Bereits die Ankündigungen der Landesregierung von letzter Woche zum Umgang mit den Schulformen jenseits des Gymnasiums stießen auf Kritik des Handwerks. Die Spitzenorganisation Handwerk BW zeigte sich besorgt über den stiefmütterlichen Umgang mit den Schulen, die den Großteil des künftigen Fachkräftenachwuchses im Handwerk ausbilden. Der jüngste Weckruf von Realschullehrern und Philologen zur Grundschulempfehlung sorgt nun für zusätzliche Irritation in der Wirtschaft:
„Wenn es so ist, wie die Lehrerverbände verkünden, dass nämlich die Grundschulempfehlung nach Auskunft des Kultusministeriums nur fürs Gymnasium gelten soll, dann wäre das mehr als eine Mogelpackung“, so Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold. Es brauche eine Grundschulempfehlung für jeden Schüler in Richtung jeder Schulart, am besten auf Lernniveaus. Alles andere sei eine elitäre Einteilung und führt zur Zweiklassengesellschaft schon bei unter 10-jährigen. Die umhegten Gymnasiasten und die vernachlässigten Schüler in Restschulen. Es wäre bedauerlich, wenn dies als Erbe der aktuellen Regierung bliebe.
„Wir fordern von der Landesregierung, in der Verantwortung für alle Kinder und Jugendlichen zu handeln. Wir fürchten, dass die aktuellen Pläne das Schulsystem im Land nicht gerechter machen und die Fachkräftesicherung nicht verbessern“, so Reichhold. Konzeptionell ließe sich das Handwerk zum Beispiel dadurch überzeugen, dass das angekündigte „berufliche Profil“ in Real- und Gemeinschaftsschulen konkretisiert wird. Diese Profile seien zwingend, um Schüler dieser Schulformen in die duale Ausbildung zu bringen und nicht allen das Abitur als einziges Ziel aufzuzeigen.
PM Baden-Württembergischer-Handwerkstag e.V.