Die Landesregierung hat 2023 unter dem Dach des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum nachhaltige Konzepte entwickelt, innovative Projekte angestoßen und konkrete Maßnahmen umgesetzt, insbesondere in den Bereichen Pflege und Gesundheit, Bildung, Wirtschaft, Resilienz und Kultur. Der am Dienstag (19. März) im Kabinett vorgestellte Jahresbericht gibt Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten der Landesregierung. Ein Schwerpunkt des Kabinettsausschusses lag im Jahr 2023 auf den Zukunftsperspektiven für junge Menschen im ländlichen Raum.
„Der ländliche Raum ist das Rückgrat Baden-Württembergs. Er zeichnet sich durch eine hohe Lebensqualität aus und ist auf Augenhöhe mit den Ballungsräumen – in wirtschaftlicher Hinsicht, aber auch, was das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger angeht. Die ländlichen Räume entwickeln sich jedoch unterschiedlich. Deshalb müssen auch differenzierte Antworten auf anstehende Zukunftsfragen gefunden werden. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum mit seinen vielfältigen Projekten. Im letzten Jahr wurden weitere Impulse für einen zukunftsfähigen ländlichen Raum gesetzt, um die Lebensqualität der Menschen dort zu verbessern. Denn komplexe Herausforderungen müssen ganzheitlich und ressortübergreifend angepackt werden“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Sitzung des Ministerrates.
„Die zahlreichen vom Kabinettsausschuss angestoßenen Modellprojekte und Maßnahmen nehmen stets die Lebenswirklichkeit der Menschen und Kommunen im ländlichen Raum in den Blick. Darauf kommt es an, um das Leben der Menschen auf dem Land attraktiv und unseren ländlichen Raum an der Spitze zu halten. Mit dem Kabinettsausschuss gelingt es bei vielen Themen, ressortübergreifend die Interessen des ländlichen Raumes wahrzunehmen und zu vertreten. Die Landesregierung denkt den ländlichen Raum umfassend mit und setzt in nahezu allen Lebensbereichen wichtige Akzente“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und Vorsitzende des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum Peter Hauk.
Gesundheit und Pflege
Mit dem Projekt „Gesund und digital im Ländlichen Raum“ werden lokale Strukturen der Seniorenarbeit unterstützt und somit älteren Menschen der Zugang zu digitalen Gesundheitsangeboten wie Telemedizin, E-Rezepten oder der Online-Buchung von Dienstleistungen erleichtert. Hierfür werden eigens auf den ländlichen Raum angepasste Informations- und Qualifizierungsangebote erarbeitet. Das Projekt richtet sich an ältere Bürgerinnen und Bürger, aber auch Angehörige, Betreuende und Verantwortliche der entsprechenden Bereiche bei Kommunen und Institutionen.
Junge Menschen im Ländlichen Raum
Interessant ist im Kontext „Jugend im ländlichen Raum“ vor allem der differenzierte Einblick in das ehrenamtliche Engagement. Die Jugendstiftung BW hat daher im Auftrag des Landes und auf Initiative des Kabinettsauschusses die Umfrage „Jung und Engagiert im Ländlichen Raum“ erstellt. Die Ergebnisse sind sehr erfreulich: Trotz Corona-Krise engagieren sich weiterhin viele junge Menschen insbesondere in ländlichen Gebieten stark. 81 Prozent der Befragten geben an, dass die Pandemie ihr Engagement langfristig nicht oder nur wenig verändert hat. Elf Prozent haben während der Corona-Zeit sogar ein neues Ehrenamt begonnen.
Minister Hauk ergänzte: „Der ländliche Raum in Baden-Württemberg ist stark. Dies liegt insbesondere auch an der hohen Engagementquote junger Menschen auf dem Land von 45 Prozent. Junge Menschen spielen somit eine wichtige Rolle bei der Gestaltung ihrer Heimat. Damit geht eine Heimatverbundenheit einher, die sich auch in einer weiteren zentralen Erkenntnis der Studie widerspiegelt. Fast zwei Drittel der Befragten wollen an ihrem derzeitigen Wohnort bleiben, wenn dies für die geplante Ausbildung oder das Studium möglich ist. Die Studie gibt somit wichtige Impulse für die Gestaltung von Zukunftsperspektiven junger Menschen im ländlichen Raum.“
Resilienz und wirtschaftliche Entwicklung
Im Vergleich zu anderen Ländern der Bundesrepublik wird die Wertschöpfung in Baden-Württemberg über die regionalen Einheiten hinweg relativ gleichmäßig erwirtschaftet. „Im ländlichen Raum Baden-Württembergs leben 34 Prozent der Bevölkerung. Diese erbringen rund ein Drittel der Wirtschaftskraft des Landes. Damit sind die ländlichen Regionen hinsichtlich der wirtschaftlichen Leistung auf Augenhöhe mit den Ballungszentren“, sagte Hauk. Dennoch sind auch in den ländlichen Räumen regionale Disparitäten festzustellen. Daher geht der Kabinettsausschuss aktuell mit einer in Auftrag gegebenen Analyse der Frage nach, welche möglichen Bestimmungsgründe für regionale Wachstumsunterschiede es gibt
Weitere Informationen zum Kabinettsausschuss Ländlicher Raum
Im Oktober 2023 wurde in Sigmaringen die Halbzeitbilanz des Kabinettsausschusses für die aktuelle Legislaturperiode vorgestellt. Bei der Veranstaltung haben zahlreiche Akteure vielfach betont, wie gewinnbringend der praxisorientierte Ansatz des Kabinettsausschusses ist.
„Ich freue mich im Weiteren insbesondere auf die Vorstellung der Ergebnisse unserer aktuellen Studien im Rahmen der Veranstaltungsreihe ,Der Ländliche Raum im Dialog von Wissenschaft und Praxis‘. Dabei wird auch ein Konzept für resiliente ländliche Räume vorgestellt, welches der Kabinettsausschuss derzeit erarbeitet. Denn diese sind in der Lage, mit den Herausforderungen unserer Zeit umzugehen und daraus Strategien für eine erfolgreiche Zukunft zu entwickeln“, so Minister Hauk.
Weitergehende Informationen
Zum Kabinettsausschuss: Kabinettsausschuss Ländlicher Raum: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (baden-wuerttemberg.de)
Zum Projekt „Gesund und digital im Ländlichen Raum“: LFK – Die Medienanstalt für Baden-Württemberg: Gesund und digital im Ländlichen Raum
Zur Umfrage „Jung und engagiert im Ländlichen Raum“: Umfrage zum ehrenamtlichen Engagement im Ländlichen Raum | Angebot – Jugendstiftung BW
PM Staatsministerium Baden-Württemberg