Rehwild, das sind Feinschmecker. Bei Donzdorf wurde jetzt eine Fläche angepflanzt, die den Gourmets Leckeres bietet.
Ein „schwäbischer Dschungel“ ist es zwar noch nicht, aber das soll eine Fläche bei Donzdorf in den kommenden Jahren werden und dort mit seiner vielfältigen Pflanzenwelt vielen Tieren Lebensraum bieten. Dort soll aber auch das Rehwild auf seine Kosten kommen. „Unser Rehwild, das ist eine komplette Feinschmeckerbande“, weiß Hans-Jörg Andonovic-Wagner. Gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Sarah Schweizer ist er Vorsitzender des Vereins „SchwabenKitz“ und hat jetzt mit Unterstützung der BW-Bank und Graf Rechbergschen Verwaltung ein Projekt umsetzen können, von dem die Tier- und Pflanzenwelt profitieren soll. Auf einer Waldfläche, die stark vom Borkenkäfer beschädigt ist, wurden am Ostersamstag Bäume gepflanzt – hauptsächlich mit Tannen, Douglasien und Lerchen. „Sie werden mit einem speziellen Schutz versehen, der die jungen Triebe schützt“, so der Co-Vorsitzende von SchwabenKitz weiter. Die Fläche war zunächst gemulcht und dann mit einer speziellen Saatmischung eingesät worden. Wildäcker mit Buchweizen und Weidelgras, Perserklee und Fenchel oder Ringelblumen und Spitzwegerich halten quasi alles vor, was Rehe besonders gerne fressen. Das hat vielfache Effekte. Sie werden so auch von jungen Schonungen abgelenkt und können dort an den Bäumen keinen Schaden anrichten. „Der Wald ist derzeit besonders unter Druck – Hitze, Dürre und Schädlinge setzen ihm zu. Mein Dank gilt der BW Bank und den vielen Ehrenamtlichen, die diese Gemeinschaftsaktion für unseren Wald in der Region möglich gemacht hat“, ergänzt die Co-Vorsitzende Sarah Schweizer MdL.
„Die Aktion soll keine Eintagsfliege werden“, so Andonovic-Wagner. „Wir wollen jedes Jahr so viele Bäume pflanzen, wie wir Rehkitze gerettet haben. Im vergangenen Jahr waren dies immerhin 550.“ Ein geeignetes Gelände sei gleich im Anschluss an die bereits bepflanzte Fläche gefunden. So entstehe „ein echtes Wildparadies auf der Schwäbischen Alb“. Andonovic-Wagner dankte insbesondere Konrad Graf von Rechberg für die Beschaffung der Setzlinge und Werkzeuge so wie der Realgemeinde für den bereitgestellten Grund und Boden. „Wir haben bei allen Beteiligten mit unserem Anliegen offene Türen eingerannt und wurden vielfach unterstützt.“
Jetzt freuen sich die Ehrenamtlichen von SchwabenKitz auf die nächste Kitzsaison. „Insgesamt werden diese Jahr 15 Teams im Einsatz sein und Rehkitze vor dem Mähtod bewahren.“ Ab Mitte Mai werden sie im Morgengrauen unterwegs sein bevor die Bauern ihre Wiesen Mähen. „Im vergangenen Jahr haben wir rund tausend Wiesen für 160 Landwirte in sechs Landkreisen mit unseren Drohnen beflogen.“
Der Verein hat für die Landwirt die Hotline 07161/354 58 88 geschaltet. Bis 19:00 Uhr ist sie besetzt. Weitere Informationen unter www.schwabenkitz.de
PM Schwaben Kitz e.V.