NABU fordert mehr Grünbrücken und Wildtierdurchlässe an Autobahnen, Schienenwegen und Bundesstraßen
„Erst der Wolfswelpe, dann ein Luchs, jetzt das trächtige Wolfsweibchen – in nur wenigen Monaten hat der Straßenverkehr Baden-Württembergs das einzige Wolfsrudel nahezu ausgelöscht und die Wiederansiedlung des Luchses zurückgeworfen. Das ist eine traurige Nachricht und zeigt, wie stark gefährdet Wildtiere durch den immensen Verkehr im ganzen Land sind. Die Zerschneidung unserer Natur durch Straßen, Siedlungen und Schienen ist auch für den Rothirsch im Südwesten ein enormes Risiko. Das neueste Wildopfer zeigt: Im Verkehr braucht es, statt immer mehr Straßen, mehr Grünbrücken und Wildtierdurchlässe an Autobahnen, Schienenwegen und Bundesstraßen.
Durchschnittlich alle 90 Sekunden stirbt in Deutschland laut FVA ein größeres Säugetier durch den Straßenverkehr. Der Generalwildwegeplan zeigt auf, wo Grünbrücken gebaut werden sollten. Hier ist eine Planungsbeschleunigung dringend geboten, um Wanderkorridore zwischen den Lebensräumen zu ermöglichen. Von den 28 Grünbrücken im Land (Quelle: FVA) sind einige ohne Leitsysteme für die Tiere oder sogar mit festen Wegen ausgestattet, die von Menschen genutzt werden. Vier Grünbrücken befinden sich noch im Planfeststellungsverfahren, zwei davon sollen an der A8 entstehen und vermutlich 2024 fertig werden.“
PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.