Amokandrohung

Ausnahmelagen werden häufiger und sind somit eine ernste Herausforderung für Polizei- und Rettungskräfte. Der Rückblick, in eine akute Bedrohungslage soll realistischen Einblick in ein solches Geschehen bieten.

Amoktaten sind in der Tat tragische Ereignisse, die tiefe Narben hinterlassen. Die Beschreibung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Amok als willkürlichem, nicht provoziertem, mörderischem oder erheblich fremdzerstörerischem Verhalten trifft den Kern dieser Gewaltakte. Es ist erschütternd zu wissen, dass die Täter oft den eigenen Tod suchen und dabei so viele andere Menschen wie möglich verletzen oder töten wollen.

Man weiß, dass Amoktaten gut geplant sind und der Tatentschluss über längere Zeit reift. Das verdeutlicht, wie komplex und tiefgreifend diese Situationen sind. Als Notfallretter ist es eine immense Herausforderung, mit diesem Hintergrundwissen in solche Einsatzszenarien zu gehen.

Die Amokandrohung an einer Schule war ein ernstes und beunruhigendes Ereignis, das die Sicherheit und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler sowie des Schulpersonals stark beeinträchtigte. In solchen Situationen ist eine koordinierte und professionelle Reaktion der Einsatzkräfte von entscheidender Bedeutung

Ein Kollege, gemeinsam mit mir, hatte sich auf Wunsch der Polizei – Einsatzleitung freiwillig dem Evakuierung´s – Team der Polizei angeschlossen. In solchen kritischen Situationen ist die Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Man darf schon sagen, mitten im Geschehen zu sein erfordert Mut und Professionalität. Die Koordination und Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften vor Ort sind unerlässlich, um eine effektive Rettung durchzuführen zu können.

(Anmerkung: Eine solche Vorgehensweise, wird in der Regel nicht mehr praktiziert. Medizinisches Fachpersonal betritt die Risiko – Einsatzstellen erst nach Freigabe durch die Polizei, bzw. die Personen / Patienten werden durch die Polizei in einem gesicherten Versorgungsbereich an medizinisches Fachpersonal übergeben)

Die Sicherung der Kinder und Lehrkräfte wurde erfolgreich durchgeführt und dass niemand körperlichen Schaden erlitten hat ist ausdrücklich zu erwähnen. Die Anspannung und Belastung, die alle Beteiligten, auch wir Retter während dieses speziellen Einsatzes erlebt haben, sind heftig. Solche Situationen erfordern nicht nur Professionalität, sondern auch emotionale Stärke.

Die Tatsache, dass es sich letztendlich nur um eine „Androhung“ handelte, zeigt dennoch wie wichtig es ist, solche Bedrohungen ernst zu nehmen und angemessen darauf zu reagieren. Unsere Arbeit als Teil des Team´s hat dazu beigetragen, die Sicherheit der Gemeinschaft zu gewährleisten.

Es ist wichtig, dass Betroffene nach solchen traumatischen Ereignissen die Möglichkeit haben, professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen zu können.

Die Möglichkeit, Erfahrungen aus dem Einsatz im Kollegium in einer Pflichtfortbildung zu teilen, ist eine wissensreiche Grundlage aus erster Hand. Solche Erfahrungsaustausche ermöglichen Fortbildungsteilnehmern, von den Praktiken und Erkenntnissen aktuell eingesetzter Einsatzkräfte zu profitieren und ihre eigenen Wissensstand zu bereichern.

Die effektive Kommunikation aller Beteiligten, war eine solide Grundlage um die Sicherheit und das Wohlempfinden aller Beteiligten zu gewährleisten.

Alfred Brandner

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