Bürgermeister besuchen Klärwerk Göppingen

Im Klärwerk Göppingen wird seit rund einem halben Jahr ein moderner und energieeffizienter Verdunstungstrockner versuchsweise betrieben. Mehrere Delegationen aus anderen Kommunen haben die Gelegenheit genutzt, diesen modernen Trockner vor Ort in Betrieb zu begutachten.

Kurz vor Ende der Versuchsphase kamen Mitglieder des Zweckverbands Gruppenklärwerk Häldenmühle mit Sitz in Marbach am Neckar in die Hohenstaufenstadt, um sich von den Experten Technik und Wirkung der Anlage erläutern zu lassen. Baubürgermeisterin Eva Noller, die die Gäste im Klärwerk begrüßte, betonte den wichtigen Beitrag des Klärwerkes bei der Erreichung von Klimaneutralität. Die von der Stadtentwässerung SEG betriebene Kläranlage mit einer Ausbaugröße von 330.000 Einwohnern, gehört zu den drei Prozent größten Kläranlagen in Deutschland. Immer wieder werden hier Versuche durchgeführt, um den Betrieb der Anlage zu optimieren und für die Zukunft zu rüsten. Dazu gehören beispielsweise auch die Anlagen zur Phosphorrückgewinnung und oder die KI-gesteuerte Reduzierung von Lachgas bei der Abwasserreinigung (KikKa).

Im getesteten Verdunstungstrockner können die mechanisch entwässerten Klärschlämme auf über 90 Prozent Trockensubstanz getrocknet werden, das heißt, der Wasseranteil im Klärschlamm sinkt unter 10 Prozent. Das gewonnene Granulat ist ein sehr moderner klimaneutraler Brennstoff und kann bereits heute in Kraftwerken kostenneutral thermisch verwertet werden. Man spricht deshalb in Fachkreisen auch vom „braunen Gold“. Aufgrund der Reduktion des Wasseranteils wird auch die Anzahl der LKW Transporte auf rund ein Drittel vermindert, ein weiterer Beitrag auf dem Weg zum klimaneutralen Klärwerk. Eine Tonne klimaneutraler Brennstoff aus Granulat ersetzt in der Regel eine Tonne CO2-Emissionen, die im Vergleich durch Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Erdgas entstehen würde.  In der Versuchsanlage aus Coburg konnte rund ein Drittel der anfallenden Schlämme im Klärwerk Göppingen zuverlässig getrocknet werden.

Übrigens, der Trockner arbeitet weitestgehend geruchsneutral. Weder im Klärwerk noch in der Umgebung kam es bei diesen niedrigen Verdunstungstemperaturen zu Geruchsbelästigungen. Auch dies ist eine sehr positive Erkenntnis. Die SEG wird nun in den nächsten Monaten darüber beraten, ob ein solcher Trockner für das Klärwerk Göppingen angeschafft werden soll oder nicht. Erste Berechnungen zeigen, dass die Trocknung unter wirtschaftlichen Randbedingungen durchgeführt werden kann. Insgesamt ist dies ein tolles Ergebnis der halbjährigen Versuche. Das Klärwerk Göppingen hat sich hier einmal mehr um Innovationen verdient gemacht, die in Zukunft von vielen kommunalen Kläranlagenbetreibern genutzt werden können.

Foto: Baubürgermeisterin Eva Noller (links) und SEG-Werksleiter Georg Gänzle (rechts) begrüßten die Gäste des Zweckverbandes Gruppenklärwerk Häldenmühle in der Göppinger Kläranlage. Foto: Stadt Göppingen/Pachwald

 

PM Stadtverwaltung Göppingen

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