Christian O. Erbe begrüßt als Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) grundsätzlich die gerade angekündigte Förderung ‚Future Engineers‘ der Landesregierung für MINT-Studiengänge. Allerdings betont er dazu:
„Diese Maßnahme ist längst überfällig, denn auf die Problematik fehlender MINT-Fachkräfte und einer entsprechenden auch politischen Fokussierung haben wir schon häufig hingewiesen. Dass der Fachkräftemangel gerade im MINT-Bereich nicht nur den Umsatz unserer Unternehmen schwächt, sondern genauso die Innovationskraft unseres Landes gefährdet, zeigen unsere Umfragen fortlaufend auf. Es ist besorgniserregend, dass im IHK-Innovationsreport 38 Prozent aller befragten Unternehmen für BW angeben, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) im Ausland aufbauen zu wollen, um ihre Innovationsfähigkeit zu steigern. Von Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden sind es sogar 66 Prozent. Das sind deutliche Anzeichen für die Verlagerung unternehmerischer FuE – und was einmal weg ist, kommt schwerlich wieder. Deshalb ist es gut, dass das Land jetzt auch reagiert. Mit der Initiative ‚Future Engineers‘ zeigt die Landesregierung, dass sie die Zeichen der Zeit erkennt und in die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg investiert. Der BWIHK wird diesen Prozess aktiv begleiten und unterstützen.“
Laut Erbe ist die gezielte Förderung der MINT-Fächer ein entscheidender Schritt, um den Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften zu decken und die Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs zu sichern. „Unsere aktuelle BWIHK-Konjunkturumfrage zeigt klar, dass die Erwartungen für die Südwestwirtschaft weiterhin düster sind. Und gerade ohne genügend qualifizierte Fachkräfte können die Unternehmen ihr Potenzial nicht ausschöpfen“, so Erbe weiter. Der BWIHK-Präsident fordert daher eine nachhaltige und langfristige Unterstützung für Bildungseinrichtungen und Unternehmen, um die Attraktivität von MINT-Studiengängen und Berufen zu steigern. „Nur so können wir den Herausforderungen des digitalen Wandels und der technologischen Entwicklung sowie der Abwanderung von Wertschöpfung erfolgreich begegnen.“
Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.
PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag