Spitzentreffen des Handwerks: Politik muss mehr Mut für große Themen haben 

Die Spitzenvertreter von über 50 Organisationen des Landeshandwerks haben sich in Stuttgart zur Mitgliederversammlung ihrer Dachorganisation Handwerk BW getroffen und ihre Erwartungen an die Politik geschärft: Das Handwerk könne ein wichtiger Problemlöser für die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen sein. Ohne Handlungswille und Durchsetzungsfähigkeit auf Seiten der politischen Verantwortungsträger ginge es aber nicht, so Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold.    

„Wir schreiben den 9. Juli 2024. Bis zu den nächsten Landtagswahlen sind es noch über eineinhalb Jahre! Und mit dieser Perspektive bereitet es mir Sorgen, wenn wir immer öfter feststellen, dass sich Grün-Schwarz schwertut, noch große Themen anzugehen. Was passiert mit der Wohnbauförderung? Hier braucht es einen deutlichen Aufwuchs an Investitionsmitteln. Was passiert mit dem Bürokratieabbau jenseits vom Klein-Klein? Warum wird gleichzeitig noch neue Bürokratie aufgebaut – Stichwort Gleichbehandlungsgesetz und Landesmaut“, fragte Handwerkspräsident Reichhold vor den Mitgliedervertretern. „Wir bräuchten zukunftsweisende Grundsatzentscheidungen beispielsweise bei der Entschlackung des staatlichen Regelwerks, wieder mehr Vertrauen in Bürger und Betriebe, greifbare Taten in der Folge glaubwürdiger Worte, z.B. in der Verbesserung der beruflichen Bildung. Für ein Koalitions-Mikado sind die Zeiten nicht gut genug. Und Vorschläge, wie man Kräfte in der Wirtschaft entfesseln kann, liegen auf dem Tisch, auch von uns“, sagte Reichhold in seiner Grundsatzrede zur aktuellen Landes- und Handwerkspolitik.

An die Festrednerin Landesjustizministerin Marion Gentges richtete Reichhold den Appell, bei der Gewinnung von ausländischen Fachkräften das Handwerk zu unterstützen und nicht etwa gute Anfänge mit Einschränkung von Förderprogrammen im Keim zu ersticken.

Im Rahmen des öffentlichen Teils der Mitgliederversammlung ging es um Innovationen im Handwerk. Dabei diskutierten Träger des Seifriz-Preises mit Jury-Mitgliedern und Forscherns über die Bedeutung der Kooperation von Wissenschaft und Handwerk für gelingenden Technologietransfer. Die Talkgäste waren Prof. Dr. Michael Auer, Juryvorsitzender beim Seifriz-Preis und Vorsitzender der Steinbeis-Stiftung, Hermann Klos, Chef der Holzmanufaktur Rottweil GmbH (Seifriz-Preisträger 2022) und Stefan Quaas, Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik GmbH aus Metzingen. (Seifriz-Preisträger 2014).
Weitere Infos zum Seifriz-Preis unter: www.seifriz-preis.de

 

PM Baden-Württembergischer-Handwerkstag e.V.

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