Anglizismen und Englisch als Lingua Franca: Gehören Sie schon zum deutschen Alltag?

Haben Sie sich jemals gefragt, warum wir im Deutschen Wörter wie „Computer“, „Team“ oder „Download“ verwenden? Warum sagen wir „liken“ anstatt „mögen“ und „Start-up“ anstatt „junges Unternehmen“? Die Antwort liegt in den Anglizismen – englischen Wörtern und Ausdrücken, die ihren Weg in unsere Muttersprache gefunden haben und nun einen festen Bestandteil unseres Wortschatzes bilden.

Die Lingua Franca schleicht sich immer weiter in den deutschen Sprachgebrauch ein! Mittlerweile ist es schon „fast“ egal, über welchen Bereich wir sprechen – die englische Sprache gehört einfach dazu! Das ist sicherlich einer der Gründe, warum nicht mehr nur Kinder in der Schule, sondern auch Erwachsene English live lernen. Aber inwieweit gehören Anglizismen bereits zu unserem Alltag und warum ist Englisch als Zweitsprache so wichtig?

Welche Rolle nehmen Anglizismen heutzutage ein?

Lassen Sie uns Ihnen erst einmal kurz erklären, was hinter diesem Begriff eigentlich steckt.  Anglizismen sind englische Wörter oder Ausdrücke, die sich in die deutsche Sprache eingeschlichen haben. Heutzutage sind sie eigentlich nicht mehr wegzudenken, was sich in zahlreichen Bereichen wie Technologie, Wirtschaft, Mode und Popkultur widerspiegelt. Sie reichen von einfachen Wortübernahmen wie „Download“ oder „Team“ bis hin zu komplexeren Phrasen und Ausdrücken.

Auch wenn es Ihnen vielleicht so vorkommt, neu sind Anglizismen in unserer Sprache nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere mit dem Aufstieg der USA zur Supermacht begann Englisch, sich als Lingua Franca in vielen Bereichen des internationalen Austauschs zu etablieren. Dies spiegelte sich auch in der deutschen Sprache wider, in der immer mehr englische Wörter und Ausdrücke übernommen wurden.

Und das ist auch überhaupt nicht schlimm! So sprechen in Deutschland circa 32,8 Prozent (Altersklasse 20 – 29 Jahre) fließend Englisch. Bereits ab der dritten Klasse gehört der Englischunterricht in vielen Bundesländern zur Pflicht. Wer jedoch noch etwas holprig in der Sprache ist, kann einen Englischkurs online belegen.

Digitale Technologien verstärken den Trend!

So richtig in Fahrt sind die Anglizismen aber durch die Globalisierung und das Aufkommen der digitalen Technologie gekommen. Mit der Verbreitung des Internets und sozialer Medien hat sich Englisch zur vorherrschenden Sprache im digitalen Raum entwickelt. Dies hat dazu geführt, dass immer mehr englische Begriffe und Ausdrücke in den alltäglichen Sprachgebrauch eingeflossen sind, von „downloaden“ und „liken“ bis hin zu „streamen“ und „tweeten“.

Anglizismen treffen aber auch durchaus auf Kritik!

Doch wie bei allem im Leben ist nicht alles Gold, was glänzt! Kritiker argumentieren, dass die zunehmende Verwendung von Anglizismen zu einer Erosion der Muttersprache und der damit verbundenen kulturellen Werte und Traditionen führen kann. In diesem Sinne kann die Dominanz von Anglizismen als Bedrohung für die sprachliche Vielfalt und das kulturelle Erbe gesehen werden.

Dann wäre da noch die Debatte über den Einfluss dieser Sprache. Während einige die Rolle von Englisch als globale Lingua Franca begrüßen, sehen andere darin ein Zeichen für eine ungleiche Machtverteilung im globalen Diskurs. Diese Kritiker argumentieren, dass die Dominanz von Englisch und Anglizismen andere Sprachen marginalisiert und die Möglichkeit einer echten multilingualen und multikulturellen Kommunikation einschränkt.

Die englische Sprache durchbricht Grenzen!

Kritik ist jedoch völlig normal und gehört einfach im Leben dazu. Es wird nie einen Zeitpunkt geben, wo alle Personen die gleiche Meinung vertreten und das ist auch gut so. Dennoch kann man nicht abstreiten, dass eine Lingua Franca auf unserem Planeten unerlässlich ist.

Wie sollte beispielsweise sonst die internationale Kommunikation vonstattengehen? Eine Weltsprache ermöglicht eine einfachere und effektivere Kommunikation auf globaler Ebene und in der Wirtschaft, da sie oft universell verstanden wird. Sie ist eine Art „linguistisches Bindeglied“, das es Menschen unterschiedlicher Muttersprachen ermöglicht, sich zu verstehen und effektiv zu kommunizieren.

Und denken Sie nur einmal an den nächsten Urlaub? Wenn Sie durch die Gassen von Valencia schlendern und sich in ein nettes Café setzen. Wie würden Sie ohne Weltsprache ein Stück Kuchen bestellen? Mit Händen und Füßen? Oder einen Smartphone-Übersetzer, der teilweise Wörter und Sätze falsch übersetzt? Es ist einfach wichtig, dass es eine einheitliche Sprache auf der Welt gibt, mit der sich jeder verständigen kann – egal wo!

Foto von Djordje Vezilic

PM

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