Besenreiser, das sind feine, bläulich-rot schimmernde Venen, werden von vielen Betroffenen als störend empfunden. Zumeist finden sie sich an den Beinen, etwa an der Außenseite der Oberschenkel oder in der Kniebeuge und stören das subjektive Schönheitsempfinden vieler betroffener Menschen. Nicht selten kommt dann der Wunsch auf, die Besenreiser entfernen zu lassen. Doch welche Rolle spielt hier eigentlich die Gesundheit? Sind es ausschließlich ästhetische Gründe, weshalb sich Betroffene für eine Behandlung entscheiden oder ist es vielleicht auch aus medizinischer Sicht sinnvoll, Besenreiser zu entfernen?
Streben nach jugendlicher Haut: Warum Besenreiser als unschön gelten
Besenreiser gelten im Allgemeinen als eher unschön. Betroffene fühlen sich durch die sichtbaren, feinen Venen oft weniger wohl in ihrem Körper. Eine der hauptsächlichen Motivationen zur Entfernung von Besenreiser ist daher auch die Ästhetik. Aber woher kommt eigentlich das entstellende Image der Besenreiser? Ein etablierter Indikator für Schönheit ist seither Jugendlichkeit. Besenreiser werden in der Regel mit zunehmendem Alter in Verbindung gesetzt und sind auch bei älteren Personen häufiger zu beobachten. Hier liegt die Ursache für das unschöne Empfinden der feinen Venen. Gerade bei Frauen gilt die Alterung als etwas Negatives, das es aufzuhalten gibt. Das liegt daran, dass Jugendlichkeit gleichermaßen mit Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht wird und diese ist aus evolutionspsychologischer Sicht besonders attraktiv.
Verstärkt wird dieses Empfinden durch mediale Darstellungen wie Filme oder Werbung. Anti-Aging Cremes, Hautpflege-Seren oder Peelings sollen allesamt dem Zweck dienen, seidig glatte und jugendliche Haut zu erreichen. Das setzt Frauen und ihr Selbstwertgefühl unter Druck. Das Schönheitsideal lautet seit Jahrzehnten: So lange jung bleiben wie möglich. Auf diese Weise können auch Besenreiser massiv das subjektive Selbstempfinden stören und zur mentalen Belastung werden. Eine Entfernung ist daher naheliegend.
Gesundheit und Besenreiser: Sind sie gefährlich?
Neben den ästhetisch motivierten Gründen für eine Entfernung von Besenreisern ist es allerdings mindestens genauso wichtig, eine gesundheitliche Perspektive einzunehmen. Viele Betroffene stellen sich die Frage, ob Besenreiser für ihre Gesundheit gefährlich sind. Hier gibt es zwar keine klare Antwort, aber eine deutliche Handlungsempfehlung. In den meisten Fällen sind Besenreiser völlig ungefährlich. Wenn Beschwerden auftreten, halten sie sich in den Grenzen von einem Wärmegefühl an der betroffenen Stelle bis hin zu leichten Schmerzen. Allerdings kann es in eher seltenen Fällen auch vorkommen, dass Besenreiser erste Anzeichen für eine tieferliegende Venenerkrankung sind. Deshalb raten Experten dazu, Besenreiser von Fachärzten untersuchen zu lassen, um Klarheit zu erhalten.
Weniger diskutiert, aber doch nennenswert sind neben den Effekten für die körperliche Gesundheit auch die Wirkungen auf das mentale Wohlbefinden. So ist es durchaus möglich, dass Besenreiser als derart kosmetisch störend wahrgenommen werden, dass sie das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität der Betroffenen einschränken. Etwa können Besenreiser an den Beinen in den Sommermonaten ein erhöhtes Unwohlsein beim Tragen von kurzen Hosen oder Röcken hervorrufen. Das Gefühl, die Besenreiser und den eigenen Körper unter Kleidung verstecken zu müssen, ist durchaus ein valides Argument für die Entfernung der Besenreiser, wenn sich die Betroffenen langfristig belastet fühlen. Hier kann eine Behandlung positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben.
Entstehung und Behandlung von Besenreisern
Die Ursachen für Besenreiser sind vielfältig und können gleichermaßen Anhaltspunkte für die Prävention liefern, um der Entstehung der feinen Adern vorzubeugen. Eine große Rolle spielt hier zunächst die Genetik. Haben beide Elternteile Besenreiser, so ist das Risiko für die Nachkommen deutlich erhöht. Ansonsten kann der Lebensstil die Entstehung von Besenreisern begünstigen. Bewegungsmangel, Alkohol- und Tabakkonsum, hormonelle Veränderungen etwa durch Schwangerschaft, Antibabypille oder Wechseljahre sowie Medikamente gegen Bluthochdruck sind hier wichtige Faktoren.
Sind die Besenreiser einmal da, stellen sich Betroffene dann oft die Frage, wie die Entfernung genau abläuft. Hier ist zunächst zu erwähnen, dass im Falle medizinischer Beweggründe die Krankenkassen die Kosten der Behandlung übernehmen. Um Besenreiser zu entfernen, wird oft die Sklerosierungstherapie eingesetzt. Dabei erfolgen kleine Injektionen in die betroffenen Äderchen, was zur Folge hat, dass die Venen verkleben und veröden. Der Körper baut die dadurch überflüssig gewordenen Gefäße der Besenreiser von allein ab. Diese Methode eignet sich auch besonders gut für tiefe Besenreiser und ist vergleichsweise frei von Nebenwirkungen. In seltenen Fällen kann es passieren, dass sich Blutergüsse rund um die Injektionsstellen bilden, die allerdings nach wenigen Tagen wieder abheilen.
PM