Wirtschaft lobt SWR, sieht aber Bedarf für mehr Wirtschaftsnews – BWIHK-Umfrage unterstreicht die Bedeutung des SWR und zeigt Optimierungspotentiale auf

Die baden-württembergische Wirtschaft gibt dem Südwestrundfunk (SWR) und seinem Programmangebot gute Noten. Das zeigt eine landesweite Umfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK), an der sich 98 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem IHK-Ehrenamt beteiligt haben.

87 Prozent der befragten IHK-Unternehmen bewerten das aktuelle Rundfunkprogramm des SWR demnach positiv und finden den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sehr wichtig oder wichtig. Damit stellen sie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der von Betrieben neun Prozent des gesamten Rundfunkbeitrags erhält, insgesamt ein positives Zeugnis aus. „Die Bedeutung von Qualitätsjournalismus als Rückgrat unserer Informationsgesellschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Dazu trägt auch der SWR als Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bei“, sagt Dr. Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der für das Thema Medienpolitik landesweit im BWIHK federführenden IHK Reutlingen.

Gleichwohl sehen die Befragten Verbesserungspotenziale: Bei den Nachrichten- und Programminhalten wünscht sich die baden-württembergische Wirtschaft einen stärkeren Fokus auf Wirtschaftsthemen. 43 Prozent fühlen sich bei der Wirtschaftsberichterstattung derzeit nicht gut informiert. Auch die Berichterstattung über regionale Ereignisse mit landesweiter Bedeutung sollte ausgebaut werden, sagen 36 Prozent. Mit Blick auf eine gute regionale Berichterstattung nimmt der IHK-Hauptgeschäftsführer sowohl private wie öffentlich-rechtliche Rundfunkanbieter verstärkt in die Pflicht: „Die regionalen Themen müssen vor allem von den Privaten abgedeckt werden. Außerdem sollten Private wie Öffentlich-Rechtliche stärker zusammenarbeiten. Das kann in der Berichterstattung passieren oder bei organisatorischen Themen wie dem gemeinschaftlichen Betrieb von Mediatheken. Ein visionärer Blick in die Zukunft könnte zum Ergebnis haben, dass in wenigen Jahren Private wie Öffentlich-Rechtliche ihre Inhalte auf einer deutschlandweiten Plattform einspeisen und man sie zum Beispiel über Spracherkennung und künstliche Intelligenz überall abrufen kann, egal ob zu Hause, auf dem Smartphone oder im Auto.“

Reform – aber wie?

Zu einer möglichen Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sagen 62 Prozent der Befragten, dass sie eine Fokussierung auf Information und Bildung zu Lasten von Unterhaltung begrüßen würden. Die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kann sich zudem vorstellen, die Zahl der Radiowellen zu reduzieren. 27 Prozent halten das für keine gute Idee.

Die Umfrage

Die Umfrage wurde von der IHK Reutlingen durchgeführt und ausgewertet, die für Medienpolitik im BWIHK federführend ist. Befragt wurden die Vollversammlungsmitglieder der baden-württembergischen IHKs. Von den 12 IHKs in BW haben neun an der Umfrage teilgenommen. Von den 538 Vollversammlungsmitgliedern haben sich 98 und damit 18 Prozent beteiligt.

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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