Wohneigentum verkaufen: darum lohnt sich ein Immobilienmakler

Die Verlockung ist groß, bei dem Verkauf einer Immobilie auf den Makler zu verzichten. Die Einsparungskosten scheinen auf den ersten Blick durchaus rentabel, schließlich liegt die Provision je nach Bundesland bei 5 bis 7 Prozent des Verkaufspreises. Warum es sich in der Regel dennoch nicht auszahlt, den Verkauf in die eigene Hand zu nehmen, erfahren Sie in diesem kleinen Ratgeber.

Was macht ein Immobilienmakler eigentlich?

Die Vorstellung, wie ein Haus der Eigentümer wechselt, unterliegt meist einigen Irrtümern. Mit einem Inserat und einer Überweisung ist es nicht getan. Der zeitliche Aufwand eines Verkaufs ist groß. Die Ermittlung des Verkehrswerts sollten Sie in jedem Fall einem Profi überlassen. Der Verkehrswert bietet eine erste Orientierungshilfe. Dies geschieht mittels dreier Methoden. Das Sachwertverfahren stellt den Wert des Grundstücks anhand des Bodenrichtwerts und den Wert der Immobilie anhand der Herstellungskosten und des aktuellen Zustands fest,. Das Vergleichswertverfahren ermittelt den Wert anhand ähnlicher Immobilien in räumlicher Nähe und das Ertragswertverfahren betrachtet die Immobilie als Kapitalanlage. Die Schwierigkeit besteht insbesondere darin, dass bauliche Eigenheiten oder spezielle Eigenschaften der Lage Einfluss auf den Preis haben und Anfänger diese selten richtig beurteilen. So entgehen Ihnen womöglich mehrere zehntausend Euro alleine deshalb, weil Sie den Preis zu niedrig eingeschätzt haben.

Überlassen Sie nichts dem Zufall

Den Verkehrswert dürfen Sie nicht mit dem Verkaufswert verwechseln. Letzteres hängt in hohem Maße vom Markt und seinem klassischen Prinzip ”Angebot und Nachfrage” ab. Wie hoch die Nachfrage ist, liegt natürlich auch an der Lage, an der Größe der Immobilie und den aktuellen Finanzierungsmöglichkeiten (Stichwort: Leitzins). Wichtig ist demnach auch nicht, wie viel Ihnen persönlich die Immobilie wert ist. Möglicherweise rät Ihnen ein kompetenter Immobilienmakler in Freilassing gar dazu, auf einen Verkauf noch ein Jahr zu warten, um einen höheren Verkaufspreis zu erzielen, da er die örtlichen Marktdynamiken kennt und diese einschätzen kann. Neben dieser Expertise, die sich nur durch jahrelange Erfahrung aneignen lässt, gehört noch jede Menge Handwerk zu den Aufgaben eines Maklers dazu. Bonitäten des Käufers prüfen, interesseweckende Inserate einstellen, Kaufverträge aufsetzen, Verkaufsgespräche führen…die Liste ließe sich noch deutlich verlängern. Das alles kostet enorm viel Zeit.

Rechtliche Risiken

Erfahrung, handwerkliches Know-how und zeitlicher Aufwand sind das eine, das andere sind rechtliche Risiken, die Sie eingehen. Die notarielle Beurkundung ist laut § 311b Abs. 1 BGB in Deutschland gesetzliche Pflicht. Dadurch minimieren sich die Risiken möglicher rechtlicher Unannehmlichkeiten. So weit, so gut. Vergessen Sie allerdings bauliche Mängel oder andere Kriterien im Kaufvertrag, die den Käufer dazu veranlasst hätten, die Immobilie zu einem bestimmten Preis nicht zu erwerben, drohen rechtliche Konsequenzen. Dabei geht es auch nicht unbedingt darum, dass Sie dies mit Absicht tun. Außerdem benötigt der Notar ebenfalls Unterlagen, die Sie heranschaffen müssen, etwa eine Flurkarte.

Ein komplexes Unterfangen

Angesichts des finanziellen und zeitlichen Umfangs eines Immobilienverkaufs sollten Sie auf jeden Fall sicher gehen, dass Sie der Aufgabe gewachsen sind. In Absprache mit Ihrem Immobilienmakler können Sie einige Aufgaben womöglich selbst übernehmen, wenn Sie etwa Erfahrungen in finanziellen Angelegenheiten aufweisen oder im Marketing tätig sind. Immobilienmakler bilden nicht umsonst eine eigene Berufsgruppe. Der Verkauf einer Immobilie auf eigene Faust resultiert meistens in einem zu geringen Verkaufswert und ist verbunden mit einem Aufwand, der einen potenziellen Mehrgewinn kaum rechtfertigt.

Foto von Andrea Piacquadio auf pexels

PM

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