Der globale Speiseplan gefährdet unsere Gesundheit

Auch wenn die globale Nahrungsmittelproduktion mit dem Bevölkerungswachstum Schritt gehalten hat – mehr als 820 Millionen Menschen sind unterernährt. Während also noch immer Menschen verhungern und diese Zahl zuletzt auch wieder anstieg, werden andere Menschen krank, weil sie überernährt oder durch eine falsche Ernährung nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind.

In Deutschland führt das zu einem erheblichen Anstieg der Inzidenzen ernährungsbedingter Fettleibigkeit, koronarer Herzkrankheiten, Schlaganfall und Diabetes. Ungesunde Ernährung birgt ein größeres Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko als Alkohol-, Drogen- und Tabakkonsum sowie sexuell übertragbare Krankheiten zusammen. Im Zentrum der ungesunden Ernährung, die gleichzeitig auch das Klima belastet, steht insbesondere der zu hohe Fleischkonsum.

Eine Vielzahl an Erkrankungen steht in Verbindung mit dem (übermäßigen) Verzehr von Fleisch. Eine Studie von Wissenschaftler:innen der Oxford University aus dem Jahr 2021 mit knapp 500.000 Teilnehmenden zeigte, dass der dreimalige Konsum pro Woche von rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch und Geflügelfleisch wie Huhn und Truthahn, entweder allein oder zusammen, mit einem höheren Risiko für verschiedene Krankheiten verbunden ist. Nur ein Beispiel für verschiedene Studien, die zeigen, dass der Verzehr von zu viel Fleisch, insbesondere von rotem und verarbeitetem Fleisch, die Gesundheit beeinträchtigen kann. Auch die Weltgesundheitsorganisation warnt seit vielen Jahren vor diesen gesundheitlichen Risiken. Andererseits haben Menschen, die ihre Proteinzufuhr vermehrt durch Bohnen, Nüsse, Soja oder andere hochwertige pflanzliche Lebensmittel decken und Rindersteak, Schweinekotelett und andere Mahlzeiten mit rotem Fleisch vermeiden, beispielsweise ein geringeres Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit (KHK) zu erkranken, wie eine Beobachtungsstudie im British Medical Journal zeigt. Mit jeder Mahlzeit haben wir also die Chance, dem Körper etwas Gutes zu tun. Eine Studie der Stanford University aus dem Jahr 2024 zeigte, dass eine vegane Diät dazu beitragen kann, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Diese Erkenntnis basiert auf einem Experiment, bei dem Zwillinge untersucht wurden.

Ein Sechstel der gegessenen Kalorien in Europa kommt aus Fertiggerichten. Sie werden also viel gegessen, obwohl die meisten dieser Gerichte ungesund und teuer für die Konsument:innen sind. Eine neue Studie, die von KLUG und neun weitere Gesundheits-, Konsument:innen- und Umweltorganisationen in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass ausgerechnet Ready-made Meals, also Fertiggerichte, gut für Gesundheit, Klima und Geldbeutel sein können. Die Voraussetzung sind weniger Salz, Fett und Fleisch als aktuell üblich. So können in der EU jährlich 48 Millionen Tonnen an Emissionen und 2,8 Milliarden Euro eingespart werden. Also eine Win-Win-Win-Chance, die die Lebensmittelindustrie und politische Instanzen nutzen sollten.

PM Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen gGmbH

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