Die in der Liga zusammengeschlossenen Verbände vertreten die Interessen sozial benachteiligter Menschen. Jetzt wechselte turnusgemäß der Vorsitz, von Sascha Lutz (Diakonisches Werk) auf Karin Woyta (Paritätischer).
Sie sehen sich als Sprachrohr all derjenigen, die sonst keine Lobby haben, die ihre Stimme nicht erheben und deshalb auch wenig oder gar kein Gehör finden – die Vertreter*innen der Liga der Freien Wohlfahrtspflege stehen im Landkreis im engen Austausch, sitzen sie doch „alle im gleichen Boot“, wie es Lisa Kappes-Sassano von der Caritas-Fils-Neckar-Alb, jetzt konstatierte. Regelmäßig treffen sich die Vertreter*innen von DRK, Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Caritas Fils- Neckar-Alb, dem Diakonischen Werk und dem Paritätischen, tauschen sich aus und stellen immer wieder fest, dass sie, so unterschiedlich auch ihre Aufgaben sind mit den gleichen Fragestellungen konfrontiert sind. In den vergangenen beiden Jahren hatte Sascha Lutz, der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes im Landkreis den Vorsitz inne. „Wir werden wahrgenommen und wir werden gehört“, stellt er mit Blick auf die Arbeit in dieser Zeit fest. „Es waren die richtigen Themen, mit denen wir an die Öffentlichkeit gegangen sind.“ So hatten die
Wir bräuchten mehr Mitarbeitende, um unsere Klient*innen weiterhin kompetent, professionell und qualitätvoll begleiten zu können.
Karin Woyta
Verbandsvertreter*innen, die immer mehr Menschen unterstützen müssen, vor zwei Jahren mit einem Positionspapier zum Thema Wohnungsnot viel Beachtung gefunden. Oder zahlreiche Menschen an ihren Fachtagen erreicht. Gleichwohl betont der scheidenden Sprecher der Liga im Landkreis die Problem aller Verbände, die immer größer werden. Es ist insbesondere die Frage der Finanzierung, die alle gleichermaßen umtreibt. Zwar waren die ursprünglichen geplanten Etat-Kürzungen von der Bundesregierung wieder zurückgenommen worden. „Für viele von uns hatte sich aber eine Zeitlang die Frage gestellt, wie es mit unseren Diensten weitergeht. Das sorgte für viel Verunsicherung, auch bei unseren Mitarbeitenden“, so Sascha Lutz.
Karin Woyta vom Paritätischen, die jetzt turnusgemäß den Vorsitz der Liga im Kreis übernommen hat, wird „die Arbeit fortführen und den intensiven Austausch“ beibehalten. Und sie wird auf tagesaktuelle Themen reagieren und vor allem die politische Entwicklung im Land genau betrachten. Denn auf die Wahlen dieses
Wir brauchen politische Entscheidungsträger, die soziale Themen im Auge behalten.
Sascha Lutz
Jahres blicken alle Verbandsvertreter*innen mit großer Sorge. „Wir müssen wachsam bleiben“, betont Karin Woyta. Sie wie auch ihre Kolleg*innen beobachten seit Jahren, dass nicht nur die Zahl der Hilfesuchenden steigt, sondern auch die Komplexität ihrer Probleme. „Wir müssen den Spagat schaffen, mit immer knapper werdenden Ressourcen mehr Menschen zu betreuen, ohne dabei an der Qualität Abstriche zu machen oder lange Wartezeiten hinzunehmen.“ Dabei stehen die Verbände, wie viele andere Branchen auch, vor dem Problem, dass es für sie immer schwieriger wird, Fachkräfte zu finden. „Wir müssen darauf reagieren. In Zukunft werden wir uns vielleicht die Frage stellen müssen, ob jeder Verband noch alles machen kann“, gibt Lisa Kappes-Sassano zu bedenken. Sonja Elser, Geschäftsführerin der AWO spricht ein weiteres Problem an „Auch bei Behörden und Institutionen, mit denen wir sehr gut zusammenarbeiten, sind nicht mehr alle Stellen besetzt. Das führt zu Frustrationen, bei unseren Mitarbeitenden und den Klient*innen.“
Eine weitere wichtige Aufgabe sehen die Mitglieder der Liga darin, Stammtischparolen und dem Populismus entgegen zu treten. „In persönlichen Gesprächen Vorbehalte gut moderieren“, das will Sascha Lutz weiterhin tun. „Auf keinen Fall dürfen wir uns auf eine Sozialneiddebatte einlassen. Dann gewinnen all die mit den Stammtischparolen“, bekräftigt Sonja Elser.
PM DRK-Kreisverband Göppingen