Käfer oder Wanze? Das ist hier die Frage: Hochsommerzählung des NABU-Insektensommers stellt Feuerwanze in den Fokus

Viele halten sie für einen Käfer, doch sie ist eine Wanze: Die auffällig rot-schwarz gezeichnete Feuerwanze steht im Mittelpunkt der Entdeckungsfrage des diesjährigen Insektensommers. Vom 2. bis 11. August findet die hochsommerliche Zählung von allem, was sechs Beine hat, auch in Baden-Württemberg statt: „Beim Insektensommer kann jeder und jede mitmachen, Insekten kennenlernen, sie zählen und dem NABU melden. Damit wollen wir Artenwissen vermitteln und Menschen einladen, sich mit dieser für uns alle so wichtigen Tiergruppe zu befassen“, sagt NABU-Wildbienenexpertin Sabine Holmgeirsson. Weil die Insektenpopulation seit Jahren sinkt, wirbt der NABU dafür, sich intensiver mit den kleinen Krabblern zu beschäftigen.

Mit der NABU-Entdeckungsfrage zur Feuerwanze können Naturfreundinnen und -freunde die Unterschiede zwischen Wanzen und Käfern bestimmen lernen. So haben Wanzen einen Saugrüssel, durch den sie ihre Nahrung – Pflanzensäfte – aufnehmen. Käfer dagegen haben Beißwerkzeuge, denn sie fressen auch feste Nahrung.

Zählen, was umherfliegt und -krabbelt

Beim Insektensommer werden alle Insekten gezählt, die gesichtet werden. „Viele Insekten mögen es trocken und warm. Das Jahr 2024 war für viele zu nass. Für die Zählung sollte man eine sonnige und möglichst windstille Stunde am Tag aussuchen. Bei Regen und Sturm verstecken sich Feuerwanze und andere Sechsbeiner“, sagt Insektenexpertin Holmgeirsson. Der Blick aufs 14-Tage-Wetter für Baden-Württemberg stimmt sie hoffnungsvoll: „Nach heißen Tagen wird es kühler, regnet aber nur selten. Also Sonnenzeit suchen und raus in die Natur zum Insektenzählen!“

Wer die NABU-Expertin begleiten möchte, kann dies bei einer Führung am Sonntag, 4.8., ab 10 Uhr im Wildbienen-Gärtle in Weil der Stadt tun. Am selben Nachmittag lädt Stefan Kress vom NABU-Stuttgart ab 14 Uhr in Stuttgart-Kaltental zum Insektenzählen ein. In Überlingen-Goldbach öffnet zeitgleich der Insektengarten hinter der Silvesterkapelle seine Pforten. Weitere Infos.

Auf eigene Faust zählen, ist auch kein Problem: Lupe, Stift und Block schnappen und notieren, wie viele Käfer, Wanzen, Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und Libellen man gleichzeitig in einer Stunde gesehen hat. Mitmachen geht fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach. Das Beobachtungsgebiet sollte nicht größer als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus sein. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de zu finden.

Hintergrund:

Der Insektensommer ist eine Gemeinschaftsaktion von NABU und LBV. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Meldeplattform www.NABU-naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU transparent und zeitnah auf www.NABU.de/Insektensommer-Ergebnisse veröffentlicht. Mehr Infos: www.NABU-BW.de/insektensommer.

2024 hat die Aktion wieder prominente Unterstützung durch die NABU-Insektenbotschafterinnen und -botschafter: Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler, die Moderatoren Ruth Moschner und Ralf Caspers, der forensische Entomologe Dr. Mark Benecke und die Schriftstellerin und Wissenschaftsjournalistin Jasmin Schreiber rufen zum Mitzählen auf. Die bekannte Figur Biene Maja und ihre Freunde (www.diebienemaja-bienenschutz.de) unterstützen die Aktion.

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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