Die Grüne Liste Süßen wollte am Montag, den 3. Juni, eigentlich bei einem Spaziergang zum Wasserkraftwerk über Erneuerbare Energien sprechen. Nach dem verheerenden Hochwasser am Wochenende wurde umgeplant und es standen andere Fragen im Vordergrund:
Mit Stadtrat Armin Kuhn und Mitglied des EU-Parlaments Michael Bloss blickten knapp 20 interessierte Süßener auf die Auswirkungen der Wassermassen und Hochwasserschutzmaßnahmen in Süßen. Im Vordergrund stand eine Fischtreppe mit Überlauffunktion am östlichen Zufluss der Fils, die vor zwei Jahren für 2 Millionen Euro gebaut wurde. 1,5 Millionen davon wurden vom Land gefördert. Und auch beim Bau der B466 wurden Hochwasserschutzmaßnahmen integriert. Das Ergebnis: Die Investitionen haben sich gelohnt. Der erreichte Pegel von 4,60m an der Salacher Messstation am Samstag entspricht einem Jahrhunderthochwasser. Vor wenigen Jahren hätte ein solches Ereignis in Süßen für massive Überschwemmungen gesorgt wie die Hochwasserkarte des Landes (nach Berechnungen ohne diese Maßnahmen) noch vorhersagt. Kosten großflächiger Überschwemmungen dürften diese Investitionskosten leicht übertreffen. Es wurde deutlich: Klimaanpassung lohnt sich.
Ziel des Spaziergangs war das Wasserkraftwerk Richtung Gingen. Während im Außenbereich des Werks die bedrohlichen Wassermassen der Fils weiterhin im Vordergrund standen, wurde im Kraftwerk dann doch noch über Erneuerbare Energien gesprochen. Denn: Klimaanpassung geht Hand in Hand mit Klimaschutz. Die Erwärmung der Erde steigert die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen und damit ihre Häufigkeit und Intensität. Das besichtigte Wasserkraftwerk wurde im Jahr 2009 als Privatprojekt der Ökostrom Süßen GmbH mit viel Eigenleistung gebaut und läuft seither, bei gemäßigteren Wasserverhältnissen, Tag und Nacht. Mit ca. 550.000 kWh/Jahr versorgt das Kraftwerk ca. 200 Haushalte – ganz ohne Treibhausgasemissionen.
PM Grüne Liste Süßen