Beim SWR findet heute in der laufenden Gehaltstarifrunde ein zweiter Warnstreik statt, an dem sich mehrere Hundert Beschäftigte ganztägig beteiligen. Aktionen und Kundgebungen finden am Vormittag in Stuttgart, Mainz, Baden-Baden, Mannheim, Tübingen und Heilbronn statt. Aufgrund der Arbeitsniederlegungen kommt es heute auch zu Ausfällen im Programm, unter anderem fällt die SWR-Berichterstattung über den Mannheimer Maimarkt aus.
Der SWR hatte am vergangenen Freitag in der dritten Verhandlungsrunde Einkommenserhöhungen von insgesamt 4,7 Prozent für 30 Monate angeboten.
Maximilian Heß, ver.di Baden-Württemberg: „Nach dem dramatischen Kaufkraftverlust der letzten beiden Inflationsjahre, für die SWR-Beschäftigten über zehn Prozent, ist dieses Angebot ein Schlag ins Gesicht. Der Sender strebt offensichtlich eine grundsätzliche Abwertung der Berufe an und provoziert damit nicht nur diese Arbeitsniederlegungen. Er diskreditiert damit auch das tägliche Engagement der Kolleginnen und Kollegen, die ihren Job mit Überzeugung machen. Für den SWR und damit auch für unsere Demokratie.“
ver.di fordert eine Erhöhung von Gehältern und Honoraren rückwirkend zum 1. Januar um 10,5 Prozent, mindestens um 500 Euro monatlich beziehungsweise für Volontärinnen und Volontäre und Auszubildende um 200 Euro. Der vorherige Tarifabschluss hatte für den Zeitraum von April 2021 bis Ende 2023 eine Tariferhöhung um 2,8 Prozent und einmalig 3.000 Euro als Inflationsausgleichsprämie vorgesehen. Die Tariflaufzeiten der Abschlüsse in der ARD, beim ZDF und Deutschlandradio enden zu unterschiedlichen Zeitpunkten: Für die vier großen Anstalten NDR, WDR, SWR und BR sind diese harmonisiert (Ende Dezember 2023), zu Ende März wurde im Deutschlandradio, zu Ende April im Radio Bremen und Ende Mai im Saarländischen Rundfunk gekündigt. Bei weiteren Sendern findet die Tarifrunde später im Jahr statt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg