Der versteinerte Fischsaurier der Posidonienschieferwand im Naturkundlichen Museum gehört zu den spektakulärsten Stücken der Sammlung. Im Bereich des Schultergürtels ist er jedoch stark von Pyritzerfall betroffen. Daher musste das Fossil nun von einem geowissenschaftlichen Präparator ausgebaut werden.
Ichthyosaurier (oder Fischsaurier) beherrschten die Weltmeere während eines Zeitraums von etwa 248 Millionen Jahren bis zu Ihrem Aussterben vor ca. 94 Millionen Jahren vor unserer Zeit. Ein besonders schönes, versteinertes Exemplar aus dem Posidonienschiefer von Holzmaden (etwa 182 Millionen Jahre alt) und Prunkstück der Göppinger Naturkundlichen Sammlung ist leider durch Pyritisierung im Schulterbereich stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Bei der Pyritisierung handelt es sich um einen Zerfallsprozess in Fossilien, der durch ungünstige klimatische Bedingungen (vor allem zu hohe Luftfeuchtigkeit und schwankende Temperaturen) begünstigt wird und letztendlich zum vollständigen Zerfall des Stückes führen würde. Solche klimatischen Bedingungen wiederum waren über viele Jahre im Naturkundlichen Museum nicht zuletzt aufgrund einer nicht vorhandenen Heizungsanlage vorhanden.
Um den fortlaufenden Pyritzerfall des über 2,30 Meter langen Fischsauriers aufzuhalten, wurde das Exemplar nach seiner Demontage durch den geowissenschaftlichen Präparator Christoph Leins abtransportiert, um dann fachkundig konserviert zu werden. Mit Hammer, Meißel und Steinsäge wurden die umgebenden Platten abgebaut, um das Stück unversehrt von der Wand lösen zu können. Erste Bürgermeisterin Almut Cobet zeigt sich sehr erfreut: „Wir sind sehr dankbar, dass wir den Präparator Christoph Leins gefunden haben, der dieses bedeutende Stück unserer Sammlung nun fachkundig restauriert und den weiteren Verfall aufhält. Ich freue mich, dass wir den Fischsaurier in den neuen Räumen als Eye-Catcher präsentieren können.“
Aufgrund des demnächst anstehenden und unumgänglichen Sammlungsumzuges wurden ebenso ein fossiler Fisch und ein weiteres Prunkstück der Sammlung, eine herausragend erhaltene, versteinerte Seelilie aus Holzmaden, gleich mit abmontiert. Bei dem Seelilienexemplar handelt es sich sogar um das „Logotier“ des Fördervereins.
Bei der Mitgliederversammlung der Förderer des Naturkundlichen Museums Göppingen (kurz FÖNAMU) Anfang Juli im Jüdischen Museum der Stadt Göppingen, berichtete Museumsleiter und Geschäftsführer des FÖNAMU, Dr. Kolb, unter anderem über den oben beschriebenen Ausbau des Fischsauriers. Bei den während der Mitgliederversammlung ebenso durchgeführten Vorstandswahlen konnte der Vorstand in seiner jetzigen Zusammensetzung mit Rezzo Schlauch als 1. Vorsitzenden und Oberbürgermeister Alex Maier als 2. Vorsitzenden in Gänze bestätigt werden.
Wer den Förderverein und das Naturkundliche Museum unterstützen möchte, kann sich gerne bei der Geschäftsstelle Archiv und Museen, 07161 6509911 oder museen@goeppingen.de melden. Infos zum Verein unter www.foenamu-goeppingen.de.
PM Stadtverwaltung Göppingen