Am Montag, 15. Juli, fand die Preisverleihung des European Energy Awards (eea) in der Stadthalle Göppingen statt. Umweltministerin Thekla Walker überreichte OB Alex Maier die Auszeichnung. Neben der Stadt Göppingen wurden die Gemeinde Hattenhofen sowie der Landkreis Göppingen ausgezeichnet. Insgesamt erhielten am Montag fünf Landkreise, acht Städte und neun Gemeinden des Landes Baden-Württemberg diesen Preis.
„Ich freue mich sehr, auch dieses Jahr wieder zahlreiche Kommunen mit dem European Energy Award für ihr starkes Engagement auszeichnen zu dürfen. Diese Städte, Gemeinden und Landkreise reden nicht nur von Klimaschutz, sondern gehen die Herausforderung aktiv an. Ihr Einsatz für den kommunalen Klimaschutz bedeutet Einsatz für mehr Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger. Gleichzeitig sind die ausgezeichneten Kommunen wichtige Vorbilder für alle, wie funktionierender Klimaschutz vor Ort umgesetzt werden kann“, sagt Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.
Das eea-Label wird jährlich an diejenigen verliehen, die die Zertifizierung erstmalig oder zum wiederholten Mal erfolgreich durchgeführt haben. Es werden die Kommunen ausgezeichnet, die bei der Überprüfung mehr als 50 der möglichen 100 Klimaschutzpunkte erreicht haben. Die Stadt Göppingen, die Gemeinde Hattenhofen und der Landkreis Göppingen erreichten in diesem Jahr die besten Punktzahlen im Klimaschutzranking – jeweils über 70 von 100 Prozent. Die Zertifizierung mit dem Award gilt für maximal vier Jahre. Anschließend müssen die Kommunen unter Beweis stellen, dass sie weitere Maßnahmen in der Energie- und Klimapolitik ergriffen haben, um erneut zertifiziert zu werden. Die Stadt Göppingen wurde nun zum zweiten Mal zertifiziert. Dieses Mal erreichte die Stadt 72% und hat sich damit um mehr als 10 %-Punkte gegenüber dem letzten Audit im Jahr 2020 verbessert.
Damit ist die Stadt Göppingen beim Klimaschutz vorne dabei und strebt die Treibhausgasneutralität bis 2035 an. Dafür hat die Verwaltung einen Klimaaktionsplan erstellt und überprüft regelmäßig mit dem eea die Qualität und Wirkung der Klimaschutzbemühungen. Die Erfolge können sich sehen lassen: Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet in Göppingen voran. Drei innerstädtische Gebäude nutzen aktuell Abwasserwärme zum Heizen und zum Kühlen, zudem gibt es mehrere Wärmenetze. Auf städtischen Gebäudedächern erzeugen Photovoltaikanlagen grünen Strom, Balkonkraftwerke zieren inzwischen zwei Kindertagesstätten. Konkret geplant ist die Sanierung des denkmalgeschützten Hohenstaufen-Gymnasiums und weiterer Schulen.
Hinzu kommt die schrittweise Umsetzung des Radverkehrskonzeptes. Es ist eingebettet in einen Umweltverbund aus Rad-, Bus- und Bahnverkehr. Ein Beispiel ist das bereits 2013 eröffnete Fahrradparkhaus am Bahnhof. Dort können Bürgerinnen und Bürger auch ein Lastenrad ausleihen. „Wir engagieren uns für Klimaschutz, um ein lebenswertes Göppingen für unsere Kinder und Jugendlichen zu erhalten. Deshalb fördern wir den Umweltverbund, sanieren unsere Liegenschaften und bauen seit Jahren kontinuierlich Photovoltaikanlagen auf geeignete Dächer“, resümiert Alex Maier, Oberbürgermeister der Stadt Göppingen.
Städte und Gemeinden im Südwesten können seit 2006 am eea teilnehmen, Landkreise seit 2010. 28 von 35 Landkreise nutzen aktuell den eea. Bei den Städten und Gemeinden sind es 153. Damit hat Baden-Württemberg im Vergleich zu den anderen Bundesländern die meisten eea-Kommunen in Deutschland: Mehr als die Hälfte der Städte, Gemeinden und Landkreise, die deutschlandweit am European Energy Award teilnehmen, stammen von dort. Rund 15 Prozent der Kommunen im Südwesten beteiligen sich, Tendenz steigend. Europaweit sind es 1.875 Kommunen aus 16 Ländern – knapp zehn Prozent der teilnehmenden Kommunen kommen aus Baden-Württemberg.
Klimaschutz-Potenziale mit dem eea erschließen
Der eea unterstützt die kommunalen Verwaltungen bei der Arbeit. Das Klimaschutzlabel erfasst, bewer-
tet und überprüft regelmäßig die Maßnahmen und Aktivitäten auf lokaler Ebene. „Ein solches Vorgehen zahlt sich aus, da dadurch alle Potenziale systematisch ausgeschöpft werden können“, sagt Volker Kienzlen von der Landesenergieagentur KEA-BW. Akkreditierte eea-Beratende, im Land oft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen, unterstützen die kommunalen Verwaltungen dabei. Sie greifen den Kommunen unter die Arme, analysieren die bisherigen Maßnahmen und zeigen Optimierungsmöglichkeiten auf.
Foto (Pachwald): Oberbürgermeister Alex Maier (ganz rechts im Bild) nahm von Ministerin Thekla Walker die Auszeichnung für die Stadt Göppingen entgegen.
PM Stadtverwaltung Göppingen