflege, rund um die Uhr. Das breite Leistungsspektrum mit über 50 Fachkliniken, -zentren, Instituten und 14 Arztpraxen bietet den Patient*innen Spitzenmedizin mit maximalversorgendem Charakter. Als größter Arbeitgeber im Landkreis mit rund 30.000 stationären und rund 125.000 ambulanten Patient*innen im Jahr wird sowohl eine hohe medizinische und pflegerische Kompetenz, Menschlichkeit wie auch ein Höchstmaß an Verantwortung gelebt. Zudem wird als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm der Wissensaustausch zwischen Forschung, Lehre und Gesundheitsversorgung stets aktualisiert. Mit dem Klinik-Neubau entsteht in Göppingen eine der modernsten und visionärsten Gesundheitseinrichtungen im Land.
www.alb-fils-klinikum.de
Foto (ALB FILS KLINIKUM): Ministerbesuch in Geislingen mit v.l. Jürgen Matkovic, WMF Betriebskrankenkasse, Heike Kallfass, AOK Neckar-Fils, Wolfgang Schmid, ALB FILS KLINIKUM, Landrat Edgar Wolff, Jochen Haas, Landratsamt, Minister Manne Lucha, Dr. Ingo Hüttner, ALB FILS KLINIKUM, Hartmut Hippich, Gesundheitszentrum Helfenstein
PM ALB FILS KLINIKUM GmbH