In Sindelfingen einigten sich heute die Verhandlungskommissionen von ver.di und Arbeitgebern in sechster Runde auf eine Tarifvereinbarung zu neuen Gehältern, Löhnen und Ausbildungsvergütungen für die rund 490.000 Beschäftigten des baden-württembergischen Einzel- und Versandhandels.
Die erzielte Einigung sieht Erhöhungen der Entgelte in drei Stufen vor: • Ab 1. September 2023: 5,3 % • Ab 1. April 2024: 4,7 % • Ab 1. April 2025: Anhebung um einen Festbetrag in Höhe von 40 € (Azubis: 20 €) und zusätzlich um weitere 1,8% • Im August/September 2024: Einmalige Zahlung einer (steuer- und abgabenfreien) Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 €, Teilzeitkräfte erhalten die Zahlung anteilig, Azubis bekommen 500 €. Die Zahlung kann nicht mit gezahlten oder bereits zugesagten Inflationsausgleichsprämien verrechnet werden. • Ab Januar 2025: Erhöhung des jährlich einmalig zustehenden tariflichen Altersvorsorgebetrages um 120 € (bislang: 300 €); Azubis: 60 € (bislang: 150 €). • Die Laufzeit beträgt 36 Monate (1. April 2023 bis 31. März 2026).
Es wurde eine Widerrufsfrist bis zum 20. Juni 2024 vereinbart. Die ver.di-Verhandlungskommission stimmte dem Tarifergebnis mit großer Mehrheit zu.
Ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger: „Die nun vereinbarten Tariferhöhungen ergeben kräftige, zweistellige Entgeltsteigerungen. In der maßgeblichen Gruppe der Verkäuferinnen und Verkäufer, in der sich ca. 2/3 der Einzelhandelsbeschäftigten befinden, beträgt die tabellenwirksame Anhebung 13,7 %. In den unteren Entgeltgruppen ergeben sich sogar Tarifsteigerungen bis zu 15,6 %. Mit dem nun erzielten Tarifergebnis können wir sehr zufrieden sein.“
Mit über 14 Monaten Dauer – die Tarifverträge wurden zum 31.03.2023 gekündigt – geht eine der längsten und härtesten Tarifrunden des Einzelhandels Baden-Württemberg zu Ende. Am 20. Juni wird die Große Tarifkommission von ver.di über die Annahme des heute erzielten Tarifergebnisses beraten.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg